300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Regulierungssysteme des Organismus (ab hier > ) allmählich nicht mehr nach, sodass ein Teil der Säuren so lange im Körper – meist im Bindegewebe, aber auch in der Leber – gelagert werden muss, bis sie weiterverarbeitet werden können. Wenn über einen längeren Zeitraum zu viel Säure mit der Nahrung zugeführt wird, entstehen dauerhaft Säuredepots – vorzugsweise im Bindegewebe. Hier muss man auch unterscheiden zwischen den Regulationsvorgängen im Blut und den Regulationsvorgängen im Bindegewebe. In Medizinbüchern und somit auch überwiegend im Denken der Ärzte ist vom Säure-Basen-Haushalt nur in Bezug auf das Blut die Rede, da Abweichungen im Blut-pH-Wert schnell kritische Zustände auslösen. Solche Entgleisungen des Blut-pH-Werts kommen aber selten vor, weshalb sie bei einer hausärztlichen Untersuchung kaum eine Rolle spielen. Dass auch das Bindegewebe eine wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt spielt (siehe > ), ist zwar schon lange bekannt, wird aber meist beiseitegelassen.
Wie verläuft eine Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts?
Störungen des Säure-Basen-Haushalts treten auf, wenn die Basenreserven des Körpers verbraucht werden, um den pH-Wert des Bluts im Gleichgewicht zu halten. Dies ist das zentrale Problem, mit dem wir uns hier beschäftigen: das allmähliche Schwinden unserer Basenreserven – ein Vorgang, der schleichend stattfindet und weder vom Arzt noch vom Betroffenen selbst leicht zu erkennen ist. Wenn der Säure-Basen-Haushalt beginnt, seine Puffervorräte anzugreifen, ist das für die wenigsten Menschen sofort spürbar. Da der Säure-Basen-Haushalt ständig arbeitet, entsteht zunächst ein Wechsel zwischen Ausbalancieren und Aus-der-Balance-Kommen. Dies verursacht kleine Befindlichkeitsstörungen, die von vielen Menschen nicht richtig gedeutet werden. Dies ist der Beginn einer latenten Übersäuerung, die schließlich chronisch werden kann (siehe > ).
Welche Anzeichen weisen auf zu viel Säure im Körper hin?
Eine Überversorgung mit Säuren in unterschiedlichen Stadien besteht hierzulande bei den meisten Menschen, wie wir auch in der Praxis immer wieder feststellen können. Die Anzeichen reichen von zunehmender Tagesmüdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Unruhezuständen, Verdauungsbeschwerden, Hautproblemen und Cellulite sowie erhöhter Infektanfälligkeit bis hin zu rheumatischen Beschwerden, hormonellen Problemen und chronischen Schmerzen, um nur die wichtigsten zu nennen. Das Problem in der Diagnosestellung: All diese Symptome können ebenso Ausdruck einer anderen gesundheitlichen Störung sein, weshalb man sie nicht unmittelbar mit einer Übersäuerung in Verbindung bringt.
Welche unterschiedlichen Auffassungen gibt es aus medizinischer Sicht zum Säure-Basen-Gleichgewicht?
Die etablierte Meinung der Mediziner lautet, dass der Säure-Basen-Haushalt ein Regulierungssystem ist, das sich selbst versorgt und stets in Balance hält; Ausnahmen seien lediglich die akute Azidose (Übersäuerung) und die akute Alkalose (ein Zuviel an Basen). Wenn es zu solchen Entgleisungen kommt, dann entsteht innerhalb kürzester Zeit eine lebensbedrohliche Situation, die intensivmedizinischer Versorgung bedarf. Gemeint sind damit immer die gefährlichen Verschiebungen der Säure-Basen-Situation, also des pH-Werts, im Blut. Da diese Entgleisungen relativ selten vorkommen, wird der Säure-Basen-Haushalt im Rahmen einer ärztlichen Routineuntersuchung nicht berücksichtigt.
Aus erfahrungsmedizinischer Sicht hingegen sind zwischen einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und einer lebensbedrohlichen Entgleisung einige Nuancen zu unterscheiden: von der beginnenden latenten Übersäuerung mit einzelnen, schwer deutbaren Anzeichen bis hin zur chronischen Übersäuerung, die mit vielfältigen Symptomen einhergehen kann (siehe hier > und hier > ). Die lebensbedrohliche akute Übersäuerung wird lediglich als selten eintretender Extremfall angesehen. Die Erfahrungsmedizin richtet ihr Augenmerk auf die Regulationsvorgänge im gesamten Säure-Basen-Haushalt – auch darauf, was im Bindegewebe und im gesamten Organismus geschieht, wenn Basen fehlen bzw. zu viele Säuren vorhanden sind.
Fazit: Es ist wenig sinnvoll, einen schulmedizinischen Hausarzt nach einer Säure-Basen-Bestimmung zu fragen, die aus seiner Sicht nur in der Intensivmedizin erforderlich ist. In der erfahrungsmedizinischen Praxis aber interessiert uns die latente Übersäuerung, denn sie steht am Anfang vieler
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