327 - Mit eisernem Willen
Miki Takeo einem 500 km durchmessenden Mondmeteoriten entgegen – und der AKINA, einem marsianischen Raumschiff, das offenbar führerlos auf die Erde zukommt. Der Schrei des sterbenden Streiters hat die Besatzung getötet, aber Matt will das Schiff nutzen, um das Trümmerstück vom Erdkurs abzubringen. Doch da rast von der Erde eine Atomrakete heran, verfehlt die AKINA nur knapp und zerlegt den Brocken. Von wem kam sie? Takeo errechnet als Ausgangspunkt Kourou in Französisch-Guayana. Doch bevor sie dorthin fliegen, muss Matt noch eine Entscheidung treffen: zwischen Aruula und seiner neuen Liebe Xij Hamlet. Als er sich für Letztere entscheidet, verlässt Aruula ihn und bleibt vorerst auf Canduly Castle, als sie Rulfan und Vogler dort absetzen.
In Kourou stoßen Matt, Xij und Miki Takeo auf eine Gesellschaft, die uralten Riten folgt und so den Weltraumbahnhof der ESA instand hält. Takeo gelingt es, weitere Abfangraketen zu starten und die meisten Trümmer abzuwehren. Unter denen, die durchkommen, ist ein Brocken, der beinahe Canduly Castle trifft und den Keller zum Einsturz bringt. Aruula wird beinahe gelähmt, als sie Rulfans Familie mit ihrem Körper abschirmt.
Gleichzeitig wird auch Matt verletzt, von einer Schlange. Indios mit Totemtieren um den Hals überfallen Kourou, um Waffen zu erbeuten. Miki Takeo bringt einen Peilsender an einem der Gewehre an. Sobald Matt genesen ist, wollen sie dem Signal folgen...
Xij Hamlet ließ den Kampfstab fliegen und auf Merles Gesicht zurasen. Die dunkelhäutige Amrakanerin parierte, wich zurück und startete ihrerseits einen Angriff. Sie war kleiner als Xij, aber wendig und schnell. In Sachen Gerissenheit stand die Gegnerin ihr in nichts nach, doch sie besaß weniger Erfahrung. Trotzdem dauerte der Kampf bereits mehrere Minuten, ohne dass ein eindeutiger Treffer vorlag.
Mit Finten lockte Xij Merle aus der Reserve. Sie zuckte an, hart und schnell, um dann auf der anderen Seite zuzustoßen. Der Angriff gelang. Merle stolperte zurück, drohte zu stürzen. Auf ihrer Stirn lagen Schweißtröpfchen, die Augen waren grimmig gegen das Licht zusammengekniffen.
Sie will sich nicht die Blöße geben, gegen mich zu verlieren , dachte Xij anerkennend. Merle gibt wirklich alles, dabei ist der Kampfstab nicht ihre bevorzugte Waffe.
Schon flog Merles Stock heran. Xij wich aus und blockte.
Ein Stück entfernt hörte sie zwei Männer klatschen, die stehengeblieben waren, um das Training zu beobachten. Die beiden Legionäre standen im Schatten einer Buritii-Palme und betrachteten die kämpfenden Frauen aufmerksam. Das Grinsen auf ihren Gesichtern gefiel Xij nicht.
Fehlt nur noch, dass sie Buritii-Schnaps trinken und uns auffordern, uns auszuziehen.
Xij ignorierte die Schaulustigen, um sich nicht ablenken zu lassen. Sie ging tiefer und hämmerte den Stab nach Merles Knie, änderte aber die Richtung, als sie sah, dass Merle nicht rechtzeitig wegkam, und traf den weniger verletzlichen Oberschenkel. Unterdrückt stöhnend ließ sich Merle fallen. Das Ende von Xijs Stab fuhr herum und zielte auf Merles Schläfe. Es verharrte vor einer Tätowierung, die dem Tatzenmuster eines Panthaas nachempfunden war.
Mit einem Lächeln machte Xij einen Schritt zurück und pflanzte ihren Stock im Staub auf. »Nicht übel, Merle. Besonders weil der Stab nicht zu den Waffen gehört, mit denen du sonst kämpfst.«
Merle atmete heftig. Einen Augenblick sah sie wütend zu Xij auf, dann entspannten sich ihre Züge. »Du bist einfach besser. Du musst gute Lehrmeister gehabt haben.«
Obwohl sie französisch mit starkem Akzent sprach, verstand Xij sie dank des eingepflanzten Translators problemlos. Ihr Lächeln erstarb, ihr Gesicht wurde ernst. Sie hatte hervorragende Lehrmeister gehabt, und das nicht nur in diesem Leben. Als auf dem Mars geborene Geistwanderin war sie Merle gegenüber um einige Tausend Leben im Vorteil. Aber dieses Geheimnis kannten die Herren von Kourou nicht, und Xij sah auch keinen Grund, das zu ändern.
Sie reichte Merle die Hand und zog sie auf die Füße. »Hast du in deinem Stamm so zu kämpfen gelernt?«
Merle nickte. Sie lebte erst seit ein paar Monaten in der BASTILLE; ihre Mutter gehörte einem Stamm in der Nähe an, ihr Vater war ein Legionär aus dem Raumhafen. »Und du? Wer hat dir beigebracht zu kämpfen?«
»Viele Lehrmeister«, antwortete Xij vage. Sie schob den Stab, den sie in den letzten Tagen selbst gefertigt hatte, zusammen und befestigte ihn an ihrem Gürtel. Aus den
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