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307 - Späte Vergeltung

307 - Späte Vergeltung

Titel: 307 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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zerfetzen würde.
    Xij ließ es nicht darauf ankommen. Sie drehte in die nächste Seitengasse ab und suchte sich ihren Weg nach Eibrex im Schutz der Häuser. Dabei ließ es sich nicht vermeiden, dass sie durch enge Gassen musste. Ohne Rücksicht schrammte sie an Hauswänden vorbei und riskierte den Einsturz ganzer Gebäude. Immer wieder schrien Menschen und rannten nach allen Seiten weg.
    Xij bog auf eine breite Straße ein. Vor ihr waren rund fünfzig Männer damit beschäftigt, eine Straßensperre zu errichten. Sie luden von Stacheldraht gekrönte Reiter von Tracks und schoben sie zusammen. Panisch zeigten sie auf PROTO, als er unvermutet um die Ecke bog.
    Hinter den Reitern stand ein Track mit aufgebauter, schwenkbarer Maschiingun. Der Schütze begann PROTO mit den schweren Projektilen zu beharken. Schlagartig wurde das linke Drittel des Monitors dunkel. Eine der Kameras war getroffen!
    Xij knurrte böse und begann die Stellung mit dem Projektilwerfer zu bearbeiten. Ein Kugelhagel zerfetzte drei Reiter und zerschlug die Scheiben des Maschiingun-Tracks.
    Die Soldaten flohen nach allen Seiten, als sie sahen, dass sie das stählerne Monster nicht aufhalten konnten. PROTO schob sich auf die Reiter und zermalmte sie unter sich. Wie ein Irrer hielt der Maschiingun-Schütze, der als Einziger nicht geflohen war, auf den Panzer, selbst aus einem Meter noch.
    Als ihm dämmerte, dass er sich und seine Waffe überschätzt hatte, war es zu spät. PROTO fuhr über die Motorhaube des Tracks, die Fahrerkabine und schließlich über die Ladefläche. Es knirschte hässlich, als der Panzer eine hoch verdichtete, etwa dreißig Zentimeter hohe Schrottmasse aus dem Track machte. Der Schütze, der im letzten Moment doch noch zu entkommen suchte, starb unter PROTOS linkem Vorderrad.
    Xij musste noch eine weitere Straßensperre durchbrechen, bis schließlich Eibrex vor ihnen auftauchte. Vor der Festung war ein Heer von Exekutoren und Sooldschers aufmarschiert. Die Männer bildeten eine breite Front auf hohen Barrikaden.
    Die Verteidiger schossen aus allen Rohren. Vom Dach der Festung schlug PROTO ebenfalls Mündungsfeuer entgegen. Durch die sirrenden Querschläger, die von dem Panzer abprallten, töteten sich Chans Männer teilweise selbst. Er nahm es mit verkniffenen Lippen zur Kenntnis, während er weiter versuchte, sich von den Fesseln zu befreien.
    Rauch und Pulverdampf legte sich über den Platz und bildeten einen fast undurchdringlichen wabernden Dunst. Xij räumte auch die neuerliche Barrikade weg. Die spitzen Eisenstangen, die gegen PROTO gerichtet waren, knickten weg wie morsche Bäume. Das kreischende Geräusch, das sie verursachten, ließ Xij kurz das Gesicht verziehen.
    Xij überrollte den ersten Stahlzaun. Pfosten wurden aus ihren Verankerungen gerissen, zerfetzte Drähte sirrten wie Peitschenschnüre durch die Luft. Überall entstand Chaos, als sich PROTO auf dem niedergewalzten Zaun drehte und auch die elektronische Schleuse zertrümmerte.
    »Na, was sagst du?«, schrie Xij, während sie den Panzer auf den zweiten Schutzzaun zurollen ließ. Plötzlich tanzten überall Funken und blaue Flämmchen. Aus der angeschlossenen Kontrollstelle schlugen meterhohe Flammen. Dicke schwarze Qualmwolken stiegen von Eibrex auf, dessen Vorderfront und Dach brannten. Die Verteidiger liefen nur noch kopflos hin und her. Kein Wunder – Chan und Ninian fehlten, um die Abwehr zu organisieren.
    Da knackte es im Funkgerät. Eine bekannte Stimme meldete sich. Was sie sagte, schmeckte Xij gar nicht. Einen Moment verharrte sie, dann schlug sie wütend auf die Lenksäule.
    Xij brach den Angriff unvermittelt ab und drehte PROTO um hundertachtzig Grad. Langsam rollte er vom Ort der Zerstörung in die Stadt zurück.
    Plötzlich waren Traiks hinter dem Panzer, vier an der Zahl, mit je drei Exekutoren besetzt. Ein Mann fuhr, zwei saßen mit ihren langen schwarzen Mänteln auf dem Sitz dahinter und feuerten, was das Zeug hielt.
    Xij drehte die Waffenphalanx und schoss zurück. Erst traf es den Fahrer des vordersten Traiks. Er sackte zusammen, die Maschine kam aus der Bahn. Ein paarmal schleuderte das Dreirad wild hin und her, dann stellte es sich auf wie ein bockiges Horsay.
    Während sich das Traik überschlug und durch die Luft wirbelte, wurden auch die beiden Schützen zu Geschossen. Mit großer Wucht krachten sie an die umliegenden Hauswände. Unterdessen schlug das Traik auf die Straße, schlidderte weiter und knallte gegen einen Hydranten. Eine

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