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300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Friedjoff der Frau seines jüngst verstorbenen Bruders die Kleider vom Leib, warf sie auf einen Tisch, ließ die Hose herunter und vergewaltigte sie.
    Erst wollte Xanthippe einzugreifen und ihrer Mutter helfen. Doch dann erkannte sie ihren Irrtum. Der Oheim tat Soontje keineswegs Gewalt an. Sie quiekte vor Vergnügen wie ein Piig!
    Xanthippe war entsetzt. War das die Art, wie Mama trauerte?
    Nur ein paar Minuten später war das animalische Treiben vorüber. Während Friedjoff die Hose hochzog und Soontje das Kleid überwarf und richtete, fragte sie: »Wie lange müssen wir uns noch verstecken? Wie lange muss ich dich noch an solchen unwürdigen Orten treffen?«
    Ein Klatschen ertönte und Mama stöhnte auf. Diesmal vor Schmerz. Friedjoff hatte ihr eine Ohrfeige versetzt. »Was meinst du, was die Leute sagen, wenn sie erfahren, dass wir ein Paar sind? Der trauernde Bruder und die arme Witwe.«
    »Wir könnten doch behaupten, dass wir erst nach Fiites Tod…«
    Das nächste Klatschen. Das nächste Stöhnen. »Du bist wirklich zu dämlich.«
    »Entschuldige«, wisperte sie.
    Xanthippe erkannte ihre Mutter nicht wieder. Dieses unterwürfige Ding dort draußen sollte das zänkische Weib sein, das ihrem Vater das Leben schwer gemacht hatte?
    »Niemand würde uns glauben«, herrschte Friedjoff sie an. »Wir würden bloß riskieren, dass irgendwer die Wahrheit rausfindet.«
    Die Wahrheit? Was meinte er denn damit?
    »Aber…«, begann Mama.
    »Kein Aber! Nächste Woche hängen sie den Kerl auf, dann erst kann ich ruhiger schlafen.«
    »Der kann uns doch nichts anhaben! Schließlich hast du ihm die Zunge rausgeschnitten, dass er nichts verraten kann.«
    »Trotzdem! Sicher ist sicher.«
    Soontje ließ die Hand über Friedjoff s Brust gleiten. »Wenn ich daran denke, wie geschickt du das alles ausgetüftelt hast, werd ich schon wieder ganz scharf. Auch, wenn's mir ein kleines bisschen um Fiite leidtut.«
    Der Oheim wischte die Hand weg. »Er wollte die Barbaren aus der Stadt jagen. Was sollte ich denn machen? Glaubst du, es hat mir Spaß gemacht, meinen Bruder abzumurksen und es so einem versoffenen Kerl anzuhängen?«
    Der Satz traf Xanthippe wie ein Blitzschlag. Unwillkürlich taumelte sie zwei Schritte zurück und stieß mit dem Fuß gegen den Waschtisch.
    »Was war das?«, zischte Friedjoff.
    »Was?«
    »Na, im Bad nebenan. Da ist jemand! Hast du Taratzenzitze nicht nachgeschaut, ob wir allein sind?«
    Hektisch sah Xanthippe sich um. In der Dunkelheit konnte sie nicht viel erkennen, zudem sie lange in das Licht der Laterne im Nebenraum gesehen hatte.
    Sie brauchte ein Versteck! Jetzt!
    Der Waschbottich war alles, was ihr auf die Schnelle einfiel. Mit ausgestreckten Armen tastete sie sich voran, bis sie die steinerne Umrandung unter den Fingern fühlte, kletterte darüber hinweg und ließ sich in den Bottich gleiten.
    Sie hörte noch das Jammern ihrer Mutter. »Wir kamen doch fast gleichzeitig. Außerdem bist du gleich über mich hergef-«
    Das Wasser schwappte über Xanthippe zusammen und schluckte jeden Laut.
    Sie blickte nach oben und sah nichts als Schwärze. Doch plötzlich erhellte sich der Raum jenseits des Wasserspiegels. Lichtreflexe tanzten hin und her. Die dumpfen Geräusche von Schritten und ins Unverständliche verzerrte Worte drangen an ihr Ohr.
    Und dann blieb Friedjoff neben dem Bottich stehen. Er stellte die Laterne auf den breiten Rand und blickte sich um. Xanthippe konnte sein verhasstes Gesicht über sich wabern und tanzen sehen. Dann tauchte auch noch ihre Mutter auf, umklammerte den Bruder ihres Mannes und küsste ihn mit animalischer Leidenschaft.
    O nein! Nicht jetzt! Und vor allem nicht hier !
    Wie lange war sie schon unter Wasser? Wie lange konnte sie noch aushalten? Sie verfluchte sich, dass ihr kein besseres Versteck eingefallen war. Es brauchte nur einer von ihnen herabzusehen, dann entdeckte er sie. Oder? Musste ihnen die Wasseroberfläche nicht wie ein schwarzer Spiegel erscheinen?
    Ihre Haare!
    Xanthippe hätte vor Schreck fast eingeatmet. Ihre langen blonden Haare trieben sicherlich an der Oberfläche. Sie versuchte tiefer abzutauchen, aber der Bottich war nicht groß genug.
    Wenn ich hier rauskomme, schneide ich mir als Erstes die Haare kurz! Falls ich hier rauskomme .
    Allmählich wurde die Luft knapp. Jetzt musste sie auch noch zusehen, wie Oheim Friedjoff ihre Mutter packte, sie herumwarf, dass sie sich auf dem Steinrand abstützte, und hinter sie trat. Soontje Begger schaute ins Wasser -

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