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300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Maulwürfe irgendwie erfahren, dass die Vier Türme erwogen, ihnen ein Friedensangebot zu unterbreiten? Wollten sie es nicht gefährden, indem sie ihre Hände mit Mutantenblut beschmutzten? Doch wieso hatten sie dann das Hoolstentor gesprengt und eine so mächtige Waffe wie das vielrädrige Ungeheuer herbeigerufen?
    Es war müßig, darüber nachzudenken. Das sollten die Turmherren und deren Berater tun.
    Zehn oder zwanzig Mutanten standen um das Gefährt und begafften es. So genau konnte Settrak es nicht sagen. Zählen gehörte nicht zu seinen Stärken. Er war ein Kämpfer, ein Spürhund. Wenn er sich einmal auf die Fersen eines Unterirdischen gesetzt hatte, verfolgte er ihn, bis er ihn erwischt hatte. Oder bis der Maulwurf ein Loch fand, durch das er in seinen Bau zurückkroch.
    »Was ist das für ein Ding?«, fragte ein Guul, der gerade erst eingetroffen war.
    Settrak gab keine Antwort. Sollte der Leichenfresser doch seine eigenen Erfahrungen machen. Einen Nosfera hätte er vielleicht davor gewarnt, sich dem Ungetüm zu nähern. Aber die Guule konnte er nicht leiden.
    »Ich tät nich so nah rangehen«, sagte stattdessen einer der wenigen Barbaren, ein stoppelbärtiger, zahnloser Mann mit wunder Nase.
    »Und warum ni-?«
    Weiter kam der Guul nicht. Als er die Hülle des Ungeheuers berührte, erklang ein kurzes Knistern und Knacken und er wurde zurückgeschleudert.
    »Deshalb«, meinte der Barbar.
    Die umherstehenden Mutanten lachten. Das stachelte den Guul nur umso mehr an. Er griff sich einen faustgroßen Stein und warf ihn nach dem Fahrzeug. Nicht einmal ein Kratzer blieb zurück.
    »Ham wir alles schon probiert«, sagte der Zahnlose. »Kannste vergessen.«
    Der Leichenfresser stieß ein übellauniges Knurren aus. Vermutlich hätte er noch weiter zur Erheiterung der Gruppe beigetragen, wenn in diesem Augenblick nicht einer der Nosfera mit einem Ausruf dem Spaß ein Ende bereitet hätte.
    »Wer ist das da?«
    Wie auch die anderen Mutanten fuhr Settrak herum. In einiger Entfernung stand eine hochgewachsene Gestalt und starrte zu ihnen herüber. Sie trug einen bodenlangen Mantel und einen breitkrempigen Schlapphut, wie Settrak ihn bei den Nosfera schon häufiger gesehen hatte. Mit den Dingern schützten sich die Blutsäufer vor der Sonne.
    Aber es war kein Nosfera - denn warum hätte er sonst in diesem Moment herumfahren und fliehen sollen? Vermutlich hatten die Maulwürfe die Kleidung erbeutet und gehofft, einen Spitzel bei ihnen einschleusen zu können. Dummer Irrtum!
    »Ihm nach!«, brüllte Settrak. Mit wehendem Mantel verschwand der Unterirdische hinter einer Hausecke. »Schnappt ihn euch!«
    Der Wulfane rannte los und sämtliche Mutanten folgten ihm. Wenn sie den Techno erwischten, würde der ihnen sagen müssen, was es mit dem vielrädrigen Ungetüm auf sich hatte. Settrak kannte da ein paar Methoden, die dem Kerl sicherlich die Zunge lösten.
    Sie hetzten um das Eck und mussten sich einen Augenblick orientieren. Vor ihnen erstreckte sich eine schmale Gasse, gesäumt von Häusern voller Löcher in ihren Backsteinmauern. Dichte Sträucher wuchsen bis an die Wände heran. Vereinzelt standen überwucherte Autowracks auf der Straße. Unzählige Möglichkeiten, sich zu verstecken. Auf diese Idee war der Techno allerdings nicht gekommen.
    »Da vorn isser!«, brüllte der zahnlose Barbar.
    Settrak sah gerade noch, wie der flatternde Mantel und der Schlapphut hinter der übernächsten Ecke verschwanden. Der Wulfane grinste in sich hinein. Er kannte die Gegend gut genug, um zu wissen, dass der Maulwurf in eine Sackgasse gelaufen war.
    »Jetzt haben wir ihn! Los!«
    Sie stürmten dem Unterirdischen hinterher. Settrak lachte rau, als sie ums Eck bogen und den Flüchtigen entdeckten. Er wandte ihnen den Rücken zu, stand vielleicht zwanzig Meter entfernt vor einer Mauer und rührte sich nicht. Offenbar hatte er aufgegeben.
    Der Wulfane übernahm weiterhin die Führung und schritt auf den Maulwurf zu. Er packte dessen Mantel und riss daran. »Ich glaube, der gehört nicht…«
    Der Rest des Satzes blieb ihm im Halse stecken. Der Mantel sackte zu Boden, der Schlapphut folgte. Statt auf einen menschlichen Körper starrte Settrak auf eines dieser fliegenden Beobachtungsdinger, die die Maulwürfe so gerne benutzten.
    Bevor er reagieren konnte, schoss das Konstrukt aus vier Ringen senkrecht in die Höhe und verschwand.
    Die verdammten Technos hatten sie reingelegt! Aber warum?
    Ein Ablenkungsmanöver! Das musste es

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