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321 - In 80 Welten durch den Tag

321 - In 80 Welten durch den Tag

Titel: 321 - In 80 Welten durch den Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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bestand das Gefährt nicht aus Holz und Metall, sondern aus Energie. Und sie durchquerten keinen tobenden Pöbel, der sie anspuckte.
    »Wie habe ich mich nur so in ihm täuschen können?«, fragte er zum mindestens fünften Mal.
    »Mach dir keine Vorwürfe«, entgegnete Xij. »Auch ich habe ihm vertraut.«
    Grao gab etwas von sich, das sich wie »Primärrassenvertreter!« anhörte.
    Noch immer wirkte der zeitlose Raum auf Matt wie ein sterbender Ort. Das Ächzen und Knarren war allgegenwärtig. Es kam ihm so vor, als stehe die Umgebung kurz vor dem Zerreißen. Dazu passten auch die Spalten aus purem Nichts, die gelegentlich aufklafften und Ausstellungsstücke verschlangen. Einmal konnten sie einem Riss, der sich plötzlich vor ihnen auftat, erst im letzten Augenblick ausweichen.
    Nein, nicht sie. Tom Ericson war ausgewichen. Wäre es ihm nicht gelungen, wäre er in den Abgrund gestürzt und hätte Matt und seine Begleiter in ihrem Kraftfeld mit ins Verderben gezerrt.
    »Wohin bringst du uns?«, rief Matt.
    Tom antwortete nicht. Dennoch schritt er unbeirrt voran. Er schien genau zu wissen, wo ihr Ziel lag.
    Dass sie sich überhaupt bewegten, erkannte Matt nur an den vorbeiziehenden dreibeinigen Gestellen und der sich verändernden Lage der Risse. Ansonsten blieb die Umgebung erschreckend gleichförmig.
    Gelegentlich kamen sie an Toren wie jenem vorbei, durch das sie dem zeitlosen Raum schon einmal entkommen waren. Tom beachtete sie nicht.
    Die Lippen des Archäologen bewegten sich. Obwohl Matt keine Worte verstand, vermutete er, dass Tom mit den Archivaren sprach. Vielleicht wiesen sie ihm den Weg.
    Immer wieder tauchten auch die schattenhaften Gestalten auf, die sie schon beim ersten Mal gesehen hatten. Nun, da sie wussten, dass es sich um die Abbilder der Wesen handelte, die Matt und seine Begleiter zu eliminieren gedachten, wirkten sie kein bisschen weniger bedrohlich.
    Unvermittelt blieb Tom stehen. Hatte der Karren aus Energie das Schafott erreicht?
    Vor ihnen schälte sich ein Tor aus dem Nichts. Es erschien Matt größer, strahlender und imposanter als alle bisherigen. Seine Oberfläche schimmerte in unzähligen Facetten der unterschiedlichsten Farben.
    Sofort zuckte Matt ein Begriff durch den Kopf: Haupteingang. Instinktiv wusste er, dass er damit richtig lag. Vor sich sahen sie das Portal, durch das die Archivare den zeitlosen Raum betraten.
    Sie passierten das Tor und...
     
    Eine sinneszerfetzende Unzahl von Eindrücken prasselt auf Matt ein. Gerüche, Bilder, Gefühle.
    Er schaut auf eine Welt hinab, deren Tristesse ihn verzweifeln lässt. Tränen rinnen ihm über die Wangen, ohne dass er sich dagegen wehren kann. Der Anblick von so viel Zerstörung und Leid überflutet ihn mit Trauer.
    Hinter dem Horizont kriecht die Sonne hervor. Zögerlich, als widerstrebe es ihr, dieses düstere Bild zu bescheinen. Doch dann klimmt sie empor und steigt im Zeitraffertempo auf.
    Die Welt unter Matt verändert sich. Ein Berg sackt in sich zusammen, eine Ebene bricht auf, Meere trocknen aus und entstehen an anderer Stelle neu. Eine weitere Welt erscheint und vergeht. Und die nächste. Und noch eine.
    Ihnen allen ist eines gemeinsam: Zerstörung!
    Nur die Sonne bleibt gleich. Sie steigt bis zum Zenit, verharrt dort für einen Augenblick und sinkt dem Horizont entgegen.
    Matt begreift: Er beobachtet einen Tag als Symbol einer Reise. Instinktiv weiß er, wohin sie führt. In die Zukunft.
    Dabei passiert er Welten, Welten und noch mehr Welten.
    Noch eines anderen Eindrucks kann er sich nicht erwehren. Es herrscht... Unordnung. Ein besseres Wort fällt ihm nicht ein.
    Die Welten liegen durcheinander. Wie Mikadostäbe, deren natürliche Ordnung ein geballtes Nebeneinander wäre, wie von einer Hand zu einem Bündel gehalten. Doch stattdessen existiert nur Chaos.
    Und immer wieder diese Zerstörung.
    Jede einzelne Welt. Tot.
    Wie ist das möglich? Wie kann es sein, dass keine Welt überlebt hat?
    Matt sieht sich um. Seine Gefährten kann er nicht entdecken, aber er weiß, dass auch sie diese Reise unternehmen. Mit ihm. Neben ihm. Und doch Unendlichkeiten entfernt.
    Und plötzlich ändert sich das Bild. Kurz bevor die Sonne den Horizont erreicht, nimmt die Zerstörung ab. Die Welten blühen auf. Jede für sich. Jede auf wunderschöne, einzigartige Weise.
    Erleichterung will sich in ihm ausbreiten. Doch bevor er sich diesem Gefühl hingeben kann, erklingt eine Stimme. Die von Tom Ericson. Matt kann ihn zwar nicht sehen, aber er

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