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304 - Allein gegen alle

304 - Allein gegen alle

Titel: 304 - Allein gegen alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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zurückgeblieben war. Und tatsächlich, als er auf die Höhe der ersten eingezogenen Balustrade kam, sah er eine junge Hydritin, die ängstlich einen Schockstab vor sich hielt und ihn fixierte.
    »Was willst du, Oberflächenmann?«, klackte sie auf Hydritisch. Sie hatte wohl nicht mit einer Antwort gerechnet, sah sie doch schon an seinem Körperbau, dass sich in dem schwarzen Anzug ein Mensch befand. Vor Erstaunen ließ sie beinahe ihre Waffe fallen, als Matt ihr auf Hydritisch antwortete. Dass Matthew fast noch verblüffter war als sie, konnte sie nicht ahnen. Er wusste , dass er die Sprache beherrschte – und wunderte sich gleichzeitig darüber.
    »Ich muss wissen, wo sich zwei meiner Freunde aufhalten!«, schnalzte der Mann aus der Vergangenheit mit Nachdruck. »Du wirst mir dabei helfen, sie zu finden!«
    »Was sind das für Freunde?«, klackte sie. »Hydriten haben keine menschlichen Freunde!«
    »Hast du schon vom Menschen Maddrax gehört?« Sein anderes Ich gab jetzt die Antworten, und der Krieger Gusta..., nein Matthew Drax ließ sich darauf ein.
    Die Hydritin sah ihn skeptisch an. »Wer hat das nicht?« Der Schockstab sank in ihrer Hand tiefer. »Und der bist du?«
    »Ganz recht! Du weißt also, dass ich ein Freund der Hydriten bin.« Bin ich das? Nein, keinesfalls! Aber es hört sich nach einer guten Kriegslist an. »Ich bin auf der Suche nach Quart’ol und dem Propheten Gilam’esh. Zumindest letzterer Name sollte dir ein Begriff sein.«
    Die junge Hydritin klackte zustimmend, aber zunehmend verwirrt. »Aber du... du kannst nicht Maddrax sein! Maddrax würde nicht wie ein Dieb in die Stadt und das Hydrosseum eindringen!«
    Ach ja, würde ich nicht?
    Schluss mit der weichen Tour! Diese Fischmonster verstehen nur eine Sprache: die Gewalt!
    In einer plötzlichen Bewegung schnellte Matt nach vorne, umklammerte den Waffenarm der Hydritin und drückte mit aller Kraft zu. Haut platzte auf und die Knochen knirschten. Der Schockstab trudelte nach unten. »Sag mir nicht, was ich tun oder nicht tun würde, elendes Mar’os-Weib!«, brüllte er.
    Das Wasserwesen wimmerte vor Schmerz und krümmte sich zusammen. »Mar’os? Aber... aber wir sind Ei’don-Hydriten! Mar’osianer gibt es hier in Rymaris seit vielen Dutzend Rotationen nicht mehr!«
    »Du lügst!«, schnauzte Matt und hob den Schockstab auf. Wie nebenbei schaltete er ihn auf die höchste Intensität. »Was ist mit den Menschen in dem nahe gelegenen Unterwasserbunker? Die ihr überfallen und gefressen habt? Erst als wir diesen Anzug hier bauten und ich zurückschlug, hörten eure Angriffe auf. Aber es nützt euch nichts, euch feige zu verkriechen! Ich kenne keine Gnade!«
    Die Hydritin duckte sich tiefer, den freien Arm abwehrend von sich gestreckt. »Nein! Nein, so ist das nicht! Rymaris wurde einst für eine Zeitspanne von sieben Rotationen von Mar’os-Jüngern übernommen, das ist wahr. Aber sie wurden vertrieben und zerschlagen. Rymaris ist jetzt eine Ei’don-Kolonie! Warum glaubst du mir nicht?«
    Matt ließ den Schockstab ein paar Zentimeter sinken. Von der Blauhäutigen drohte ihm momentan keine Gefahr. Wohl aber von den restlichen Monstern, die sich draußen gewiss schon zusammenrotteten.
    »Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe«, flüsterte er. »Wie ihr getötet und gefressen habt.« Er besann sich auf seine Aufgabe. »Los, wie bekomme ich heraus, wo Quart’ol und Gilam’esh sind?«
    »Stell deine Frage dem Mosaik«, sagte die Hydritin matt, als hätte sie bereits mit ihrem Leben abgeschlossen. »So wie du dort sehen kannst, dass meine Geschichte über die Vertreibung der Mar’os-Jünger der Wahrheit entspricht, kannst du dort auch nach dem Aufenthaltsort deiner...«, sie stockte, »… deiner Freunde fragen. Das Mosaik ist über eine bionetische Verbindung entlang der Tunnelröhren mit den Hydrosseen anderer Städte verknüpft.«
    Die Rufe von draußen kamen immer näher. Er durfte keine Zeit mehr verlieren! Schnell stieß er sich von der Balustrade ab und schwamm hinab zum Mosaikboden. Dort drückte er seine behandschuhte Hand gegen die bunten Steinchen. Nichts geschah.
    Es braucht direkten Körperkontakt , erinnerte er sich an die Funktionsweise. Aber das geht nicht. Ich kann den Anzug nicht öffnen. Nicht in dieser Tiefe.
    Er stieß sich ab, packte die noch immer wimmernde Hydritin und zerrte sie zum Mosaik. »Du musst das für mich tun! – Los!« Er wedelte mit den Händen vor ihrem Gesicht herum.
    »In... in Ordnung.« Die

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