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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollten wir darüber nachdenken, wer ein Motiv haben könnte, sich dafür zu rächen.«
    »Die Familie«, meinte Walt. »Habe ich alles schon gecheckt. Jackys Vater ist unbekannt, seine Mutter ist nach Jackys Selbstmord nach Florida gezogen und erlitt bei einem Badeunfall ein Schädel-Hirntrauma. Sie befindet sich seitdem im Wachkoma.«
    »Gibt es keine Geschwister?«, fragte ich.
    »Doch, einen Bruder«, sagte Walt. »Er hieß Austin.«
    »Hieß bedeutet, dass er auch nicht mehr lebt?«
    »Verkehrsunfall vor einem halben Jahr. Es gab eine ziemlich dicke Akte über ihn. Er war in demselben Gewerbe tätig wie sein Bruder Jacky.« Walt rief an seinem Rechner das NYSYS-Dossier über Austin Ramirez auf.
    Ich starrte auf den Bildschirm und konnte kaum fassen, was ich sah. »Das ist er«, sagte ich. »Auf dem Polizeifoto ist er deutlich jünger, aber er ist es!«
    »Wer?«, fragte Walt irritiert.
    »Der Mann mit dem BLACKBIRD-Sweatshirt. Ich bin mir sicher – es sei denn, du erzählst mir jetzt, dass Austin Ramirez auch noch einen eineiigen Zwillingsbruder hat, Walt!«
    Walter Stone schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste.«
    Ich wandte mich an Phil. »Du hast ihn doch auch gesehen – im Garten des Hauses, in dem wir Dexter Cruz gefunden haben.«
    »Aber nur flüchtig«, wandte Phil ein. Er sah sich das Bild näher an und nickte schließlich. »Das könnte er tatsächlich sein – oder jemand, der ihm unglaublich ähnlich sieht.«
    »Bei dem Unfall, der Austin Ramirez das Leben kostete, wurde nur eine vollkommen verkohlte Leiche im Wagen gefunden«, erklärte Walter und ließ die dazu existierenden Berichte auf dem Bildschirm erscheinen. Langsam ergab sich ein vollständiges Bild. Austin Ramirez war möglicherweise nicht tot, sondern nur auf eine besonders geschickte Weise untergetaucht. Es fragte sich natürlich, wer der Tote war, den man in seinem Wagen gefunden hatte.
    Die Rekonstruktion des Unfallgeschehens besagte, dass Ramirez in einer Kurve die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte und dieser dann eine Böschung hinuntergerutscht und gegen einen Brückenpfeiler geprallt war. Wieso es zu dem Brand des Wagens gekommen war, hatte nie wirklich festgestellt werden können. Und dass ausgerechnet Austins Führerschein so unbeschadet hatte geborgen werden können, dass sich noch feststellen ließ, auf welchen Namen der ausgestellt gewesen war, hatte anscheinend niemanden stutzig gemacht.
    »Dann wissen wir jetzt zumindest, nach wem wir fahnden müssen«, meinte ich.
    ***
    Richard Dunhouse rief an diesem Tag nicht mehr zurück. Auch in seinem Büro wusste man angeblich nicht, wo er sich befand. Wir fuhren am Abend zu seinem Apartment am Central Park West. Der Sicherheitsdienst bestätigte, dass Dunhouse mit seinem Mercedes Cabriolet am frühen Abend die Tiefgarage verlassen hatte.
    Sein Mobiltelefon hatte er offensichtlich abgeschaltet.
    »Es besteht unter Umständen Lebensgefahr für Mister Dunhouse«, erklärte ich dem diensthabenden Security Guard, der erst einmal seinen Chef rufen musste. Sein Chef war ein hochgewachsener, dicker Mann, dem die Uniform des Sicherheitsdienstes viel zu knapp saß. Sein Name war McLowry. Er hörte sich geduldig meine Argumente an, die dafür sprachen, uns in die Wohnung zu lassen.
    McLowry verschränkte die Arme vor der Brust und hob die Schultern. »Sie haben keinen Durchsuchungsbeschluss«, sagte er.
    »Das ist leider wahr.«
    »Wird Mister Dunhouse eines Verbrechens beschuldigt? Ist Gefahr im Verzug? Sehen Sie, wenn wir jeden Cop ins Haus lassen und ihm gestatten, in den Sachen unserer Mieter herumzuwühlen …«
    »In diesem Fall könnten Sie Mister Dunhouse’ Leben retten! Es könnte sein, dass er auf der Todesliste eines Killers steht, der ihn mit einem Schuss ins Herz und einem in die Stirn tötet, um ihm anschließend den Mund mit Steinen zu füllen.«
    »Oh«, murmelte McLowry.
    »Wir sind uns allerdings speziell bei Mister Dunhouse nicht sicher, ob er da diese Reihenfolge einhalten wird«, ergänzte Phil. »Sein Büro weiß nicht, wo er ist, er hat sein Handy ausgeschaltet. Das bedeutet, er könnte bereits in den Händen dieses Irren sein. Wollen Sie das verantworten?«
    McLowry rang mit sich.
    Mr High war bereits dabei, richterliche Beschlüsse zu erwirken, die es uns erlaubten, nicht nur Dunhouse’ Wohnung zu durchsuchen, sondern auch seine Telekommunikation abzuhören und seine Bankdaten zu überprüfen. Schließlich war Dunhouse ja kurzzeitig mal verdächtig

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