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299 - Das letzte Duell

299 - Das letzte Duell

Titel: 299 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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zu ersteigen? Vielleicht - wären da nicht die Tentakel, die Ann ohne Mühe würden erreichen können. Aber die waren vielleicht dünn genug, um sie mit dem Driller zu zerschießen, wie es ihm bei der ersten Konfrontation mit dem Crow-Monster schon gelungen war.
    Matt Drax versuchte den zweiten Ast zu erreichen und gleichzeitig mit den Fingerspitzen genügend Halt zu finden, um den Stamm hinaufzuklettern, doch was dem Kind gelungen war, funktionierte bei ihm nicht. Die spröde Rinde löste sich unter seinem Griff und der altersschwache Ast brach ab.
    Verdammt! Er blickte zurück - zwanzig Schritte trennten ihn noch von dem Tentakelmann. Es sah wieder zu seiner Tochter hinauf. Keine Chance. Die einzige Möglichkeit, Ann zu retten, war es, Crow von ihr fortzulocken in der Hoffnung, dass er darauf verzichtete, sie erneut als Geisel zu nehmen.
    »Ann, hör mir zu!«, rief er zu ihr hinauf. »Ich schaffe es nicht, zu dir hochzuklettern. Bleib da oben und halt dich gut fest. Ich muss mit dem Monster kämpfen, aber wenn es vorbei ist, komme ich zurück und hole dich. Hast du verstanden?«
    »Bleib bei mir, Daddy«, schluchzte Ann. Sie wischte sich die Tränen ab. »Geh nicht! Ich hab dich doch lieb.«
    Das zu hören, brach Matt das Herz. »Alles wird gut, mein Liebes…« Er konnte nichts machen, die Tränen strömten ihm einfach übers Gesicht. »Halte aus, bis ich zurück bin! Rühr dich nicht vom Fleck, hörst du?«
    »Versprochen.« Ann nickte. »Sei nicht traurig, Dad.« Plötzlich klang ihre Stimme kräftig und klar. Sie weinte nicht mehr und wirkte gefasst. »Ich weiß, dass du es schaffst. Ich hab den besten Vater der Welt.«
    »Zeit zu sterben, Drax!« Crows Stimme. Matt fuhr herum - zehn Schritte vor dem Apfelbaum war sein Todfeind stehen geblieben. Mächtige Tentakel ragten nun auch aus seinem Bauch und seinen Hüften.
    Matt stieß sich vom Stamm ab, brüllte wie ein Löwe in der Falle und stürmte auf Crow los. Er dachte nichts mehr, ließ sich von seinen Gefühlen und Instinkten lenken. Dreimal betätigte er den Abzug des Drillers. Grellweiße Explosionsblitze blendeten ihn, doch Crow lachte nur. Keiner der Treffer zeigte Wirkung.
    Matt wich zur Seite aus, lief um den Tentakelmann herum und entfernte sich von ihm. Crow drehte sich mit ihm und schrie wütend; er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sein Feind Reißaus nehmen würde.
    Matts Plan ging auf: Ohne noch einen Gedanken an Ann zu verschwenden, stapfte Crow hinter ihm her. Das Peitschen mehrerer Tentakel durchzog die Luft.
    Matt warf sich zu Boden, rollte sich ab. Die bionetischen Stränge zischten über ihn hinweg. In Gedankenschnelle war er wieder auf den Beinen, wollte mehr Distanz zwischen sich, Crow und den Baum bringen - als er plötzlich einen großen Schatten gegen das Licht der Sonne bemerkte, der auf ihn zuschnellte.
    Ein Schatten, der wie kein anderes Wesen brüllte. Ein Brüllen, das Matt kannte!
    Instinktiv riss er den Driller hoch und feuerte ihn ab - auf die langschwänzige, echsenartige Kreatur, die da auf sechs Beinen herangaloppierte. Das Geschoss explodierte auf dem Rückenpanzer - doch der ZERSTÖRER schien es nicht einmal zu bemerken.
    Vor Matt richtete er sich auf, seine roten Augen funkelten.
    Matt war geschockt.
    Kein Zweifel: Es war der ZERSTÖRER aus Agartha! Die Bestie, die er mit dem Zeppelin in die Luft gesprengt und in der Lavaspalte versenkt hatte… zu haben glaubte . [3]
    Eine Täuschung.
    Die Einsicht tat so weh, dass Matt die Schmerzen in allen Gliedern spürte. Der ZERSTÖRER aber streckte die Krallen nach dem Mann aus der Vergangenheit aus, wollte ihn greifen…
    »Weg von ihm«! Plötzlich torkelte die Bestie rückwärts, wankte und schlug im Gras auf. Die Erde bebte. Crow hatte den ZERSTÖRER am Schwanz gepackt und zurückgerissen. »Drax gehört mir, und mir ganz allein!«, brüllte er.
    Matt kauerte wie betäubt im Gras. War das Wirklichkeit? War das ein Albtraum?
    Der Tentakelmann aber hielt den Schwanz des Monstrums fest, begann sich um sich selbst zu drehen und dabei den schweren Leib der Bestie im Kreis über das Gras zu schleifen. Immer schneller drehte er sich, bis der ZERSTÖRER die Bodenhaftung verlor und durch die Luft rauschte. Dann erst ließ der Tentakelmann den Schwanz los.
    Das insektoid-reptilienhafte Wesen flog durch die Luft, über die Geröllhalde hinweg und prallte gegen die westliche Schmalseite der Halle. Crow brüllte etwas, doch seine Worte gingen im Donnern und Krachen der teilweise

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