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315 - Apokalypse

315 - Apokalypse

Titel: 315 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Schein von draußen herein.
    »Wohin führen Sie uns, Garrett? Was ist das für ein Licht? Hat es etwas mit dem Stromausfall zu tun?«
    »Wahrscheinlich ja.«
    »Was, ja ?«
    »Es hat wohl mit dem Stromausfall zu tun.«
    Sie begegneten Angestellten mit Fackeln, Windlichtern und Kerzen, die wie aufgescheuchte Hühner im Regierungsgebäude herumliefen oder sich die Nasen an den Fenstern platt drückten.
    Garrett betrat einen Raum im ersten Stock auf der Westseite des Gebäudes. Bereits durch die geschlossene Balkontür konnten sie es sehen.
    »Mein Gott«, flüsterte die Präsidentin und klammerte sich unwillkürlich an Mr. Blacks Arm. »Was... ist das?« Sie trat mit den beiden Männern auf den Balkon.
    »Der ganze Horizont brennt«, stellte Mr. Black fest und schluckte schwer. »Sieht fast so aus, als sei die Sonne auf die Erde gestürzt.«
    »Was kann das bedeuten, Madam President? Was sollen wir gegen... gegen dieses Phänomen unternehmen?« So fassungslos hatten sie den General zuvor noch nicht erlebt. »Es sieht aus, als käme der Feuersturm näher. Und schauen Sie hier.« Er hob ihr den Arm hin und zeigte seine Armbanduhr. Einer der Zeiger drehte sich mal links, mal rechts im Kreis und zuckte dann wieder hin und her.
    »Was ist das?«
    »Ein Kompass. Die Nadel spielt total verrückt. Das Erdmagnetfeld muss vollkommen aus den Fugen geraten sein. Das ist wohl der Grund für den flächendeckenden Stromausfall. Auch in der Stadt brennt kein elektrisches Licht mehr.«
    In den flammenden Horizont, vor dem sich die Häuser und Türme Waashtons als bizarre Silhouette abhoben, schob sich plötzlich eine riesige finstere Wolke. Schwarze Blitze zuckten darin herum, sie schien zu kochen und zu brodeln. Und zu leben. Denn die Wolke zuckte ihrerseits wie irrsinnig hin und her, so als suche sie etwas.
    »Was sollen wir tun?«, drängte General Garrett, der jetzt genauso bleich wie Alexandra Cross war. Im Widerschein des flackernden Horizonts wirkten ihre Gesichter wie die von Toten.
    »Ich fürchte, wir können nichts tun«, sagte Mr. Black mit überraschend fester Stimme. »Das dort hinten ist der Weltuntergang.«
    »Doch, etwas können wir noch tun«, widersprach die Präsidentin. »General, bringen Sie unsere Gäste in die Schutzkeller, Ihre Soldaten und alle Angestellten, die Sie erreichen können.«
    »Aber Madam...«
    »Machen Sie schon«, herrschte sie ihn an. »Und dann beten Sie.«
    »Zu Befehl.« Er drehte sich abrupt um und entfernte sich im Laufschritt.
    Jetzt erst brachen die Dämme. Leise schluchzend schmiegte sich Alexandra Cross an Mister Blacks breite Brust. »Sie haben es nicht geschafft«, flüsterte sie.
    »Nein, haben sie wohl nicht. Ob Mr. Drax und Mr. Takeo noch leben?«
    »Dieses... Ding dort sieht aus wie die Hölle selbst. Es wird uns wirklich alle töten, nicht wahr?« Die Präsidentin zitterte jetzt stark. »So... schrecklich hatte ich mir den Streiter nicht vorgestellt.«
    »Niemand hätte sich das vorstellen können. Commander Drax hatte in jeder Beziehung recht.«
    »Wir müssen... die Menschen evakuieren.« Cross’ Körper spannte sich wieder.
    »Wohin denn?«, fragte Mr. Black überraschend sanft. »Die Welt geht unter. Ich liebe dich, Alexandra. Und ich möchte mir dir zusammen sterben. Hier. Ich habe keine Lust, vor diesem... Dämon dort wegzulaufen oder mich zu verkriechen.«
    »Ich liebe dich auch«, flüsterte die Präsidentin und ließ ihren Gefühlen nun freien Lauf. Sie krallte sich wie eine Ertrinkende an ihn, während er ihre Tränen wegküsste. Dabei schaute Mr. Black immer wieder nach Westen. Der ganze Himmel war bereits erleuchtet, der Wind erreichte nun fast schon Sturmstärke und die Höllenwand kam rasch näher.
    Und mit ihr die Druckwelle. Wange an Wange, sich gegenseitig stützend, sahen Cross und Mr. Black dem Verhängnis ins Gesicht. Auch der große starke Mann zitterte nun wie Espenlaub, als die ersten hohen Gebäude umknickten und in sich zusammenfielen. Holzhäuser wurden in die Luft gewirbelt, in tausende von Teilen zerrissen und weiter gewirbelt. Dazwischen konnten die beiden zahlreiche Menschen ausmachen. Zumindest glaubten sie das.
    »O nein«, flüsterte Black. Mit der Druckwelle kam etwas Großes, Kantiges direkt auf sie zugeschossen. Es wurde schnell größer.
    Ein EWAT!
    Der Earth-Water-Air-Tank kam mit der Oberseite voraus herangeflogen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen füllte er ihr komplettes Gesichtsfeld aus...
    Kareen Hardy und die anderen Gäste hasteten

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