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300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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verlockenden Duft. Es war eine erfolgreiche Jagd gewesen, auch wenn Matt sich fragte, wer all das Fleisch essen sollte.
    Xij hatte zwar anstandshalber ein Stück abgeschnitten, allerdings zeigte die mangelnde Begeisterung, mit der sie darauf herumkaute, dass sie keine große Hilfe beim Verzehr sein würde. Da PROTO über eine Bordküche verfügte, bestand glücklicherweise die Möglichkeit, die Reste für ein paar Tage im Kühlschrank zu lagern.
    Mit einem Ast stocherte Matt im Feuer herum. Funken stoben wie Tausende von Sternen in die Höhe. Bei diesem Gedanken legte er den Kopf in den Nacken und beobachtete den Nachthimmel. Geblendet von den Flammen sah er sekundenlang nichts, doch nach und nach zeichneten sich Lichtpunkte in der Schwärze ab und vereinten sich zu Sternbildern.
    Als es ihn vor elf Jahren über fünfhundert Jahre in die Zukunft verschlagen hatte, musste er sich erst an den Anblick des Sternenhimmels gewöhnen, denn die Konstellationen standen nicht mehr an der gleichen Stelle wie früher. Diese Sichtweise war natürlich blanker Unsinn. Nicht etwa der Große Wagen hatte umgeparkt, sondern die Erdachse hatte sich beim Einschlag von »Christopher-Floyd« verschoben.
    Matt widmete sich erneut der Aufgabe, in die Flammen zu starren und seinen Gedanken nachzuhängen. Unfassbar, was er seitdem alles erlebt und erfahren hatte. Dinge, die er zu seiner Zeit als Pilot der US Air Force für unmöglich gehalten hätte. Der Sprung in die Zukunft, Konfrontationen mit Mutationen jeder denkbaren und undenkbaren Art, der Kampf gegen die außerirdischen Daa'muren, die Reisen zum Mond und zum Mars, die Bekanntschaft mit den Hydriten…
    Er hatte lernen müssen, dass selbst zu seiner Zeit die Welt nicht die war, die sie zu sein schien. Der Komet, der die Erde getroffen hatte, war in Wirklichkeit eine lebende Raumarche gewesen, und der Uluru in Australien alles andere als nur eine Touristenattraktion, sondern eine weitere außerirdische Entität. Er hatte erfahren, dass seit Urzeiten ein intelligentes Unterwasservolk existierte, dessen Wurzeln auf dem Mars lagen, und die geheime Gesellschaft der Heiligen Stadt Agartha kennengelernt.
    Er hatte zwei Kinder gezeugt. Und er hatte beide verloren.
    Verdammt! Nun war er also doch wieder bei diesem Thema angelangt.
    Ein zischelndes Fauchen riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Instinktiv sah er zu Xij, doch die starrte regungslos in die Flammen. Offenbar hatte sie nichts gehört. Hinter ihr schälte sich eine Gestalt aus der Dunkelheit. Gute zwei Meter groß, drahtiges Fell, spitze Schnauze mit Raubtiergebiss.
    Eine Taratze!
    »Vorsicht!« Matt sprang auf und griff zum Driller. »Hinter dir!«
    Xij reagierte nur träge. Im Flackern des Lagerfeuers sahen ihre Augenringe beängstigend aus. »Was?«
    Matthew wagte nicht zu schießen. Zu leicht hätte er seine Begleiterin treffen können. Stattdessen sprang er zu ihr hinüber. Das rettete ihm das Leben. Die Klaue mit den scharfen Krallen, die hinter ihm herabsauste, verfehlte ihn um Haaresbreite. Er fühlte einen Luftzug im Nacken, fuhr herum und drückte ab.
    Der Drillerschuss schleuderte die mutierte Riesenratte zurück in die Dunkelheit, wo sie liegen blieb.
    Ausgerechnet Taratzen! Er hasste diese Viecher, waren sie doch das Erste gewesen, was er von dieser schönen neuen Welt vor elf Jahren zu sehen bekommen hatte. Seitdem hatten sie wenig unternommen, um den schlechten Eindruck von damals zu revidieren. Offenbar hatte der Duft der gebratenen Wisaau sie angelockt und glauben lassen, sie seien zum Barbecue eingeladen.
    Matt warf sich herum. Zu seiner Erleichterung hatte sich Xij rechtzeitig ihren Kampfstab geschnappt und auf doppelte Länge ausgefahren. Nun hielt sie damit das Vieh auf Distanz, schlug und stach nach ihm. Sofort fiel dem Mann aus der Vergangenheit auf, dass sie nicht die geschmeidige Eleganz an den Tag legte, die er von ihr kannte. Stattdessen wirkten ihre Angriffe unbeholfen, tapsig, unkoordiniert. Fast so, als sei sie betrunken.
    Oder krank.
    Sie riss den Stab hoch und brachte es dabei fertig, sich ein Ende unters eigene Kinn zu dreschen. Ein dumpfes Ächzen entrang sich ihrer Kehle, dann taumelte sie nach hinten und stolperte rückwärts über das Lagerfeuer. Der Spieß mit der Wisaau löste sich aus den Astgabeln links und rechts der Flammen und kullerte in die Nacht.
    Die Taratze sprang Xij hinterher. Doch da war Matt schon heran. Jetzt, wo sich Xij nicht mehr in der Schusslinie befand, feuerte er noch im

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