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300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance

Titel: 300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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chronische Übersäuerung entstehen.
Basen sind oft Mangelware
Gibt es analog zu den Formen der Azidose auch eine akute sowie eine latente und eine chronische Alkalose?
    Von einer Alkalose spricht man, wenn im Körper ein Basenüberschuss besteht. Durch die Puffersysteme des Bluts wird eine Alkalose im Normalfall ebenso wie die Azidose verhindert. Reichen jedoch die Puffersysteme nicht mehr aus, um den Basenüberschuss aufzufangen, dann kommt es zu einer akuten Alkalose, die genau wie die akute Azidose ein intensivmedizinisch zu betreuender Notfall ist. Eine mögliche Ursache für eine solche Stoffwechselentgleisung kann starkes Erbrechen sein. Auch die übermäßige Zufuhr von Basen in Form von Infusionen kann eine akute Alkalose hervorrufen.
    Auch Hyperventilation infolge einer psychischen Extremsituation mit Übererregung kann durch das verstärkte Abatmen von Kohlendioxid ebenfalls zur Alkalose führen. Es ist jedoch noch kein Fall bekannt, in dem ein Mensch durch zu basische Nahrung eine akute Alkalose erlitten hätte.
    Im Prinzip kann es auch eine latente oder chronische Alkalose geben. Sie kann entstehen, wenn es über einen längeren Zeitraum zu einem langsam ansteigenden Basenüberschuss kommt. Angesichts der in den westlichen Industriestaaten üblichen säureüberschüssigen Ernährung und Lebensweise ist die latente oder chronische Alkalose jedoch eine rein theoretische Vorstellung. Die vielen Säurebildner in der Nahrung und die säuernde Lebensweise wirken ihr automatisch entgegen. In der Praxis sind daher bislang keine Fälle von latenter oder chronischer Alkalose bekannt. Die Entstehung einer solchen wäre lediglich durch die hochdosierte Einnahme von Basenpräparaten über mehrere Monate hinweg denkbar.
Kann ich durch basenüberschüssige Ernährung eine Alkalose bekommen?
    Theoretisch wäre das möglich, in der Praxis ist es aber aus verschiedenen Gründen mehr als unwahrscheinlich: Zum einen benötigt der Körper wesentlich mehr Basen als Säuren – so auch die Meinung vieler Forscher wie Berg, Sander und Jörgensen. Zum anderen ist die reale Gefahr, dass ein Mensch sich dauerhaft rein basisch ernährt, sehr gering, denn abgesehen von Obst und Gemüse sind die meisten Nahrungsmittel Säurebildner.
Warum wird immer nur die Übersäuerung bekämpft?
    Man bekämpft die Übersäuerung, weil seit rund hundert Jahren immer mehr Zusammenhänge zwischen latenter Übersäuerung und der Entstehung von Krankheiten entdeckt worden sind. Die latente Alkalose gibt es nur in der Theorie: Es sind keine Fälle bekannt, in denen chronische Krankheiten auf eine latente Alkalose zurückzuführen gewesen wären. Selbst wer nur Obst und Gemüse isst, ernährt sich damit lediglich basenüberschüssig, denn diese enthalten neben den vorherrschenden basenbildenden Inhaltsstoffen auch säurebildende. Ragnar Berg spricht daher auch vom »Basenüberschuss« bzw. vom »Säurenüberschuss« in Lebensmitteln.
Bildet der Körper Basen nicht selbst?
    Basen kann der Körper nur bilden, wenn er zugleich Säure bildet. Dies geschieht in den Belegzellen der Magenschleimhaut, die aus Kochsalz Salzsäure produzieren, deren negativ geladenes Chlorid im Magen die Eiweiße vorverdaut. Das positiv geladene Natrium aus dem Natriumchlorid (Kochsalz) wird Bestandteil des basischen Natriumbikarbonats, das mit dem Blut zu den basenabhängigen Organen Leber, Gallenblase, Dünndarmdrüsen und Bauchspeicheldrüse gelangt, was eine optimale Verdauung erst ermöglicht. Diese »Basenflut« ebbt ab, sobald die Magenverdauung beendet ist. Das basische Bikarbonat wird dabei neutralisiert und teils ausgeschieden. Säuren dagegen sind Abbauprodukte des Stoffwechsels und müssen ausgeschieden werden – wofür sie meist an Basen aus der Reserve des Körpers gebunden werden müssen. Das verringert die Basenreserven, wenn der Basennachschub durch die Nahrung nicht ausreicht.
    TIPP
Säure neutralisieren mit Obst und Gemüse
    Nach Remer und Manz (siehe > ) erzeugt ein Mensch von 70 kg täglich unabhängig von der Nahrung 46 meq (millival > ) nierenpflichtige Säure. Um diese zu neutralisieren, sind täglich ca. 1,5 Kilo frisches Obst und Gemüse notwendig!
»Säurenlager« im Körper
Was geschieht mit Säuren, die nicht ausgeschieden werden können?
    Säuren, die der Körper nicht verwenden oder gerade nicht ausscheiden kann, weil die Ausscheidungsorgane überlastet sind, werden »zwischengelagert«. Ein bevorzugter Ort für ein vorübergehendes oder

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