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302 - Wo der Wahnsinn regiert

302 - Wo der Wahnsinn regiert

Titel: 302 - Wo der Wahnsinn regiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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deponiert, der vor vier Jahren angefertigt wurde und der über einen Sprengsatz mit Fernzündung verfügt. Ich weiß, dass er das Gegenmittel für das Gas immer bei sich trägt, und dass es nur für eine Person ausreicht.«
    »Was kannst du mir noch über dieses Gas sagen?«, hakte Matt nach.
    »Es hat eine neurotoxische Wirkung und führt zum Herzstillstand, sowie zu Schäden im Gehirn und im Nervensystem. Der Inhalt dieses einen Behälters würde genügen, das gesamte Schloss zu entvölkern. Es ist sozusagen eine Rückversicherung seiner Macht und seines Lebens, weil er weiß, wie viele inzwischen gegen ihn sind.«
    »Ich verstehe«, sagte Matt langsam. »Und du willst, dass wir dieses Gas orten und beseitigen.«
    »Es würde reichen, den Sprengsatz zu entfernen.«
    »Wenn ich an den Scanner komme, kann ich es versuchen. Dann sehe ich auch, ob es wirklich nur eine Bombe dieser Art gibt, oder mehrere.«
    »Wenn du die Kugel finden und den Zünder entschärfen kannst, werde ich mich um Rudowigu kümmern. Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen.«
    Matt zögerte. »Er sagte, für meine Begleiterin käme jede Hilfe zu spät. Glaubst du, er sagte die Wahrheit?«
    Akuma warf einen schnellen Blick zu Xij und senkte den Kopf. »Selbst wenn es stimmt – Rudowigu ist bei aller Bösartigkeit ein Genie. Wenn jemand einen Weg findet, Xij doch noch zu heilen oder zumindest ihr Leben zu verlängern, dann er. Doch er hat sie bereits abgeschrieben.«
    »Dann müssen wir ihn dazu zwingen!« Matt sah zu Xij hinüber. Er würde sie nicht aufgeben. Niemals.
    Nun war es an Akuma, zu überlegen. Schließlich seufzte er schwer. »Also gut. Ich verbürge mich dafür, dass sich Rudowigu um deine Begleiterin kümmert – selbst wenn das bedeuten sollte, dass wir ihn am Leben lassen müssen. Vorausgesetzt, du schaffst es, die Glaskugel zu finden und zu entschärfen.« Er hielt Matt die Hand entgegen.
    Matt griff danach und drückte sie fest.
    »Wir haben wenig Zeit.« Akuma sah hastig zur Tür. »Ich werde Xij und auch Hana in Sicherheit bringen lassen.«
    »Ich... will nicht...«, brachte Xij schwach hervor.
    Matt sah, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. »Du musst«, sagte er hart. »Ich kann mich nicht auch noch um dich kümmern. Halte dich an Akuma und mach keinen Unsinn.«
    Er wandte sich wieder an Akuma. »Hast du unsere Waffen?«
    »Natürlich. Ich wusste, dass du danach fragen würdest.«
    Akuma händigte sie ihm aus, und Matt steckte sich auch Xijs Nadler unter den Gürtel, da er wesentlich leiser war als die Explosivmunition des Drillers. Wenn er eines bei dieser Mission nicht brauchte, war es Aufmerksamkeit.
    Er gab Xij den Kampfstock und packte sie ein letztes Mal bei den Schultern. »Wenn alles glattgeht, sehen wir uns bald wieder.«
    »Fehlt nur noch, dass du ›Alles wird gut‹ sagst.« Sie grinste schwach. Akuma stützte sie, und gemeinsam verließen sie den Raum.
    Akuma beugte sich zu Matt hinüber. »Wenn du in den Panzer steigst, pass auf, dass dich niemand sieht! Die meisten Wachen sind auf unserer Seite, aber nicht alle. Sei also vorsichtig.«
    Matt Drax nickte und machte sich auf den Weg in Richtung Innenhof.
    ***
    Xij konnte kaum noch eigenständig gehen. Akuma drängte sie in eine Nische. »Warte hier. Hana ist in der ehemaligen Frauenkemenate. Aber ehe wir dorthin gehen, brauchst du eine Stärkung.«
    Er verschwand wie ein Geist und tauchte wenige Minuten später mit zwei der Pillen wieder auf, die Xij dankbar schluckte. Auch wenn die Wirkung nicht sofort einsetzte, half ihr das Wissen, dass ihr Körper gleich einen belebenden und aufbauenden Schub erhielt. Mit neuer Kraft eilte sie neben Akuma her, der genau zu wissen schien, zu welcher Zeit in welchem Gang Wachen unterwegs waren.
    »Vor Hanas Raum hat Masao seine treusten Leute stationiert«, flüsterte Akuma. »Wir müssen sie ausschalten, Hana befreien und durch den geheimen Gang fliehen, den du schon kennst.«
    Xij nickte. Sie fühlte sich noch immer miserabel, aber der Gedanke, diesem verrückten Gesocks aufs Maul zu hauen, war ausgesprochen belebend. Sie erinnerte sich gut an ihre Zeit als japanischer Bauer. Als sie in diesem Leben noch jung gewesen war, hatte sie sich oft geprügelt und gerauft, ehe sie die Frau kennengelernt hatte, die ihr eine wunderschöne Tochter schenkte.
    Akuma stieß sie hart in die Seite. Sie blieb hinter einem Vorhang stehen und sah ein Stück entfernt auf der anderen Gangseite zwei Wachen. Es gab auf dem Weg zu

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