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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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zurückhatte, verwandelte sich Grao in den Händler Hermon. Diese Gestalt beherrschte er inzwischen im Schlaf. Er ging davon aus, dass Primärrassenvertreter ihn geborgen hatten. Es würde sie verwirren, wenn sie statt des Echsenmannes plötzlich einen der ihren vorfanden.
    Dann wartete er, bis das Kühlfach aufgezogen wurde.
    Nach drei weiteren Stunden wurde seine Geduld belohnt. Stimmen näherten sich, ein Schieber wurde zurückgezogen, dann flutete helles Licht in die mannsgroße Schublade, als sie aus der Wand gezogen wurde.
    Als sich Graos Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, gewahrte er einen älteren, grauhaarigen Mann mit grauem Spitzbart und einer Brille auf der Nase, der sich über ihn beugte. Er starrte verständnislos auf Grao herab.
    »Will man mich verscheißern? Das hier ist ein Mensch und kein Ungeheuer! Außerdem stimmt etwas mit der Kühlung nicht.«
    Grao blieb reglos liegen, bis er die Lage ganz erfasst hatte. Rechts neben dem Grauen standen drei bewaffnete Soldaten und eine rothaarige Frau, ebenfalls in Uniform. Auch sie schauten irritiert.
    Grao ließ ihnen keine Zeit, sich von der Überraschung zu erholen. Sein rechter Arm zuckte empor, die Hand zu einer scharfen Klinge geformt. Mit einem Wisch zerfetzte er dem Grauhaarigen die Kehle. Während der gurgelte und die Augen ungläubig weit aufriss, sprang Grao bereits hoch und aus dem Fach.
    Einer der Soldaten zog den Abzug seiner Waffe durch. Das automatische Gewehr ratterte los. Knapp über Grao hinweg hackten die Geschosse in die Wände und ließen Steinsplitter in alle Richtungen fliegen. Dann sank der Schütze tot zusammen, während sein Kopf über den Boden rollte. Auch mit den beiden letzten Männern machte Grao, längst wieder in Daa’murengestalt, kurzen Prozess. Den einen erschlug er mit seinem eigenen Gewehr, dem anderen schlitzte er den Bauch auf.
    Die Frau hatte die Flucht angetreten. Als sich Grao ihr zuwandte, war sie schon bei der Tür.
    Irgendwo ging ein Alarm los. Grao folgte der Soldatin durch zwei kleinere Räume in den Labortrakt. Dort stellte er sie, tötete sie aber nicht gleich. Seine Echsenklaue packte sie beim Hals. »Wo bin ich hier?«, knurrte er. Der Translator in seinem Nacken verwendete die Sprache, die der Grauhaarige gesprochen hatte, und übersetzte auch die Antwort der Frau. Sie war wenig informativ.
    »Lass mich gehen!«, flehte sie. »Ich war es, die dir zur Flucht verholfen hat. Ich habe die Kühlung manipuliert, damit du auftaust.«
    »Dein Pech«, sagte Grao trocken. Von jenseits der nächsten Tür erklangen Schritte, Befehle wurden gebrüllt. Keine Zeit mehr, das Frage-und-Antwort-Spiel fortzusetzen. Er verstärkte den Griff um ihren Hals, bis der Nackenwirbel brach und die Frau erschlaffte. Grao musterte sie noch einmal genau, bevor er sie in die Deckung eines langen Tresens schleuderte.
    Als die Tür aufschwang und ein ganzer Trupp Soldaten in den Raum stürmte, stand das Ebenbild der Getöteten da, krümmte sich wie vor Schmerzen und deutete in Richtung der Kühlkammer. »Er ist noch da drin!«, krächzte Grao. »Macht ihn fertig!«
    Die anderen stürmten weiter, bis auf einen jungen Soldaten, der sich besorgt näherte. »Sind Sie verletzt, Master-Sartsch Jones? Soll ich die Sani-«
    Es waren seine letzten Worte. Grao brach auch ihm das Genick, nahm sich sein Gewehr und warf den Toten zu der Frau. Sekunden später verließ er das Labor durch die Tür.
    Auf seiner Flucht kamen ihm immer mehr Soldaten entgegen, doch seine Tarnung tat ihren Dienst. Bis eine Durchsage über unsichtbare Lautsprecher sie unbrauchbar machte. Offenbar hatte man kurz zuvor die Leichen gefunden.
    »Achtung!«, klang eine Stimme durch alle Räume. »Im Capitol befindet sich ein feindliches Wesen, das seine Gestalt verändern kann! Im Augenblick hat es das Aussehen von Master-Sartsch Lydia Jones angenommen. Ich wiederhole: Hier ist ein Angreifer in der Gestalt von Master-Sartsch Lydia Jones unterwegs. Bei Sichtkontakt ist sofort – ich wiederhole: sofort das Feuer zu eröffnen!«
    Während Grao’sil’aana durch eine große Halle hastete, nahm er das Aussehen Hermons in der Uniform des hiesigen Militärs an – doch es war zu spät. Einige Soldaten hatten ihn bei der Verwandlung beobachtet und eröffneten augenblicklich das Feuer. Aber noch waren sie zu weit entfernt, um präzise zu zielen.
    Grao sah sich um. Er saß in der Falle.
    Nein, nicht ganz... In der Mitte der Halle ragte eine metallene Kabine auf, darüber eine Art

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