300 Fragen zur Saeure-Basen-Balance
Magens bereitgehalten. Sobald ein Nahrungsmittel in den Magen gelangt, erhalten die Belegzellen den Impuls, Kochsalz und Wasser zu spalten. Daraus entstehen Salzsäure und die starke Base Natriumbikarbonat. Die Salzsäure wird ins Mageninnere abgegeben, das Bikarbonat gelangt mit dem Blut in die oberen Dünndarmbereiche, was als Basenflut bezeichnet wird. Der Magen produziert also nicht nur Säure, sondern ist auch die größte Basenfabrik im Körper.
Was ist der Kochsalzkreislauf?
Kochsalz (Natriumchlorid) ist in einer bestimmten Konzentration im Blut und in den Körpergeweben enthalten. Es reagiert an sich neutral und gelangt aus dem Blut in die Belegzellen des Magens (Drüsenzellen der Magenschleimhaut). Dort wird es zu Salzsäure und Natriumbikarbonat umgebaut. Die Salzsäure gelangt in den Magen und dann in den Zwölffingerdarm. Das Natriumbikarbonat gelangt mit dem Blut direkt zum Zwölffingerdarm und in die Bauchspeicheldrüse, wo es für die Bildung der alkalischen Verdauungssäfte zur Verfügung steht. Diese ermöglichen die Verdauung von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß. Außerdem neutralisiert Natriumbikarbonat im Dünndarm die Salzsäure. Dabei entsteht erneut Kochsalz, das durch das Blut wieder in die Belegzellen gelangt. So ist der Kreislauf geschlossen.
TIPP
Wie viel Salz ist gut?
Aufgrund des ausgeklügelten Kochsalzkreislaufs kommt der Körper mit einer geringen Salzzufuhr aus: 1–2 g pro Tag genügen, 3–6 g werden meist empfohlen. Viele Menschen nehmen 10–30 g zu sich!
Hält der Körper Säuren und Basen selbstständig im Gleichgewicht?
Das Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts beruht vor allem auf dem Zusammenspiel von Nieren, Lungen, Leber und Bindegewebe. Dieses hochkomplexe System ist darauf ausgelegt, auch dann zu funktionieren, wenn einzelne Organe vorübergehend eingeschränkt oder gar nicht arbeiten können. Die Bedeutung der Nährstoffzufuhr, besonders der Basenversorgung, wird deutlich, wenn man sich klarmacht, dass die Organe sich nur dann optimal ergänzen, wenn sie ihre »Betriebsstoffe«, also ihre Nährstoffe und vor allem Basen, aus der Nahrung zur Verfügung gestellt bekommen.
Welche Organe reagieren empfindlich auf pH-Wert-Veränderungen?
Blut reagiert am empfindlichsten auf Veränderungen des pH-Werts. Als wichtigste Körperflüssigkeit wird es bei Schwankungen des pH-Werts im Organismus immer sofort gepuffert, also sein pH-Wert vom Puffersystem des Körpers ausgeglichen. So liegt sein pH-Wert immer konstant zwischen 7,35 und 7,45, und pH-Verschiebungen im Organismus wirken sich nicht direkt auf das Blut aus. Viel »gefährlicher« leben dagegen die Enzyme (siehe > ): Sie können nur dann optimal arbeiten, wenn sie einen bestimmten pH-Bereich in Verbindung mit einer für sie optimalen Körpertemperatur vorfinden. Dies gilt vor allem für die Enzyme des Verdauungstrakts. Auch die knochenaufbauenden Zellen, die sogenannten Osteoblasten, sowie ihre Gegenspieler, die knochenabbauenden Osteoklasten, reagieren sehr empfindlich auf pH-Wert-Veränderungen. Osteoblasten arbeiten besser im basischen, Osteoklasten besser im sauren Umfeld (Milieu). Der Knochenaufbau benötigt somit ein basisches Umfeld.
Was bedeutet es für den Organismus, dass Enzyme stark pH-Wert-abhängig sind?
Die lebenswichtigen Enzyme sind Proteine (Eiweiße), die im Körper vielfältige Aufgaben haben. Mehrere Tausend von ihnen beschleunigen unseren Stoffwechsel. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie brauchen eine bestimmte Betriebstemperatur und einen jeweils typischen pH-Wert. Bereits kleine Veränderungen des pH-Werts verringern die Leistungsfähigkeit eines Enzyms um die Hälfte. Ein Beispiel ist das Pepsin im Magen: Es benötigt einen sehr sauren pH-Wert, idealerweise zwischen 2 und 3, der durch die Salzsäure im Magen gewährleistet wird. Ist der pH-Wert im Magen aber zu hoch, etwa bei einem Mangel an Magensäure, kann Eiweiß aus der Nahrung nicht vorverdaut werden – was Fäulnisprozesse bewirkt. Ähnlich ist es mit der Fett- und Kohlenhydratverdauung im Zwölffingerdarm. Auch hier bestimmt der pH-Wert, in diesem Fall zwischen 7,5 und 8,5, ob die Nahrung richtig verdaut und damit verwertet werden kann.
Was sind basenabhängige Organe?
Als basenabhängige Organe bezeichnet man die Körperorgane, die auf ein basisches Milieu angewiesen sind, um optimal arbeiten zu können. In der Medizin nennt man sie basophil (wörtlich übersetzt: basenfreundlich). Der Begriff basenabhängig ist jedoch
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