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3 - Wächter des Zwielichts

3 - Wächter des Zwielichts

Titel: 3 - Wächter des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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mir nicht zu fein, dir zu danken... Danke, Große. Du wirst es schwer haben ... jetzt.« »Das habe ich bereits verstanden«, meinte Swetlana leise.
    Arinas Blick blieb auf mir ruhen. Sie lächelte kokett. »Und auch du leb wohl, Zauberkundiger. Bedauer mich nicht, das mag ich nicht. Ach... schade, dass du deine Frau liebst...«
    Sie hockte sich hin und streckte die Hand nach Nadjuschka aus. Und Swetlana griff nicht ein!
    »Auf Wiedersehen, mein Mädchen«, sagte die Hexe fröhlich. »Ich bin eine böse Tante, aber dir wünsche ich alles Gute. Derjenige, der dein Schicksal schon frühzeitig bestimmt hat, war nicht dumm ... O nein, das war er nicht ... Vielleicht gelingt dir das, was wir nicht geschafft haben? Nimm auch du ein kleines Geschenk von mir ...« Sie linste zu Swetlana hinüber. Swetlana nickte!
    Arina fasste Nadjuschka bei einem ihrer kleinen Finger. »Soll ich dir Kraft wünschen?«, murmelte sie. »Davon hast du ohnehin viel. Man hat dir alles gegeben ... im Übermaß ... Aber du liebst Blumen, nicht wahr? Nimm von mir die Gabe, Blumen und Kräuter zu nutzen. Das schadet auch einer Lichten Zauberin nicht.«
    »Auf Wiedersehen, Tante Arina«, sagte Nadjuschka leise. »Vielen Dank.«
    Die Hexe sah mich noch einmal an. Ich war wie vom Donner gerührt, verwirrt, verstand nichts. Dann drehte sie sich zu den Tiermenschen um. »Was ist nun? Los, Grauer!«, rief sie.
    Die Wolfsjungen stürzten hinter der Hexe und ihrem Lehrer her. Einer dieser Dreckskerle blieb sogar stehen, scharrte mit der Pfote vor einem Busch und pisste los - den Blick demonstrativ auf uns gerichtet. Nadjuschka kicherte. »Swetlana...«, flüsterte ich. »Sie gehen...« »Sollen sie«, erwiderte sie. »Sollen sie.« Dann drehte sie sich mir zu.
    »Was ist passiert?«, fragte ich, indem ich ihr in die Augen sah. »Was und wann?«
    »Lass uns nach Hause gehen«, bat Swetlana. »Wir ... wir müssen miteinander reden, Anton. Ein ernstes Gespräch führen.« Wie ich diese Worte hasse! Die verheißen nie etwas Gutes! 

Epilog
    Meine Schwiegermutter schnatterte in einem fort, während sie Nadjuschka schlafen legte. »Ach du Schwindlerin, ach du Märchentante...«
    »Wir sind mit der Tante spazieren gegangen...«, beharrte meine Tochter mit müder Stimme.
    »Ja, ja, spazieren gegangen ...«, bestätigte meine Schwiegermutter fröhlich.
    Swetlana verzog schmerzlich das Gesicht. Früher oder später müssen alle Anderen das Gedächtnis ihrer Verwandten manipulieren. Was keine angenehme Sache ist.
    Natürlich haben wir die Wahl. Wir könnten uns nahe stehenden Menschen auch die Wahrheit enthüllen - oder einen Teil der Wahrheit. Doch was brächte das? »Gute Nacht, mein Töchterchen«, sagte Swetlana.
    »Geht jetzt, raus hier«, schnaubte meine Schwiegermutter. »Ihr habt mir meine Kleine schon ganz müde gemacht, meine Süße...«
    Wir verließen das Zimmer. Swetlana schloss die Tür fest zu. Alles war ruhig, nur die alte Uhr an der Wand tickte.
    »Diese ewigen dutzi, dutzi«, murrte ich. »So kann man doch nicht mit einem Kind...«
    »Mit einem Mädchen schon«, winkte Swetlana ab. »Vor allem, wenn es erst drei Jahre ist. Anton... gehen wir in den Garten.«
    »Ab in den Garten, ich kann's kaum erwarten«, stimmte ich munter zu. »Gehen wir.«
    Ohne ein Wort zu sagen, steuerten wir auf die Hängematte zu. Wir setzten uns nebeneinander in sie hinein, wobei ich spürte, dass Swetlana gern etwas abgerückt wäre - so schwierig das in einer Hängematte auch sein mochte. »Fang ganz von vorn an«, riet ich ihr.
    »Also von Anfang an ...« Swetlana seufzte. »Aber das klappt nicht. Dazu ist das Ganze zu verworren.« »Dann erklär mir, warum du die Hexe hast laufen lassen?«
    »Sie weiß zu viel, Anton. Und wenn sie vor Gericht kommt... wenn all das herauskommt...« »Aber sie ist eine Verbrecherin!«
    »Arina hat uns doch nichts getan«, brachte Swetlana so leise hervor, als wolle sie sich selbst davon überzeugen. »Ich glaube, sie ist nicht wirklich blutrünstig. Die meisten Hexen sind richtig böse, aber es gibt eben auch welche ...«
    »Ich geb's auf!« Ich hob die Hände. »Und die Werwölfe hat sie auch zurechtgewiesen und Nadenka hat sie nicht angerührt. Die reinste Arina Rodionowna, die Amme Puschkins! Und was ist mit dem missglückten Experiment?« »Das hat sie doch erklärt.«
    »Was hat sie erklärt? Dass es mit der Geschichte Russland in knapp hundert Jahren gewaltig bergab gegangen ist? Dass man statt einer normalen Gesellschaft eine

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