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2x Professor Manstein

2x Professor Manstein

Titel: 2x Professor Manstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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noch in der Hand gehabt hatte, angegeben war, der Vortrag sei auf Sonnabend, den 5. Februar, fünfzehn Uhr nachmittags angesetzt.
    Natürlich wollte der Arzt zuerst wissen, was ihn bedrücke. Manstein erzählte ihm, was ihm im Laufe des gestrigen Tages und heute morgen zugestoßen sei.
    „Na, dann wollen wir mal sehen!“ sagte der Arzt in der väterlichen Art, die praktizierenden Medizinern eigen ist.
    „Ich hoffe, Sie werden überhaupt etwas sehen!“ sagte Manstein skeptisch. „Mir scheint die ganze Sache mehr als verworren zu sein!“
    Der Arzt führte mit ihm einige Tests durch. Sie verliefen durchaus zufriedenstellend – was Mansteins Gesundheitszustand anbelangte. Dr. Wedding beschäftigte sich über eine Stunde mit ihm.
    „Mein lieber Mann – Sie sind völlig gesund!“ erklärte er dann.
    „Können Sie das mit Gewißheit sagen?“
    Wedding zuckte mit den Schultern.
    „Nicht mit hundertprozentiger! Um völlig sicher zu sein, müßte ich Sie ein paar Wochen in einem Sanatorium unter Aufsicht haben. Aber ich kann sagen, daß es höchst unwahrscheinlich wäre, auch in diesen paar Wochen etwas zu finden!“
    Manstein war keineswegs zufrieden. Ihm wäre wesentlich lieber gewesen, hätte das unerklärliche Problem dadurch seine Lösung gefunden, daß er nervlich nicht gesund sei.
    „Wie können Sie mir das alles erklären?“
    „Ich kann überhaupt nicht!“
    „Und was raten Sie mir?“
    Dr. Wedding begann zu lächeln.
    „Leben Sie ein paar Tage lang gesund, achten Sie auf alles, was um Sie herum vorgeht, und besuchen Sie mich in einer Woche wieder!“
    Manstein nickte. Er gab Dr. Wedding flüchtig die Hand und ging. Er verließ das Haus mit dem festen Vorsatz, an nichts mehr von dem zu denken, was er erlebt hatte, und sich wie ein vernünftiger Mensch zu benehmen. Weil er diesen Vorsatz gewissermaßen als Wiedergeburt betrachtete, ging er in ein Kaufhaus und kaufte eine Menge Dinge ein, die Barbara heute zu einem fürstlichen Mahl verarbeiten sollte.
    Er trug Hausschlüssel in der Tasche. Aber gewöhnlich war es so, daß er trotzdem klingelte, und heute war er sogar dazu gezwungen, weil er sämtliche Hände voll hatte. Er war knapp zwei Stunden weggewesen, jetzt war es kurz nach zehn Uhr – und es war nicht anzunehmen, daß Barbara schon aus dem Haus gegangen war. Er klingelte ein paarmal, ohne daß ihm geöffnet wurde. Er setzte ein paar der Dinge, die er in den Armen hatte, zu Boden, fischte seine Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür selbst. Im Haus war alles still. Als Mann von Konsequenz nahm er an, daß ihm auch das Klingeln an der Wohnungstür nichts nutzen werde, und schloß selbst auf. Von irgendwoher hörte er ein schwaches Klopfgeräusch. Er achtete jedoch nicht darauf. Die Dinge, die er mitgebracht hatte, setzte er in der Küche ab, zog seinen Mantel aus und ging ins Wohnzimmer.
    Die Tür war nur angelehnt. Er schob sie auf und sah Barbara in der Mitte des Zimmers auf einem Stuhl sitzen. Jemand hatte ihr die Arme an der Stuhllehne und die Beine an den Stuhlfüßen festgebunden. In den Mund hatte man ihr einen Knebel gesteckt und diesen mit einem Streifen Tuch befestigt. Barbara sah ihn mit entsetzten Augen an. Manstein sprang nach einer Sekunde des Schreckens auf sie zu. Mit dem bißchen Spielraum, das ihr die straffangezogenen Fesseln ließen, klopfte sie mit den Absätzen ihrer Schuhe wild gegen die Stuhlbeine.
    „Nur Ruhe, Kindchen! Gleich haben wir dich wieder frei!“
    Er wollte sich an dem Knebel zu schaffen machen, als er sah, daß Barbara vorsichtig, als habe sie Kopfschmerzen, den Kopf schüttelte.
    „Was ist los?“ fragte er.
    Sie begann mit den Augen zu blinzeln. Manstein verstand sie nicht. Er näherte seine Hände erneut dem Knebel Barbara begann wieder, gegen die Stuhlbeine zu trommeln, und schüttelte langsam den Kopf.
    „Soll ich den Knebel nicht abnehmen?“ fragte er verständnislos.
    Sie schüttelte weiterhin den Kopf – mit einer Langsamkeit und Vorsicht, die ihn stutzig machten.
    Er sah sich das Tuch an, von dem der Knebel festgehalten wurde, ohne es zu berühren. Ohne Zweifel war es ein Stück Bettzeug, das man aus einem Laken herausgerissen hatte. Er konnte nichts Verdächtiges daran feststellen. Kopfschüttelnd trat er einen Schritt zurück, wischte sich über die Augen und untersuchte den Streifen dann ein zweites Mal. Diesmal entging ihm der hauchfeine Draht nicht, der an einer Stelle des Tuchstreifens darunter hervorlugte.
    Wenn er bisher nur

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