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299 - Das letzte Duell

299 - Das letzte Duell

Titel: 299 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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gehabt. Damals hatte Lady Victoria noch zu ihrer Gruppe gehört - bevor sie sich den Steinjüngern angeschlossen hatte.
    Auch ohne Fernglas erkannte Matt nicht nur die dürren und hochgewachsenen Gestalten von mindestens drei Marsianern dort in der Menge, sondern auch Jenny und Sir Leonard. Inzwischen herrschte Gewissheit darüber, dass alle, die sich im Dorf aufhielten, von dem Schatten versteinert und wieder zum Leben erweckt worden waren. Auch die ehemalige Queen hatte er schon in der Menge entdeckt.
    »Was auch immer sich dort abspielt, es hat eindeutig religiöse Züge.« Xij reichte Matt das Fernglas. »Manche sind geradezu in Verzückung geraten.« Sie flüsterte. Weniger, um eine Entdeckung zu vermeiden - die Entfernung war groß genug -, sondern um Aruula nicht beim Lauschen zu stören.
    »Und das passt überhaupt nicht zu Jenny«, entgegnete Matt. Er hatte seine kanadische Copilotin nie als religiöse Frau kennengelernt. Für ihn ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie nicht mehr Herr über ihren eigenen Willen war. Er deutete auf die Stele. »Schau dir die Leute vor der Steinsäule an«, flüsterte Matt. »Sie beten zu Mutter !«
    Über Aruulas gebeugte Gestalt hinweg griff Xij nach dem Fernglas und nahm es Matt ab. »Wenigstens berühren sie den verflixten Stein nicht, um freiwillig erneut zu versteinern«, sagte sie.
    Matt dachte an die Sekten, von denen er in den Monaten vor dem Kometen gelesen und gehört hatte. Nicht wenige davon waren noch vor der Katastrophe gemeinsam in den Tod gegangen.
    Aruula richtete sich auf den Knien auf, Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. »Zu Ann dringe ich nicht durch - ihr Geist ist wie gelähmt«, berichtete sie. »Und Crow wage ich nicht zu belauschen - damit ich ihn nicht auf uns aufmerksam mache.«
    »Du hast recht.« Matt Drax gab ihr das Fernglas. »Und die Menschen beim Dorfplatz?« Mit einer Kopfbewegung deutete er über die Hüttendächer. »Was genau geht in ihnen vor?«
    »Erinnert ihr euch, wie ich schon bei unserem ersten Besuch vergeblich versucht habe, aus ihren Gedanken schlau zu werden?« Aruula zuckte ratlos mit den Schultern. »Es ist genau wie damals: Ich vermag nicht zwischen den Gedanken Einzelner zu unterscheiden. Es ist ein gewaltiges Wirrwarr.«
    »Auch bei Jenny und Sir Leonard?« Matt Drax schaute ungläubig zu ihr hoch.
    Aruula nickte. »Ich habe versucht, meine gesamte Konzentration auf sie zu richten. Doch bei jedem der beiden fühlt es sich gleich an: Als würde ich in die Köpfe von Hunderten Menschen gleichzeitig eindringen. Es ist, als würden alle hier dasselbe denken und fühlen. Als wären sie irgendwie… miteinander verschmolzen.« Sie seufzte, streckte sich bäuchlings im Gras aus und setzte das Okular an die Augen. »Nur jenseits des Platzes konnte ich klarere und unterscheidbare Gedankenströme erlauschen - von zwei Marsianern.«
    »Damon Marshall Tsuyoshi«, entfuhr es Matt.
    »Und Calora Stanton«, ergänzte Aruula. »Sie waren ja schon damals Gefangene, als wir sie getroffen haben [2] - und daran hat sich offenbar auch nichts geändert. Aber sie sind zu weit entfernt, als dass ich Einzelheiten erfahren konnte.«
    »Konntest du feststellen, wo sie sind?«, fragte Matt. »Immer noch in dem Käfig?«
    Aruula schüttelte den Kopf. »Wie es scheint, hat man sie in ein Erdloch unter einer der Hütten verlegt. Ihr Geist fühlte sich schwach und lebensmüde an.«
    Matt standen sie vor dem inneren Auge, die beiden Marsianer, in deren Nachbarzelle sie eine Zeitlang selbst gefangen gehalten worden waren. Es handelte sich um die einzigen auf dem Mond stationierten Marsianer, die nicht von den Schatten versteinert worden waren.
    »Erinnert ihr euch noch an Caloras Worte damals in der Zelle?«, fragte Xij. »›Hier dient alles nur einem einzigen Zweck‹, hat sie gesagt, ›und bevor ich sterbe, würde ich gern noch erfahren, welchem‹.«
    »Vielleicht weiß sie es inzwischen«, murmelte Aruula nachdenklich.
    »Das glaube ich nicht.« Xij presste sich die Handballen gegen die Schläfen. Kopfschmerz schien sie schon wieder zu plagen. » Mutter wird ihren Jüngern kaum gesagt haben, was dann geschieht. Deshalb sind sie auch alle gleichgeschaltet. So kann sie sie besser kontrollieren.«
    »Es bringt wenig, wenn wir hier Theorien wälzen.« Matt schnitt eine finstere Miene. »Lasst es uns einfach verhindern.«
    Xij lachte auf; es klang bitter. » Einfach verhindern? Gegen diese Übermacht? Und gegen ein Tentakelmonster, wie du es

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