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304 - Allein gegen alle

304 - Allein gegen alle

Titel: 304 - Allein gegen alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Tiefenrausch!«
    Die Temperatur in der Ratskuppel schien noch einmal um mehrere Grad zu fallen. Alle starrten auf das Funkgerät in der Hand des Stellvertreters und warteten drauf, was es als Nächstes verkünden würde.
    »Er sagt – Signor, es klingt absolut verrückt! – er sagt, eine Horde blauhäutiger Seemonster habe die Schleuse aufgebrochen und zwei seiner Kollegen getötet...«
    ***
    Gegenwart
    Es waren an die zwei Dutzend Menschen, die im Laufe der letzten Minuten aus den dschungelartigen Tiefen der Grotta Gigante aufgetaucht waren. Aufgeregt miteinander tuschelnd standen sie am Rand des Beckens, in dessen Mitte der Panzer mit Matt und Xij an Bord schwamm. Bis dorthin, wo die Bunkerbewohner an der Wasserkante standen, flachte der Zugang zu Meer langsam aus. Es würde also kein Problem sein, mit dem Amphibienpanzer an Land zu fahren... sollte man sie lassen.
    »Das ist der seltsamste Bunker, den ich je gesehen habe«, entfuhr es Matt. Seine Augen suchten immer noch die Ansichten auf den Frontmonitoren ab, konnten sich kaum sattsehen an den vielen unwirklichen Formen und Farben.
    »Und vielleicht auch der freizügigste«, kommentierte Xij und deutete auf eine junge Frau, die jetzt aus der Gruppe hervortrat und sich mit in die Hüfte gestemmten Fäusten ihnen gegenüber postierte.
    Matt richtete die Kamera auf sie aus. Sie mochte Anfang zwanzig sein, hatte langes dunkles, gelocktes Haar und war nur leicht bekleidet. Das westenartige Oberteil, das ihre großen Brüste kaum bedeckte, schien aus Leder gefertigt, ebenso wie die Stulpen und die klobigen Stiefel. Ein roter Slip aus Kunststoff und silbrig glitzernde Schmuckdornen an Schuhwerk und Unterarmen vervollständigten das Outfit. Dort, wo ihre bleiche Haut hervorschimmerte, sah Matthew kleine Zeichnungen oder Tätowierungen, die ihn an eine ganz bestimmte Kriegerin erinnerten...
    »Kein Wunder, dass sie so herumlaufen«, riss Xijs Stimme Matt aus seinen Gedanken. Sie hatte die externen Sensoren gecheckt und deutete auf die Temperaturanzeige. »Hier drin herrscht eine Atmosphäre wie in den Subtropen. Da würde ich auch nur das Nötigste anbehalten.«
    Nicht nur die Frauen, auch die Männer waren bis auf knappe Shorts und schmale Westen unbekleidet. Alle machten einen durchtrainierten Eindruck. Bis auf das sichtbare Vorhandensein von Technik – Matt sah so etwas wie zusätzliche elektrische Flutlichter, die auf das Wasserbecken ausgerichtet, aber nicht aktiviert waren – wies allerdings nichts darauf hin, dass es sich bei den Leuten tatsächlich um eine Bunker-Community handelte. Vielmehr kam es Matthew vor, als wäre er in einem Jules-Vernes-Roman gelandet.
    Die Dunkelhaarige rief etwas. Die Außenmikrofone übertrugen die Worte ins Innere des Amphibienpanzers. Matt und Xij lauschten der Sprachmelodie und den Worten.
    »Italienisch«, stellte Xij fest. »Ein paar seltsame Betonungen, aber ansonsten gut verständlich.«
    Matt rollte mit den Augen. »Gibt es eigentlich eine Sprache, die du nicht beherrschst?«
    Xij grinste. Das Abenteuer schien ihr neue Kräfte zu geben. »Mein Suaheli ist ganz mies.«
    Der Mann aus der Vergangenheit schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf. »Ich probiere mal etwas aus, warte kurz. Vielleicht müssen wir diesmal nicht auf deine Dolmetscherfähigkeiten zurückgreifen.«
    Er aktivierte das Cockpitmikrofon und die Außenlautsprecher. »Mein Name ist Matthew Drax«, sagte er langsam und deutlich auf Englisch. »Meine Begleiterin Xij und ich sind von weither gekommen, um Ihre Hilfe zu erbitten.«
    Dass sie ebenfalls über technische Kenntnisse verfügten, erwähnte Matt nicht extra. Wenn die Bunkerbewohner das bei PROTOs Anblick noch nicht selbst erkannt hatten, verschwendeten sie hier sowieso nur ihre Zeit.
    Leben kam in die Menschen am Ufer. Aufgeregt tuschelten sie wieder miteinander. Auch die junge Frau beriet sich mit zwei weiteren Bewohnern der Höhle. Schließlich trat sie wieder vor.
    »Wir haben dich verstanden, Matthew Drax!«, rief sie, ebenfalls auf Englisch, aber mit schwerem Akzent. »Mein Name ist Vanna. Ich bin Meeresbiologin und spreche eure Sprache. Ihr befindet euch hier im Refugium Grotta Gigante. Ich gehe davon aus, dass ihr ebenfalls Technos seid. Welche Hilfe erwartet ihr von uns?«
    Xij zog die Schultern hoch. »Weltsprache. War ja klar.«
    »Wir sollten froh sein«, entgegnete Matt. »Ich spreche gerne für mich selbst und möchte nicht immer von jemandem übersetzt werden.«
    »Pfft!«, machte

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