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304 - Allein gegen alle

304 - Allein gegen alle

Titel: 304 - Allein gegen alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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verursachte, gesagt hatte. Es wurde getuschelt und geflüstert, während sich erste Stimmen erhoben, die eine Abreise Matt und Xijs forderten. Ami, go home! , formulierte Xij in Gedanken.
    Sie registrierte mit Unbehagen, dass sich die vorher hilfsbereite Stimmung ihnen gegenüber ins Gegenteil verkehrte. Sie sah zu Matt und nickte ihm zu. »Vielleicht solltest du den Anzug zurückgeben und wir verschwinden von hier. Ich kann PROTO nach draußen steuern, du nimmst die Transportqualle.«
    Matts Wangen röteten sich zunehmend. Er war wütend wegen der Proteste, so wütend, wie Xij ihn bisher nicht erlebt hatte, aber noch unterdrückte er seine aufgestauten Aggressionen. Er presste die Lippen zusammen, bis sie nur noch ein schmaler blasser Strich waren. »Ich hole meine Sachen!«, murmelte er und deutete auf Xij. »Du wartest hier!« Dann stapfte er in Richtung Bungalows davon.
    Vanna folgte ihm.
    ***
    Was war nur mit dem Mann passiert? Sie hatte ihn für freundlich und intelligent gehalten. Und jetzt? Er war wie ausgewechselt.
    Vanna fühlte sich seltsam, als sie hinter Matt herging, der mit kräftigen Schritten vorauseilte. Hatte sie sich so in ihm getäuscht?
    Er war doch so zurückhaltend gewesen, noch vor ein paar Stunden zuvor, im Dschungel, als sie ihm schöne Augen gemacht hatte. Sein neues, forsches Auftreten tat seiner Attraktivität keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Sein erwachtes Temperament ließ sie an Dinge und Situationen denken, in denen er vielleicht ähnlich direkt zur Sache ging. Und jetzt wollte er einfach so verschwinden, so plötzlich, wie er aufgetaucht war?
    Sie erreichten den Zugang zur Seitenkammer. Matt gab den Code ein – was Vanna nicht mehr verblüffen konnte, nachdem er ja zuvor den Anzug daraus entwendet hatte – und die Schleuse tat sich auf. Ohne sich umzublicken, trat er ein, stapfte zum Podest und schnappte sich seine eigenen Sachen, die dort noch immer lagen. Er machte allerdings keine Anstalten, sich an Ort und Stelle umzuziehen. Es sah so aus, als wolle er gleich wieder gehen.
    Vanna beschloss, in die letzte Offensive zu gehen. »Und das war’s jetzt also?«, wollte sie wissen und sah ihn aus traurigen Augen an. »Du hast, was du wolltest, und verschwindest einfach so?« Sie warf stolz den Kopf zurück, dass ihre Locken wirbelten.
    Wieder registrierte sie den leicht lüsternen Blick, mit dem Matt sie musterte, seit er von seinem Tauchgang zurückgekehrt war. Seine Augen wanderten über ihren Körper, schienen ihr die wenigen Stofffetzen, die sie trug, vom Leib reißen zu wollen. Wieder leckte er sich über die Lippen, und mit stierem Blick kam er langsam auf sie zu. Sein grün-roter Anzug und die Stiefel fielen zu Boden, als er zufasste und Vanna grob an sich zog.
    Sie keuchte vor Überraschung – und vor Schmerz! Matt presste sie so fest an sich, dass ihr die Luft wegblieb. »Nicht – so – stürmisch!«, hustete sie und versuchte ihn von sich zu drücken. Vergeblich.
    Schließlich gab Matt sie wieder frei, hielt sie nur noch mit einer Hand an der Hüfte, während er die andere auf ihre linke Brust legte und diese zu kneten begann, genauso grob, wie er zuvor zugefasst hatte. Die Berührung, mit der er ihr wohl Lust bereiten wollte, tat ihr weh.
    Das Gefühl körperlicher Zuneigung gegenüber Matt wich der Angst, die sie nun empfand. Dieser Mann war ganz und gar nicht so, wie sie es erwartet hatte! Er war grob, nahm keine Rücksicht. »Lass mich!«, rief sie, als sich sein Griff noch verstärkte und ihre Brust fast zerquetscht wurde. »Lass mich los, verdammt!«
    Aber Matt war nicht zu stoppen. Er stieß einen Grunzlaut aus, als er sie von sich schleuderte, in die Ecke mit den Schläuchen. Unsanft landete sie auf dem nachgiebigen Haufen. Auf dem Rücken liegend sah sie, wie Matthew – jetzt unverhohlene Gier im Blick – langsam zu ihr herüberkam.
    »Du sieht aus wie deine Urgroßmutter, weißt du das?«, stieß Matt heiser hervor. Er... er hatte italienisch geredet! Was, zum Teufel, ging hier vor?
    »Sie war wild und schön«, fuhr Matt auf Italienisch fort; seine Stimme war um zwei Nuancen tiefer als zuvor. »So wie du! Das Haar hast du von ihr... und auch diesen Körper...«
    Vannas Brustkorb schmerzte, ein Pochen durchzog ihren ganzen Oberkörper. »Matt! Was ist nur los mit dir?«
    »Matt?« Der Mann im Tauchanzug hielt verwirrt inne. »Was redest du? Ich bin Gus-«
    Vanna ließ den Augenblick seiner Verwirrung nicht tatenlos verstreichen. Geistesgegenwärtig rollte

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