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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ging es ihm durch den Kopf.
    Aber Richard Dunhouse hatte vorgesorgt. Es gab andere Wege, um das Land so unauffällig zu verlassen, dass noch so viele G-men ihn nicht daran hindern konnten.
    Richard Dunhouse schlug die Tür seines Mercedes Cabriolet zu. Das Verdeck schloss sich von selbst. Dunhouse erreichte die Haustür. Sie verfügte über ein elektronisches Schloss. Schließlich war man hier in den Hamptons und nicht an der Tür irgendeiner Billighütte in Vermont oder an der Connecticut-Küste, wo Leute ihren Urlaub verbrachten, die Dunhouse verächtlich als arm bezeichnete.
    Dunhouse öffnete die Haustür und trat ein. Unter dem Jackett trug er einen Revolver. Den hatte er sich vor Jahren zugelegt, weil er sich in der Subway unwohl gefühlt hatte. Er hatte sogar schießen geübt. Dass das Tragen einer Waffe in der Öffentlichkeit in New York eigentlich nicht erlaubt war, nahm er in Kauf. Das war schließlich nur ein Vergehen und kein Verbrechen. Und jetzt war er froh, diese Waffe zur Verfügung zu haben. Er sah sich in dem Ferienhaus um. Den Besitzer hatte er von unterwegs kurz verständigt.
    Es war niemand im Haus. Alles schien in Ordnung zu sein. Man hörte das Meeresrauschen.
    Richard Dunhouse ließ sich in einen der tiefen Ledersessel fallen und legte den Revolver auf den niedrigen Wohnzimmertisch.
    Es würde nicht einfach werden, irgendwo ein neues Leben zu beginnen. Aber erstens war das besser, als darauf zu warten, dass man ihn doch noch für den Tod von Marita Evangelistas zur Rechenschaft zog. Ein Mordprozess war schließlich kein Spaß und der Ausgang diesmal mehr als ungewiss. Früher oder später würde man herausfinden, dass die Gutachten von Dr. McFadden nicht ganz den Tatsachen entsprochen hatten.
    Und zweitens begann er sein neues Leben ja nicht als armer Mann. Er hatte dafür gesorgt, dass ein beträchtlicher Teil seines Vermögens bereits im sicheren Hafen war.
    Die Cayman Islands und Mauritius waren Finanzoasen, die er ohnehin schon seit langem zur Vermeidung von Steuern nutzte. Seine Erfahrung in solchen Sachen kam ihm jetzt sehr zugute.
    Richard Dunhouse schloss kurz die Augen und atmete tief durch.
    Jetzt nur die Nerven behalten, dachte er. Ein paar Dinge mussten noch erledigt werden, dann war alles in trockenen Tüchern …
    Weder der irre Rächer von Jacky Ramirez noch die Justiz konnten ihm dann noch irgendetwas anhaben.
    So glaubte Dunhouse zumindest.
    ***
    Austin Ramirez. Diesen Namen hatte er abgelegt, aber das bedeutete nicht, dass er ihn nicht nach wie vor im Herzen trug. Den Namen seiner Familie. Und die Familie, so hatte man ihm beigebracht, war etwas Heiliges.
    Austins Finger glitten über die Tastatur seines Laptops. Der Bildschirm zeigte ein Satellitenbild von West Hampton, Long Island. Ich weiß alles über euch, ging es Austin durch den Kopf. Über jeden von euch – und ganz besonders über dich, Richard Dunhouse!
    Es mochte ja sein, dass man der Justiz und ihren käuflichen Helfern entkommen konnte. Aber nicht der Art von Gerechtigkeit, der Austin Ramirez sich verschrieben hatte.
    Bilder stiegen in ihm auf. Er dachte an seine Mutter, die nach ihrem Unfall im Koma lag. Aber eigentlich hatte sie vorher schon nicht mehr wirklich gelebt. Zumindest war Austin das so vorgekommen. Seit dem Tag, als man ihr gesagt hatte, dass ihr unschuldig verurteilter Sohn Jacky in seiner Zelle auf Rikers Island erhängt aufgefunden worden war.
    Auch für sie tue ich das, dachte Austin. Nicht nur für Jacky, dem nun Gerechtigkeit widerfahren wird.
    Jeder Einzelheit des Falles Marita Evangelistas war er nachgegangen. Niemanden sonst schien noch zu interessieren, was damals wirklich geschehen war. Und dort, wo sich vielleicht noch jemand dazu hätte äußern können, hatte Richard Dunhouse mit seinem Geld alles zugeschmiert.
    Aber auch dessen Zeit war nun gekommen.
    Ein Lächeln glitt über Austins Gesicht. Er überprüfte das Magazin seiner Pistole. Da draußen in den Hamptons würde niemand hören, wenn Richard Dunhouse einen Schuss in die Stirn und einen ins Herz bekam.
    Austin klappte den Laptop zu.
    Er erhob sich aus dem tiefen, etwas durchgesessenen Sessel und zog seine Lederjacke an. Die Tasche mit der Aufschrift BLACKBIRD stand schon bereit.
    Die Steine machten sie schwer. Austin warf einen Blick aus dem Fenster. Es war noch dunkel. Sechzig Meilen waren es bis West Hampton. Ungefähr jedenfalls. Und obwohl er durch einen ziemlich großen Teil von Brooklyn fahren musste, würde er pünktlich

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