Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
sein!
    »Zurück zum Gefährt der Maulwürfe!«, brüllte er.
    Doch so schnell sie auch rannten, sie kamen zu spät. Sie sahen gerade noch, wie sich das Metallding in die entgegengesetzte Richtung entfernte.
     
    Gunner legte die Fernsteuerung auf den Tisch und atmete tief durch.
    »War wirklich nicht leicht, die Drohne so gleichmäßig zu steuern, vor allem, wenn ein Mantel drüberhängt.«
    Kalleins schlug ihm auf die Schulter. »Ja, ja. Das hast du sehr schön gemacht. Etwas anderes willst du doch gar nicht hören, oder?«
    Gunner grinste. »Erstaunlich, wie gut du mich kennst.«
    »Ich bin dein Chef, vergiss das nicht.« Kalleins beugte sich vor und schaltete das Monitorbild auf eine andere Drohne um. Es zeigte jetzt PROTO, der in Richtung des Turms der Menschen rollte. »Alles klar. Matt ist unterwegs.«
    ***
    Friedjoff Begger musste sich abmühen, die Menge wieder in den Griff zu bekommen. Der Auftritt seines trotteligen Sohnes hatte beinahe alles verdorben.
    Vor allem Kruzzar, der Turmherr der Wulfanen, bereitete ihm Schwierigkeiten. Da könnte Friedjoff noch so einschmeichelnd sprechen und schauen, auf den schlundlippigen Bastard zeigte sein Talent offenbar keine Wirkung mehr.
    Wie lange debattierten sie nun schon? Eine Stunde? Anderthalb?
    »Seit Jahren kämpfen wir gegen die Maulwürfe!« Kruzzars gurgelnde Stimme hallte durch die Kirche. Friedjoff überfiel stets das Bedürfnis, sich zu räuspern, wenn er sie hörte. »Und noch immer ist es uns nicht gelungen, sie auszurotten. Was lässt dich glauben, dass sich das in den nächsten Jahren ändern könnte?«
    »Sie haben das Hoolstentor gesprengt«, konterte Friedjoff zum wiederholten Mal. »Sollen wir sie damit davonkommen lassen?«
    »Und sie werden weitere Anschläge verüben! Dass sie es können, haben sie ja bewiesen.«
    Friedjoff kochte die Galle hoch. Aber natürlich konnte er sich nicht damit brüsten, dass es sein Werk gewesen war und die Technos so eine Aktion niemals hinkriegen würden. »Wenn wir sie gehen lassen, werden sie sich mit anderen Technos verbünden und dann umso stärker zurückkehren.«
    »Unfug!«
    Friedjoff zeigte auf eines der großen Kirchenfenster, in denen sich seit Jahrhunderten kein Glas mehr befand. Die meisten von ihnen hatte er mit Steinen und Geröll auffüllen lassen. »Was wisst ihr denn schon? Da draußen herrscht Krieg! Überall streben die Maulwürfe nach der Macht an der Oberfläche! Wenn wir…«
    Ein Knall riss ihn aus seiner Ansprache. Auf der Straße ertönten peitschende Geräusche. Schreie erklangen, Stimmengewirr, Schüsse.
    »Was zum Teufel ist denn jetzt los?«, brüllte Friedjoff.
    Er eilte zu einem der offenen Fenster und spähte hinaus. Und traute seinen Augen kaum. Ein Radpanzer rollte langsam auf die Kirche zu!
    Reglose Körper säumten seinen Weg: Wachmänner, Nosfera, Wulfanen, einige wenige Guule. Ob sie tot waren, konnte Friedjoff nicht erkennen.
    Auf dem Dach des Gefährts drehte sich ein Kasten. Mit einem peitschenden Knistern zuckte eine bläuliche Entladung daraus hervor und wieder kippte eine Handvoll Mutanten einfach um und rührte sich nicht mehr.
    Eisige Finger umklammerten Friedjoffs Herz. Bewahrheitete sich nun, was er bisher nur vorgetäuscht hatte? Machten die Technos ernst? Wollten sie mit dem Tank die Kirche in Schutt und Asche legen? Wo hatten sie dieses Ungetüm überhaupt so plötzlich her?
    Doch er wäre nicht Friedjoff Begger gewesen, der zukünftige Herrscher über alle Lybegger, wie sie nach seiner Machtübernahme heißen würden, wenn er nicht sofort reagiert hätte. Er winkte Kruzzar zu sich. »Siehst du das? Siehst du, wozu diese Maulwürfe fähig sind? Wir dürfen…«
    Da richtete sich der blitzspeiende Kasten auf die Kirche aus. Auf ihn!
    Doch noch bevor sich Friedjoffs Fluchtreflex durchsetzen konnte, geschah etwas anderes. Ein dumpfer Knall ertönte und schwarzer Qualm quoll unter dem Panzer hervor. Das Gefährt blieb stehen und feuerte nicht mehr. Von einem Augenblick auf den nächsten wirkte es wie die meisten Relikte aus der alten Zeit: eindrucksvoll anzusehen, aber völlig nutzlos.
    »Ha!«, stieß Friedjoff aus. »Jetzt steckt ihr in der Klemme!« Er beugte sich aus dem Fenster und rief den noch stehenden Wächtern und Mutanten zu: »Stürmt das Ding! Die Maulwürfe sollen für ihre Untaten büßen!«
    Da fuhr das Schott an der Hinterseite des Panzers herab und verharrte auf halber Höhe.
    »Was…?«
    Ein Röhren klang auf. Ein Motoorad - Friedjoff kannte diese

Weitere Kostenlose Bücher