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298 - Beim Ursprung

298 - Beim Ursprung

Titel: 298 - Beim Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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sooo gespannt.«
    ***
    Er brauchte keine Erholungspause, nachdem er die dürren Gestalten in den Kutten und die wilden Tiere niedergemetzelt hatte. Er brauchte auch keinen Schlaf.
    Er war der ZERSTÖRER.
    Die Ansammlung von Gebäuden und Wegen, die die Menschen einst Tschernobyl genannt hatten, blieb hinter ihm zurück. Er preschte durch Wiesen und Wälder, sprang über Kanäle und Trümmerhalden, immer auf dem direkten Weg nach Nordwesten. Der Spur hinterher, die die Entität mit der Bezeichnung Maddrax hinterlassen hatte. Für keinen Augenblick verlor der ZERSTÖRER die Witterung seiner Gedankenstruktur.
    Zwei Nächte nach dem Zwischenfall griffen Geflügelte ihn an, fliegende Entitäten mit der Bezeichnung Eluu . Ein Paar. Eine schlug er aus dem Himmel und zerriss sie. Die zweite packte er an den Fängen, als die sich in seinen Schädel bohren wollten. Im Vorübereilen zerschlug er sie an einem Baum.
    Wieder rückte eine Ansammlung von Ruinen und Häusern näher. Zahllose Pfade, Trassen und Straßen durchquerten sie in alle Himmelsrichtungen. Der ZERSTÖRER nahm die Route quer durch Warschau, die ihm die Maddrax' Gedankenstruktur wies.
    Das Ziel war kurz hier gelandet und kreuz und quer durch die Stadt geirrt, bis es wieder aufgestiegen und weitergeflogen war. [2] Der ZERSTÖRER verzichtete darauf, die Spur am Boden zu verfolgen, und kürzte die Jagd ab. Dass er damit eine Unzahl an Leben verschonte - darunter fast die gesamte Widerstandsgruppe -, war ihm nicht bewusst. So kamen nur die Menschen ums Leben, die zufällig seinen Weg kreuzten, als er der Flugrichtung des Luftschiffs über der Stadt folgte. Er ließ die Ansammlung von Gebäuden rasch hinter sich.
    Zwei Tage darauf fiel eine vierbeinige, tonnenschwere Entität mit weißem Fell über ihn her, eine Entität mit der Bezeichnung Izeekepir . Der ZERSTÖRER machte auch mit dieser mutierten Eisbär-Bestie kurzen Prozess.
    Nicht lange danach überquerte er Hügel aus weißem Sand. Dahinter erstreckte sich eine gewaltige Ansammlung von Wasserstoffoxid mit der Bezeichnung Ostsee .
    Die Entität mit der Bezeichnung Maddrax hatte dieses Gewässer überquert, also würde auch der ZERSTÖRER es tun. Dieses feuchte Medium würde ihn zwar verlangsamen, aber nicht aufhalten. Nichts konnte ihn aufhalten!
    War sein Opfer jenseits der gewaltigen Ansammlung von Wasserstoffoxid gelandet? Dann würde er ihm bald gegenüberstehen und es zerfetzen. Um danach wieder frei zu sein für die nächste Prägung. Diese Jagd dauerte schon viel zu lange. Es war höchste Zeit, sie abzuschließen.
    ***
    Der Panzer pflügte durch Sand und Gras, raste durch Büsche und Kuhlen, schoss über Bodenwellen und Wurzelstrünke hinweg. Mit Höchstgeschwindigkeit steuerte der Mann aus der Vergangenheit ihn durch die nächtliche Landschaft. Die Federung war nicht die schlechteste, dennoch wurden sie mächtig durchgeschüttelt im Cockpit des Panzers.
    Matthew Drax umklammerte die Steuerung und starrte durch das Frontfenster in die vom Scheinwerfer erleuchtete Landschaft. Nachdem er Anns Botschaft gelesen hatte, gab es für ihn kein Halten mehr. Er musste ins Dorf, um sie zu holen, sofort!
    »Hier geht es um mehr als dein kleines Familienglück!«, hatte Aruula ihn zurückzuhalten versucht. Ihre Worte gellten ihm noch in den Ohren, übertönten das Brummen des Panzermotors. »Wenn du jetzt in das Dorf eindringst, riskierst du, dass unser Plan scheitert!«, hatte sie ihm vorgeworfen. »Wenn sie dich entdecken und gefangen nehmen, werden wir niemals erfahren, was da unter dem Hallendach vor sich geht!«
    Das und noch mehr hatte sie gesagt. Und sie hatte recht: Es war vollkommen egoistisch, was er vorhatte, und es war gegen alle Absprachen. Doch der Hilferuf seiner geliebten Tochter und die Angst, zu spät zu kommen, hatten Matt unzugänglich für rationale Argumente gemacht. Verzweiflung steuerte jetzt seine Gedanken und Handlungen.
    Aruula hockte neben ihm im Sitz des Copiloten und sagte nichts mehr. Auch Matt schwieg. Er umklammerte das Steuer und dachte an Ann.
    Eine Hügelkette erschien vor ihm auf dem Radarschirm. Dort waren sie mit Rulfan und Xij verabredet, allerdings erst bei Sonnenaufgang. Unwahrscheinlich, dass sie bereits vor Ort waren; Rulfan wollte erst das Raumschiffwrack untersuchen und würde sich Zeit damit lassen.
    Hinter der Hügelkette lagen das Dorf und die Halle. Laut Anns Zeilen hatten die Ex-Versteinerten ein Loch in die Erde getrieben, und da sie sogar Mutter erwähnt hatte,

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