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323 - Die Hölle auf Erden

323 - Die Hölle auf Erden

Titel: 323 - Die Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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während der Bewusstlosigkeit abgestoßen haben.
    Grao horchte angestrengt in sich. Immerhin: Der sternförmige Schlüssel, mit dem das Magtron aktiviert wurde, war noch da. Beruhigen konnte ihn das aber nur bedingt.
    Er hatte die Erkenntnis kaum verdaut, als sein feines Gehör das Geräusch von Schritten auffing, die sich von außerhalb dem kargen Raum näherten und vor der Tür verklangen.
    Grao überlegte, ob er den immer noch Bewusstlosen mimen sollte. Aber da ging die Tür auch schon auf und eine einzelne Gestalt trat ein. Sie trug eine Lampe in der Hand. »Bleibt draußen«, hörte Grao den Ankömmling zu jemandem sagen, der kurz mit über die Schwelle trat, nun aber zurückzuckte.
    Doch nicht wegen des Befehls, den Grao dank des Translators verstanden hatte, sondern weil sein Blick auf den Mann am Boden fiel.
    »Das... das ist er nicht!«, rief der in ein einfaches Mönchsgewand Gekleidete aus. »Meister, ich versichere Euch, und mein Bruder kann es bestätigen, dass er vorhin noch ganz anders aussah...«
    Der ältere Mann, der auf Grao zu kam, gebot dem Jungen mit erhobener Hand zu schweigen. »Lass mich allein mit ihm, Kaito. Warte draußen bei den anderen.«
    Der Jüngere gehorchte widerstrebend.
    Also sind es mehrere, die ihn begleiten , dachte Grao. Er erhob sich und formulierte einen Gruß, der bei dem Alten für Verblüffung sorgte.
    »Du sprichst unsere Sprache?«, fragte er, nickte dann aber gleich. »Das macht es unkomplizierter. Mein Name ist Shi Kao. Und wie heißt du?«
    Grao rekapitulierte die gewonnenen Erkenntnisse, bevor er antwortete. Der Alte war das Oberhaupt irgendeines Hauses oder Ordens. Er sprach Japanisch, also befand er sich in Japan, dem späteren Nipoo. Die Epoche konnte er noch nicht bestimmen; Raumausstattung und Öllampe deckten eine zu große Zeitspanne ab, vor allem, wenn es sich um eine religiöse Einrichtung handelte, wie er vermutete.
    »Hermon«, log er. »Ich heiße Hermon.«
    »Woher stammst du, Hermon? Wie kommst du in diese Gegend?«
    Grao beschloss, den Ahnungslosen zu spielen. »Ich... ich wünschte, ich wüsste es.«
    »Was heißt das?« Der alte Mann wirkte in keiner Weise bedrohlich oder hinterhältig, dafür aber generell schwer einschätzbar. Grao hoffte, dass es sich umgekehrt nicht anders verhielt.
    »Das heißt, dass ich... Erinnerungslücken habe«, sagte er. »Irgendetwas muss mich am Kopf getroffen haben.«
    »Aber du weißt noch deinen Namen.«
    Grao nickte in Menschenmanier. »Viel mehr weiß ich aber nicht.... Oder doch«, fügte er rasch hinzu. »Ich vermisse etwas, das ich bei mir getragen habe. Einen Gegenstand aus Metall, etwa so groß«, er deutete es mit den Händen an, »und in Form eines X.«
    Der Alte musterte ihn lange schweigend.
    »Habt ihr ihn vielleicht gefunden?«, fragte Grao ungeduldig.
    »War es wertvoll?«, fragte Shi Kao anstelle einer Antwort. »Oder wichtig?«
    »Es ist... ein Erbstück meines Vaters«, log Grao. Das Prinzip der Lüge war eines der Ersten, die er damals von den Primärrassenvertretern gelernt hatte.
    »Waren noch andere bei dir?«, fragte der Alte. »Eine junge Frau vielleicht?«
    Grao hoffte, dass sein kurzes Zusammenzucken dem Mann nicht auffiel. Meinte er Xij? Hatte er also Kontakt zu ihr und Mefju’drex gehabt? Nein, vermutlich nicht zu Drax, sonst hätte er auch ihn erwähnt.
    Grao blieb vorsichtig. »Ich... kann mich nicht erinnern.«
    Der alte Mann nickte. »Ich bin sicher, deine Erinnerung wird wiederkehren. Du brauchst nur Zeit, dich zu erholen. Du wurdest ohnmächtig gefunden, begraben unter einer Steinlawine, die das jüngste Beben auslöste. Meine Brüder brachten dich in unseren Tempel. – Kannst du dich an das Unglück erinnern?«
    Grao schüttelte betrübt den Kopf, wurde sicherer in seinem Schauspiel. Gleichzeitig prägte er sich die Eckpunkte dessen ein, was der Fremde, der sich Shi Kao nannte, an unterschwelliger Information preisgab: Brüder... Tempel...
    » Bist du mit einem Boot gekommen?«, fragte Shi Kao, offenbar bemüht, sein Erinnerungsvermögen in Gang zu setzen.
    »Boot? Nein. Ich glaube nicht.«
    »Mit einem... Flugzeug?«
    Das grenzte die Epoche schon einmal wesentlich ein. Zwanzigstes Jahrhundert oder später. »Ich kann es dir wirklich nicht sagen«, antwortete Grao. »Vielleicht verrätst du mir, wo ich bin. Dann...«
    »Wir nennen den Berg Misen. Unweit von hier, auf der anderen Seite der Bucht, liegt Hiroshima. Entschuldige, wenn ich das so offen sage, aber Ausländer sind in

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