300 Fragen zur Schwangerschaft
Milcherzeugnisse nicht mögen?
Es gibt Gemüsearten, die relativ viel Kalzium enthalten, etwa Brokkoli, Grünkohl, Fenchel und Lauch. Vollkornbrot, Nüsse und Samen (Kerne) sowie spezielle kalziumreiche Mineralwässer können ebenfalls dazu beitragen, den Bedarf zu decken. Aber Achtung: Einige Inhaltsstoffe pflanzlicher Lebensmittel bilden schwer lösliche Komplexe mit Kalzium, die der Körper nicht aufnehmen kann. Ein Beispiel ist die Oxalsäure, die in Spinat, Rhabarber, Kakao und schwarzem Tee vorkommt. Eventuell sollten Sie Kalzium in Form von Lutsch- oder Brausetabletten zuführen.
Vitamine
? Sollten alle Schwangeren zusätzlich Vitamine einnehmen?
Zumindest für die Folsäure muss diese Frage eindeutig mit Ja beantwortet werden. Für alle anderen Vitamine gilt, dass eine Schwangere, die gesund ist und sich bewusst und abwechslungsreich ernährt, zusätzliche Vitamingaben zwar nicht unbedingt benötigt, dass diese aber oft sinnvoll sind.
VITAMINTABLETTEN
Für folgende Gruppen sind Vitamin- oder auch Mineralstofftabletten eine sinnvolle Maßnahme:
Untergewichtige Schwangere
Schwangere, die sich einseitig ernähren
Frauen, die nach der letzten Geburt rasch wieder schwanger wurden
Sehr junge Schwangere
Schwangere aus sozial schwachen Schichten
Schwangere, die alkohol-, drogen- oder nikotinabhängig sind
Schwangere, die aufgrund einer chronischen Erkrankung Medikamente einnehmen müssen, welche die Nährstoffverwertung beeinflussen
? Kann ich mit Karotten zu viel Vitamin A aufnehmen?
Vitamin A kommt nur in tierischen Produkten vor, etwa in Eiern, Milch oder Leber. Pflanzliche Produkte, vor allem gelbe Gemüse und Früchte, enthalten Beta-Karotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Unser Körper bildet aus diesem Provitamin erst dann das wirksame Vitamin A, wenn das Angebot aus tierischen Quellen zu gering ist und Unterversorgung droht.
Deshalb können Sie ohne Bedenken so viele Karotten essen oder so viel Karottensaft trinken, wie Sie wollen.
? Ich trinke täglich ACE-Saft und nehme auch noch ein Multivitaminpräparat für Schwangere ein. Ist das zu viel an Vitaminen?
Studien belegen, dass die meisten Vitamine sogar in Dosierungen bis zum Hundertfachen des Tagesbedarfs unbedenklich sind, auch wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Doch alles, was über das Zwei- bis Dreifache des Bedarfs hinausgeht, nützt nicht mehr. Zumindest bei gesunden Menschen wird der Überschuss einfach wieder ausgeschieden.
Nur mit Vitamin A sollten Schwangere vorsichtig sein (siehe > ). Die tägliche Multivitamintablette kann aber auf keinen Fall eine Überdosierung bewirken. Und die besonders zusammengestellten Schwangerschaftsvitamine (aus der Apotheke) sollten Sie einnehmen, weil sie zusätzlich Folsäure und andere wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Der Vitaminsaft ist ebenfalls unbedenklich. In ACE-Saft ist nämlich nicht Vitamin A, sondern seine Vorstufe (Provitamin), das Beta-Karotin, enthalten. Der Körper wandelt nur die benötigten Mengen in das wirksame Vitamin A um. Es ist deshalb praktisch nicht möglich, durch Obst und Gemüse oder durch Säfte über die zulässige Höchstmenge von Vitamin A zu kommen.
? Darf ich meine Vitamin-A-haltige Hautcreme in der Schwangerschaft noch weiter benutzen?
In einer Reihe von Feuchtigkeitscremes ist reines Vitamin A, sogenanntes Retinol, enthalten. Es oxidiert auf der Haut zu Retinolsäure, die einige Alterserscheinungen durch Lichteinwirkung verzögern oder rückgängig machen soll und angeblich auch gegen Cellulite hilft. Schwangere sollten nicht zu viel Vitamin A zu sich nehmen, doch in der üblichen lokalen Anwendung als Hautcreme ist eine Überdosierung mit Sicherheit nicht zu erwarten.
info
Absolut verboten sind in der Schwangerschaft die synthetischen Vitamin-A-Säuren, die Retinoide (Tretinoin oder Isotretinoin). Sie sind rezeptpflichtig und werden in Form von Salben, Cremes oder Kapseln zur Therapie einer schweren Akne eingesetzt. Während der Therapie und für mindestens einen Monat danach sollten Sie eine Schwangerschaft unbedingt vermeiden.
? Schadet es, Folsäure länger als die empfohlenen zwölf Wochen einzunehmen?
Wissenschaftlich unbestritten ist, dass eine ausreichende Folsäureversorgung in der Frühschwangerschaft beim ungeborenen Kind das Risiko für Neuralrohrdefekte, wie einen offenen Rücken, vermindert. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass frühe Fehlgeburten (siehe > ), eine Schwangerschaftsvergiftung
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