2x Professor Manstein
Liebe TERRA-Freunde!
Diejenigen unter Ihnen, die glaubten, Kurt Mahr könne nur Romane schreiben, in denen der Faktor der Zeitdilatation eine gewisse Rolle spielt, werden hiermit eines Besseren belehrt, denn 2 X PROFESSOR MANSTEIN hat absolut nichts damit zu tun.
Lassen Sie uns kurz auf die Story unseres heutigen TERRA-Bandes eingehen:
Professor Manstein, der Held des Romans, erlebt einen „Niveaudurchgang“, das heißt, er gelangt auf eine Parallelwelt, die der unsrigen zu 99,9 % gleicht.
So gering sich auch dieser zehnte Teil eines Prozentes ausnehmen mag, er ist entscheidend nicht nur für Mansteins Schicksal, sondern auch für das Schicksal der gesamten Menschheit …
Übrigens hat Kurt Mahr bereits einen Roman verfaßt, in dem die These der Parallel-weiten im Sinne eines Gedankenexperimentes eine solide Untermauerung erfährt. Wir werden diesen Roman noch in diesem Jahr in der TERRA-Reihe bringen!
Heute, vier Wochen vor Redaktionsschluß der Umfrage nach den besten 10 TERRA- Sonderbänden haben wir bereits mehrere angenehme Überraschungen zu verzeichnen: Die im Gegensatz zu allen bisherigen TERRA-Umfragen viel zahlreichere Beteiligung, die Nennung aller Bände mit nur einer Ausnahme und das überaus gute Abschneiden verschiedener Autoren, von denen wir es eigentlich nicht erwarteten. Wir hoffen, mit der Auswertung rechtzeitig fertig zu werden, damit wir Ihnen schon im Diskussionsteil des Bandes 172 die Endresultate vorlegen können.
Inzwischen haben wir auch bereits die ersten Eingänge zu unserem neuen TERRA-WETTBEWERB vorliegen. Aus diesen Einsendungen bereits etwaige Schlüsse ziehen zu wollen, erscheint uns jedoch zu verfrüht.
Auf jeden Fall hoffen wir auch hier auf eine zahlreiche Beteiligung. Für diejenigen TERRA-Freunde. die unsere entsprechende Ankündigung in Band 161 übersehen haben sollten, wollen wir sie wiederholen: Es geht hierbei um die Ermittlung der besten 10 Romane, die als TERRA-Bände 91 bis einschließlich 161 erschienen. Senden Sie also eine Postkarte unter dem Motto: TERRA-WETTBEWERB an den Moewig-Verlag, München 2. Türkenstraße 24. und führen Sie die Nummern der Bände auf. die Ihrer Ansicht nach die ersten zehn Plätze verdienen. (Beachten Sie jedoch bitte bei Ihrer Aufstellung, daß jeder Doppelband nur als jeweils ein Roman gilt.) Alle bis zum Erscheinen des TERRA-Bandes 174, dem Redaktionsschluß, eingegangenen Einsendungen nehmen an einer Verlosung teil, für die drei Preise in Form von Freiabonnements ausgesetzt sind.
Herzliche Grüße bis zum nächsten Mal
Ihre
TERRA-REDAKTION
Günter M. Schelwokat
2 x Professor Manstein
von KURT MAHR
„Achtung! Der Eilzug 461, von Friedrichshafen-Stadt nach Frankfurt am Main, hat voraussichtlich zehn Minuten Verspätung!“
Der Lautsprecher schaltete mit einem hörbaren Knacksen ab. Professor Manstein stand am Fuß der Treppe, die vom Querbahnsteig herunter zu den eigentlichen Wartebahnsteigen führte, und schaute lächelnd auf seine Fahrkarte. Er amüsierte sich über den Kontrast zwischen dem Aufheben, das der Staat normalerweise von ihm machte, wenn es irgendwo zu repräsentieren galt, und der Mühe, die es ihn gekostet hatte, eine Dienstfahrkarte erster anstatt zweiter Klasse bewilligt zu bekommen. Nicht etwa, daß Professor Manstein es prinzipiell für standesgemäß gehalten hätte, in der ersten Klasse zu fahren – er fühlte sich während des Winters in den Polstern der ersten Klasse wohler als auf den glatten Kunststoffsitzen der zweiten.
Professor Manstein ging ein Stück weiter nach vorne. Er erreichte die Stelle, an der das Dach aufhörte, und blieb stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Der Wind machte ihm einige Schwierigkeiten, aber schließlich brannte sie doch. Mehr aus Langeweile als aus ernsthafter Neugierde schaute Manstein den Bahnsteig zurück. An der Stelle, an der er noch kurz zuvor am Fuß der Treppe gestanden hatte, stand nun eine Gestalt, die ihn erregte. Der Mann trug den gleichen Mantel wie er, hatte die gleiche Aktenmappe unter den Arm geklemmt und war auch sonst von gleicher Statur. Manstein beobachtete ihn interessiert. Nach einer Weile setzte sich der Fremde in Bewegung und kam den Bahnsteig entlang. An verschiedenen Kleinigkeiten merkte Manstein, daß er auf Zentimeter genau den gleichen Weg nahm wie er. Er trat mit der rechten Fußspitze prüfend auf die gleiche wacklige Bodenplatte – er schnippte mit der gleichen Fußbewegung einen
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