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2x Professor Manstein

2x Professor Manstein

Titel: 2x Professor Manstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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an Fahrt, daß er zum Bremsen wieder bis auf zehn Kilometer steigen mußte. In seinem Eifer stieg er so steil, daß ihm die Maschine beinahe über das Ruder abgerutscht wäre. Er fing sie jedoch noch rechtzeitig.
    „Machen Sie keine Kapriolen, Meier!“ sagte Manstein ruhig.
    Selbst wenn es ihnen in der Zwischenzeit gelungen wäre, das Funkgerät zu finden, hätte es ihnen wenig Nutzen gebracht. Es wurde ebenso wie alle anderen Aggregate aus dem Triebwerk gespeist und war tot.
    Meier sah am Horizont einen Flugplatz auftauchen. Er drückte die Maschine weiter.
    „Schaffen Sie das schon?“ fragte Manstein.
    „Wir müssen auf einen Flugplatz hinunter! Ich möchte Sanitäter in meiner Nähe haben, wenn ich zum ersten Male in meinem Leben ein Flugzeug lande!“
    Er versuchte, das Fahrgestell auszufahren.
    „Klemmt!“ sagte er lakonisch.
    Dabei war es unerheblich, ob es aus Mangel an Energie oder deswegen nicht mehr zu bewegen war, weil es beim Eintauchen in die Atmosphäre mit dem Rumpf verschmolzen war.
    Zehn Kilometer vor der Landefläche betrug die Geschwindigkeit der Maschine noch 600 km/h. Meier zog zwei enge Kurven und kam bis auf 400 km/h hinunter.
    „Meiner Ansicht nach ist das auch noch zuviel!“ sagte er leise. „Aber ich muß es versuchen!“
    Ein Mann mit zwei roten Fahnen lief über die Landebahn und begann zu winken.
    „Sie wollen uns nicht haben!“ grinste Manstein in einem Anflug von Galgenhumor.
    „Sie müssen uns nehmen!“ knurrte Meier. „Achtung – ich setze an zur Bauchlandung!“
    Mit den Beinen stemmte er sich gegen den Kabinenboden. Manstein klammerte sich an den Vordersitz.
    Ein Ruck, der ihnen das Gehirn aus dem Kopf zu schleudern drohte – aufwirbelnder Staub – Kreischen von Metall – karrussellfahrender Wald an der Flugplatzbegrenzung – das Stöhnen der Gefangenen – noch ein Ruck – unerträgliche Hitze – ein letztes Heulen der schleifenden Tragfläche – aus.
    Meier war durch den Aufprall bewußtlos geworden. Manstein zogen dunkle Schleier vor den Augen vorüber. Halb im Unterbewußtsein nahm er wahr, daß es nirgends brannte.
    Er versuchte, das Kabinendach beiseitezuschieben. Es gelang ihm erst im dritten Anlauf. Frische Luft strömte herein und schleuderte ihn zurück. Er sog die Lungen voll und taumelte über den Kabinenrand auf die Tragfläche. Ein Sanitätswagen kam mit heulender Sirene heran.
    Manstein ließ sich einfach fallen und fiel einem der Sanitäter in die Arme.
     
    *                     *
    *
     
    „Schön war es nicht!“ sagte Meier und betastete seine Schrammen im Gesicht. „Aber wir haben es überstanden!“
    „Ihre Leistung war einzigartig!“ sagte Manstein. „Das kann man behaupten, ohne pathetisch zu werden! Ich verdanke Ihnen mein Leben!“
    Meier winkte ab.
    „Wenn wir wenigstens Daumier und seine Leute auch noch gerettet hätten!“
    „Dazu können Sie nichts! Ihre schwächliche Konstitution ist daran schuld, daß sie die Landung nicht überstanden!“
    „Mag schon sein! Aber wer glaubt uns unsere Geschichte ohne Zeugen?“
    „Ich!“ sagte Inspektor Grewes, wobei er behutsam die Pfeife aus dem Mund nahm und sich, bevor er weitersprach, einen fünften Cognac einschenkte.
    Meier und Manstein sahen ihn an. Als er sie zu sich gebeten hatte, waren sie der Ansicht gewesen, er habe etwas Wichtiges. zu sagen. Jetzt schien er es sagen zu wollen.
    „Wir waren in der Zwischenzeit nicht untätig! Während Sie Ihren aufregenden Abenteuern im Weltraum nachgingen, bemühte sich die Kriminalpolizei nach altbewährten Methoden, den Mörder von Dr. Wedding zu finden. Sie fand ihn. Und dank einiger Kunstgriffe bekam ich heraus, was hinter dem Kerl steckte.
    Eine Interpolfahndung lief an. Fünf Tage später hatten wir von fünfhundert Leuten dieser Spionagegruppe vierhundertundsiebzig in der Hand, dreizehn wurden getötet – und die restlichen siebzehn werden uns, denke ich, keine Schwierigkeiten mehr machen können. Die Aktion PROKYON – ihr Erkennungszeichen war übrigens eine grüne Sonne mit sechs darangeklebten Planeten, weil Prokyon über ebenso viele verfügt – ist beendet!“
    Meier und Manstein sahen ihn mit offenem Mund an. Grewes nickte bedächtig und fuhr fort:
    „So wie Ihnen jetzt blieb auch uns der Mund offenstehen, als wir die Tricks erkannten, mit denen diese Leute gearbeitet hatten. Die Fehlerverseuchung der Naturwissenschaften konnte nur deswegen aufrechterhalten werden, weil damals – als eine Welle von

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