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304 - Allein gegen alle

304 - Allein gegen alle

Titel: 304 - Allein gegen alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Xij. »Wenn du keinen Wert auf mein Genie legst...«
    Matt ignorierte den Einwurf und antwortete ins Mikrofon. »Wir sind keine Bunkermenschen, haben aber schon viele europäische Communities besucht«, sagte er. »Meine Begleiterin ist schwer erkrankt. Um sie zu retten, suchen wir Kontakt zu einem Volk, mit dem Sie vielleicht schon Kontakt hatten. Wenn Sie einverstanden sind, verlassen wir den Panzer, dann können wir uns in Ruhe unterhalten.« Er schwieg einen Moment, dann fügte er hinzu: »Die Erkrankung meiner Begleiterin ist nicht ansteckend! Sie hat Partikel eingeatmet, die sich in ihrer Lunge festgesetzt haben und das Nervensystem angreifen.«
    Vanna lauschte angestrengt, dann nickte sie. »Bitte wartet!« Sie winkte die anderen Bunkerbewohner heran, die sich im Kreis aufstellten. Nach kurzer Beratung wurde einer von ihnen losgeschickt. Der Mann eilte zwischen zwei überwucherten Bungalows hindurch in die Tiefe der Höhle.
    Matt erkannte in der Ferne weitere Behausungen, ebenfalls kastenförmig und wie ein Pueblo an die Wände der Grotta gebaut. Überall sprossen Pflanzen, viele von ihnen sonderten in unterschiedlicher Intensität buntes Licht ab.
    Vanna löste sich aus der weiter diskutierenden Gruppe und rief zu ihnen herüber: »Der Rat wird darüber entscheiden, was weiter zu geschehen hat.« Sie senkte kurz den Blick und zeigte dann ein bezauberndes Lächeln. »Aber es wird wohl niemand etwas dagegen haben, wenn ihr mit eurem Fahrzeug ans Ufer kommt.« Sie wurde ernst. »Nur aussteigen dürft ihr nicht! Wir wissen nicht, was für Keime von außerhalb ihr in unser Biotop einschleppt. Wir sind hier unten auf uns gestellt und waren seit Hunderten von Jahren nur den internen Mikroorganismen und denen des Meeres ausgesetzt.«
    »Uns ist diese Problematik aus anderen isolierten Communities bekannt«, gab Matt zurück. Er fuhr den Antrieb des Amphibienpanzers hoch und ließ ihn langsam auf Grund laufen. »Eine Dekontaminierung oder Schutzanzüge haben das Problem meist lösen können.«
    Langsam schob sich PROTO auf den Höhlenboden. Die Menschen betrachteten das Gefährt respektvoll, aber ohne Angst. Dennoch hielten sie Abstand. Vanna war die Einzige, die sich bis auf wenige Meter an den Bug herantraute.
    Matt ließ die sonst verschlossenen Frontscheibenabdeckungen hochfahren. »Komm, stellen wir uns vor«, sagte er zu Xij und bedeutete ihr, aufzustehen. Er regelte die Beleuchtung hoch, sodass man auch von außen sehen konnte, wer sich innerhalb des Panzers aufhielt.
    Vanna entdeckte die beiden und winkte. »Ich vermute, wir werden eine Quarantänestation in einem der nahe gelegenen Forschungsbungalows einrichten und eine Schleuse dorthin verlegen!«, rief sie. Und fügte mit einem Blick, der eindeutig Matt galt, hinzu: »Ich freue mich schon, euch kennen zu lernen!«
    »Na, die scheint dich ja jetzt schon zu mögen«, flüsterte die androgyne Xij Matthew zu.
    »Das... das ist sehr nett von dir, Vanna«, antwortete der und zwang sich zu einem Lächeln. »Ihr werdet sehen, von uns droht euch keinerlei Gefahr.«
    ***
    Durch die Fenster des Amphibienpanzers sahen Matt und Xij, wie in Windeseile einer der umstehenden Wohncontainer geräumt und hermetisch abgeriegelt wurde. Man bat sie, PROTO so nahe wie möglich an das Gebäude heranzufahren. Schließlich trennten noch etwa sieben Meter das Gefährt und den Bungalow.
    Ein zusammenfaltbares schlauartiges Gebilde, durch das man klettern und kriechen konnte, wurde herbeigebracht und an der Ausstiegsluke am Dach des Panzers angebracht. Der Grund war klar: Die runde, nur einem Meter durchmessende Luke ließ sich weit besser abdichten, als das bei der großen Schleuse am Heck möglich gewesen wäre.
    Zuerst wollte man Xij untersuchen – wohl um ganz sicher zu gehen, dass sie tatsächlich nicht ansteckend war. Während sie murrend die waghalsige Kletterpartie durch die flexible Röhre hinter sich brachte, blieb Matt im Panzer zurück – auch weil er auf Nummer sicher gehen wollte.
    Die Bewohner der Grotta schienen freundlich zu sein und ihnen tatsächlich helfen zu wollen. Wenn sie jedoch falsch spielten – es wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass sich der Frieden als trügerisch erwies – konnte er mit den jetzt noch unsichtbar eingefahrenen Waffen des Panzers wie der Zwanzig-Millimeter-Vulkan-Kanone oder dem Betäubungstaser dafür sorgen, dass sie unbehelligt wieder abziehen konnten.
    Zwei Stunden dauerte Xijs Untersuchung. Dann stand fest, dass die Heiler

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