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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bewegung in die Augen. Sie blies sie fort. »Irren ist menschlich, Agent !«
    »Es geht um die Zeit, in der Lester McLane noch bei der Polizei von New York City war …«
    Carlotta McLane verzog das Gesicht. »Ah, Sie meinen, als er noch richtig tickte, bis ihm diese Schlampe den Kopf verdreht hat. Obwohl, in der letzten Zeit beim NYPD stimmte auch schon einiges nicht mehr.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Er war früher jemand, der Recht und Gesetz wie eine Monstranz vor sich hergetragen hat. Das konnte manchmal auch ziemlich nervig sein. Er hätte nicht mal falsch geparkt, so korrekt war er.«
    »Und später?«
    Ihr Gesicht veränderte sich. Sie verengte die Augen und schien dabei durch mich hindurchzublicken. Sie wirkte traurig. Vielleicht ging ihr der Tod ihres Ex-Mannes doch näher, als sich ihre gekränkte Seele zunächst hatte eingestehen wollen. »Er meinte immer, es seien alle korrupt und niemand würde das Recht achten. Wieso sollte er es dann tun? Das war kurz bevor er seine Firma gründete und dann auch folgerichtig aus dem Dienst ausschied. Er wollte nicht mehr für ein paar Dollar die Knochen hinhalten und unzählige Überstunden machen, sondern in Zukunft für sich selbst arbeiten.« Sie zuckte die Schultern. »Wenig später hat er auch noch ein paar andere Dinge in seinem Leben neu geregelt – unter anderem, was mich betrifft.«
    »Hat er irgendwann mal den Namen Marita Evangelistas erwähnt?«
    Sie machte eine ruckartige Bewegung. »Ich dachte, seine Schlampe heißt Jenna oder so.«
    »Das war ein Fall, den er während seiner Zeit bei der Homicide Squad zu bearbeiten hatte. Ein Callgirl, das ermordet wurde und dessen Zuhälter dafür nach Rikers wanderte, wo er sich wenig später erhängt hat.«
    »Doch, jetzt erinnere ich mich. Diesen Fall hat er mal erwähnt. Ich weiß, dass ihn das sehr beschäftigt hat, aber er wollte mit mir nie darüber reden. Aber was hat das alles mit seinem Tod zu tun?«
    »Das wüssten wir auch gerne«, sagte ich. »Alle, die der Täter bisher im Visier hatte, waren irgendwie in den Fall Marita Evangelistas verstrickt. Das ist bis jetzt die einzige Verbindung, die wir zwischen den Morden haben.«
    »Ich fürchte, ich bin Ihnen keine große Hilfe«, bekannte Carlotta McLane. »Und abgesehen davon habe ich das, was ich gerade über meinen Ex-Mann gesagt habe, vielleicht nicht ganz so gemeint, wie es rübergekommen ist.«
    »Ich habe auch eine Frage«, mischte sich nun Phil ein, der sich bisher aus dem Gespräch herausgehalten hatte. »So eine Firma im Sicherheitsgewerbe zu gründen, wie Ihr Ex-Mann es getan hat, das kostet doch wohl eine Menge Geld!«
    »Und das nicht zu knapp! Anfangs wollte Lester die Sache ja noch mit mir zusammen durchziehen. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir eine grobe Modellrechnung aufgestellt haben. Ehrlich gesagt hatte ich danach jede Zuversicht verloren, dass das überhaupt klappen könnte – denn ein Captain des NYPD wird nun mal nicht unbedingt reich, und selbst wenn wir alle Ersparnisse eingesetzt hätten, wäre es zu wenig gewesen.«
    »Und woher hatte Lester McLane dann das Geld?«, hakte Phil nach. »Die Firma haben wir ja gesehen. Sie scheint nicht schlecht zu laufen und schnell gewachsen zu sein.«
    »Lester hatte einen stillen Investor. Und dann ging es plötzlich.«
    »Wissen Sie noch, wer das war?«
    »Irgend so ein Börsen-Pinkel, der zu viel Geld hatte und es in Unternehmen investierte, an deren Zukunft er glaubte. Wissen Sie, als dieser Typ in die Firma einstieg, verstanden wir uns schon nicht mehr sonderlich gut und haben darüber nicht mehr gesprochen. Ich bin ihm allerdings einmal zufällig begegnet. Lester war auch dabei – und er nannte ihn Richard. Das weiß ich noch. Ich dachte noch: Was für ein blöder, altmodischer Name.«
    ***
    Wir fuhren zurück ins Field Office. In unserem Büro tranken wir einen Kaffee.
    »Ich würde zu gerne wissen, wer dieser Richard war, der die Gründung von McLanes Sicherheitsfirma mitfinanziert hat«, meinte ich.
    »Richard Irgendwas«, murmelte Phil, während er an seinem Rechner saß und schließlich sogar den Kaffeebecher abstellte, um beide Hände für die Tastatur frei zu haben.
    »Genau.«
    »Vielleicht Richard Dunhouse?«
    »Wer soll das sein?«
    »Der Freier im Fall Marita Evangelistas, der durch das Gutachten von Dr. McFadden im Prozess entlastet wurde. Ein durch Börsengeschäfte reich gewordener Businessman, investiert normalerweise eher in Internet-Startups als in

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