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299 - Das letzte Duell

299 - Das letzte Duell

Titel: 299 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Zivilisation, eine perfekte Symbiose aus technischen und biologischen Komponenten.« Rulfan dachte an Agartha, an die großartige Stadt, die seinen Zukunftsplänen so entscheidende Impulse gegeben hatte. Und er dachte an das Ende des verlogenen Alastar. »Die Bestie heißt so: ZERSTÖRER. Sie ist die Letzte ihrer Art. Matt hat sie in eine Lavaspalte stürzen lassen - aber du siehst ja selbst, wie lebendig sie noch ist.«
    »Mann, o Mann!« Aus schmalen Augen belauerte Meinhart den Albino von der Seite. »So viel haarsträubendes Zeugs hat mir in meinem ganzen Leben noch niemand aufs Auge zu drücken versucht.«
    »Jedes Wort ist wahr.« Rulfan deutete durch die Frontscheibe. »Konzentrier dich auf den Weg.« Er hielt sich an den Türbügeln fest, denn sie wurden mächtig durchgeschüttelt.
    Meinhart stoppte seinen Jeep unter dem Apfelbaum.
    »Lass den Motor laufen.« Rulfan sprang hinaus. »Ann!« Er blickte zur Krone des Apfelbaums hinauf. »Komm herunter, Ann! Wir bringen dich weg hier!«
    »Wie geht es meinem Dad?«, tönte ihre zitternde Stimme aus dem dichten Laub der Baumkrone.
    »Er lebt! Komm schon zu mir! Wir bringen dich weg von hier!«
    »Dad hat gesagt, ich soll hier oben bleiben.«
    »Komm runter, beeil dich!« Rulfan blickte sich um. Die Staubwolke hatte sich gesenkt, doch noch immer hörte man das Fauchen und das Gebrüll der Kämpfenden. »Wir müssen schnell weg!«
    »Ich bleib hier oben!«
    »Bitte?« Rulfan traute seinen Ohren nicht. Sie meinte es tatsächlich ernst.
    »Dad hat gesagt, ich soll mich verstecken, bis alles vorbei ist.«
    »Da wusste dein Vater noch nicht, dass wir hierher unterwegs waren. Jetzt komm zu mir!«
    »Nein. Ich muss hier bleiben, ich habe es Dad doch versprochen!«
    Rulfan seufzte tief und suchte nach einer Möglichkeit, den Baum zu besteigen. Am Boden lagen zwei abgebrochene Äste; Matt hatte es wohl auch schon vergeblich versucht. Der nächste, etwas dickere Ast befand sich in zweieinhalb Metern Höhe.
    Rulfan winkte Steintrieb. »Fahr den Wagen näher ran!«, rief er ihm zu. Als der Jeep heranrollte, sprang Rulfan auf dessen Motorhaube und von dort an den untersten Ast.
    Es knirschte bedenklich, aber das morsche Holz hielt. Rulfan zog sich hoch und begann den Stamm hinaufzuklettern. Hoch über ihm im Geäst raschelte es: Ann kletterte noch höher in die Krone hinauf.
    ***
    Lady Victoria ging zu Boden. Mit voller Wucht hatte Xijs Kampfstab die ehemalige Queen getroffen. Da lag sie nun in ihrem Blut, reglos und wie tot. Das Entsetzen fuhr Aruula in alle Glieder. Doch genauso wenig wie um Königin Lusaana konnte sie sich jetzt um die Frau aus dem Londoner Technobunker kümmern - noch immer drangen Steinjünger mit Hämmern, Stangen und bloßen Fäusten auf sie ein. Sie musste sich wehren.
    Aus den Augenwinkeln äugte sie immer wieder zu ihrer Waffenschwester hinüber: Xij kämpfte wie eine Maschine. Im Zwei-Sekunden-Takt fuhr ihr Kampfstab in die Menge - mit immer gleicher Wucht, in immer gleicher Geschwindigkeit und mit einer Zielgenauigkeit, die Aruula beängstigte. War sie überhaupt noch bei Sinnen, die aschblonde Frau mit den vielen Leben? Erinnerte sie sich denn nicht mehr daran, was Maddrax und sie ihr eingeschärft hatten?
    Offenbar nicht - denn ohne jede Rücksicht schlug sie auf die andrängende Menge ein. Bei jedem neuen Schlag stieß sie stöhnend und zischend die Luft aus. Ihr Mund war verkniffen, ihre Miene hart und kantig, und sie versprühte so böse Blicke, dass die Menge allein schon deswegen zurückwich.
    Aruula fürchtete den Augenblick, in dem sie erfahren würde, wie viele Menschen rund um die Stele schon tot in ihrem Blut lagen, erschlagen von Xij. Ihre Wut auf die Gefährtin wuchs. »Halt dich zurück, Xij!«, rief sie. »Du darfst niemanden töten! Sie stehen unter Mutters Einfluss!« Doch keine Reaktion - wie im Blutrausch schlug Xij Hamlet um sich.
    Und dann stand sie vor der Stele und hob den Kampfstab zum letzten Schlag. Ein einziger Mann stand noch dort, um Mutter mit seinem Körper zu schützen - ein bleicher Greis, dem ein Finger fehlte.
    Sir Leonard.
    Er stand einfach nur da und blickte Xij in die Augen. Sein knochiges und von zahllosen Adern gemasertes Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Er wehrte sich nicht, zuckte nicht einmal mit den Wimpern, erwartete einfach nur den letzten, tödlichen Hieb.
    »Nein!«, schrie Aruula, stürzte sich auf Xij und packte den Stab. »Das ist Rulfans Vater!«
    Xij fuhr herum, zischte wütend, blitzte sie

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