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299 - Das letzte Duell

299 - Das letzte Duell

Titel: 299 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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gib Ruhe!«
    Du hast mir nichts zu befehlen! Die mentale Kraft des Koordinators schien in seinem Hirn zu explodieren. Dieser Körper gehört uns beiden und ohne meine Kooperation kannst du nicht einmal eine Mikrofaser von Tentakel ausbilden!
    Die mentale Kraft des zweiten Bewusstseins zerrte an seiner Zunge, und fast hätte Kroow die Worte herausgeschrien, als wären es seine eigenen. Er erschrak und blieb stehen.
    »Ist ja gut.« Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Jetzt nur keinen Fehler machen, bloß nicht auch noch Probleme unter dem eigenen Schädeldach! Ist ja gut , dachte er. Ich habe es nicht so gemeint.
    Das bionetische Wesen hatte recht: Die Dinge drohten ihm zu entgleiten - ein scheußliches Gefühl, das er zum ersten Mal erlebt hatte, als Matthew Drax von der Raumstation aus seine Armee aus U-Men deaktiviert hatte. Ich werde sehr vorsichtig sein und keinerlei Risiko eingehen , versprach Crow. Er öffnete die Augen und setzte seinen Weg fort. Versprochen. Wir werden jetzt einen Bogen um das Dorf schlagen, in die Halle gehen und das Bohrloch begutachten. Und dort wird uns ein Schachzug einfallen, um dem Steinwesen die Rückkehr zu seinem Ursprung zu vermasseln.
    Der Koordinator schien einverstanden, jedenfalls erhob er keinen Widerspruch. Er wollte nur wissen, was ein Schachzug war.
    Crow erklärte es ihm und ließ sich in aller Ausführlichkeit über die Regeln des alten Brettspiels aus. Dabei setzte er seinen Weg fort und zog die Kleine hinter sich her. Dem Fremdbewusstsein das Spiel der Könige zu erklären, half ihm, das irritierende Gefühl der Verunsicherung in den Griff zu bekommen und zugleich seine Wut zu zügeln.
    In einer anderen Windung seines Hirns wünschte er sich, Drax würde endlich auf der Bildfläche erscheinen, damit er seinen ganzen Frust an dem verhassten Kampfpiloten auslassen konnte.
    Hundert Schritte vor der Halle überquerte er einen Bachlauf. Die Tochter seines Feindes stolperte und schlug lang hin. »Trotteliges Ding!« Kroow zerrte am Tentakel und riss sie am Nacken hoch. »Steh schon auf!« Er blickte sich um:
    Hügel, Büsche, Abraumhalden und ein Wäldchen umgaben das Dorf. Irgendwo dazwischen lauerte Drax und beobachtete ihn, zweifellos.
    »Komm schon her, Commander!«, zischte Kroow. »Hol dir endlich dein Balg!«
    ***
    Matt Drax sah Arthur Crow mit Ann zwischen den Hütten verschwinden. Das Verlangen, sein Kind zu schützen, überwältigte ihn und schnürte ihm die Kehle zu. Seine Gestalt straffte sich - er wollte aufspringen und den verfluchten General verfolgen. Doch die Finger von Aruulas rechter Hand schlossen sich um seinen Arm.
    »Nein«, sagte sie leise aber bestimmt. »Es ist zu früh. Und dann gehen wir gemeinsam oder gar nicht.« Matt atmete tief durch, entspannte sich und blieb, wo er war.
    Sie lagen auf einer Erdhalde am Dorfrand in Deckung, Aruula, Xij und er. Aushub aus den ersten Monaten des Jahres schien die Halde zu bilden, denn anders als auf den kahlen Geröllhalden, die man weiter entfernt sehen konnte, stand das Gras hier kniehoch. Auch einzelne Sprösslinge von Bäumen und Büschen wuchsen bereits auf ihrer Deckung.
    Es musste ein verdammt tiefes Loch sein, das die Steinjünger unter dem Hallendach in den Boden getrieben hatten.
    Über die Flachdächer der ersten Hütten hinweg konnte man von dieser Halde aus den Platz im Zentrum des Dorfes beobachten; so genau, dass Matt seine Tochter sofort erkannt hatte. Jetzt war sie mit Crow zwischen den Hütten verschwunden. Was führte der monströse General im Schilde? Es fiel Matt schwer, seine Ungeduld zu zügeln.
    Aruula zog die Beine an und kniete nun zwischen ihm und Xij Hamlet. Sie beugte den Oberkörper über die Schenkel und steckte den schwarzen Lockenschopf zwischen die Knie. So verharrte sie. Und lauschte .
    Auch die Dorfbewohner auf dem Platz konnte man aus dieser Deckung heraus gut beobachten. Die meisten standen im Zentrum des Platzes um die Steinstele herum. Was Matt in den wenigen Nachtstunden, die er durchs Dorf schlich, nur beiläufig registriert hatte - die Suche nach Ann hatte ja alle seine Sinne beschlagnahmt - fiel ihm jetzt um so deutlicher ins Auge: Nur wenige trugen diese Kapuzenkutten, in denen sie noch vor einem halben Jahr herumgelaufen waren. Vermutlich lag das an den sommerlichen Temperaturen, die inzwischen auch hier an der Ostsee herrschten. Vor einem halben Jahr, als Matt mit Xij und Aruula zum ersten Mal in diese Gegend gekommen war, hatte tiefster Winter sie im Griff

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