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327 - Mit eisernem Willen

327 - Mit eisernem Willen

Titel: 327 - Mit eisernem Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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durch das Tor und blieb vor ihnen stehen. Er wirbelte seinen Blaster herum und schob ihn in die Halterung in seinem Oberschenkel, der dafür kurz aufklappte.
    »Danke dir, Robocop«, keuchte Matt. Dann verabschiedete sich sein Bewusstsein endgültig.
    Er kam wieder zu sich, als Miki Takeo gerade dabei war, die Eisenschellen um Xijs Gelenke aufzubrechen. Sie befanden sich im Freien. Er selbst lehnte sitzend an der Felswand.
    »Ah – auch endlich wieder unter den Lebenden?«, rief Xij, als sie bemerkte, dass er wach war. Es klang flapsig, doch in ihren Augen sah Matt tiefe Dankbarkeit – und Erschöpfung. In diesem Moment fiel die zweite Schelle; Xij war frei. Sie kam zu ihm gelaufen, kniete nieder und nahm ihn in die Arme. Dann küsste sie ihn wie nie zuvor. Matt war froh, nicht gleich wieder das Bewusstsein zu verlieren ob der Atemnot.
    Dicht aneinander gedrängt gingen sie den Weg zurück ins Dorf. Die Schüsse hatten aufgehört, Rauchschwaden zogen durch die Luft. Unweit des Blutschreins war Chevalier gerade dabei, Merle in Gewahrsam zu nehmen.
    Neben dem Schrein saß ein alter Mann in den Überresten eines Bürostuhls. Offensichtlich hatte ihm jemand den Schädel eingeschlagen. Das seltsame Lächeln, das dem Toten auf den Lippen lag, verursachte Matt eine Gänsehaut.
    »Das war vermutlich ihr Häuptling«, sagte Xij tonlos.
    Kopfschüttelnd betrachtete Matt das Bild Marilyn Monroes und das noch immer spielende Grammophon. Ein Kratzer sorgte dafür, dass sich die Platte mit lautem Knacken wiederholte. Eine schabende Melodie, die unter diesen Umständen mehr als makaber wirkte.
    Takeo trat zu den beiden. »Ich glaube nicht, dass diese Eingeborenen zu der Bande gehören, die die BASTILLE vor einer Woche überfallen hat«, stellte er fest.
    Auch Xij schüttelte den Kopf. »Sie sehen anders aus, und geflügelte Schlangen haben wir hier auch nicht entdeckt. Das Ganze war eine Schnapsidee.«
    »Chevaliers Schnapsidee«, konnte sich Matt nicht verkneifen zu sagen.
    Xij winkte ab. »Erwähne diesen Affen nicht mehr in meiner Gegenwart«, sagte sie. »Obwohl es jemanden gibt, den ich noch mehr verachte.« Sie nickte zu dem Capitaine und Merle hinüber. »Die falsche Schlange hat uns alle getäuscht.«
    »Du meinst Merle?«, entfuhr es Matt. »Ich hatte mich schon gefragt –«
    »Warum sie festgenommen wurde? Weil sie sich als Maulwurf in der BASTILLE eingeschlichen hat. In Wahrheit gehört sie zu diesem Stamm, der mich als zweite Marilyn der Schlange opfern wollte.«
    »Die wollten ihre Göttin opfern?«, staunte Matt.
    Xij zuckte mit den Achseln. »Frag mich nicht, warum. Offenbar glaubten sie, dass die Schlange sich dann verziehen würde. Ziemlich abstrus, das alles.«
    »Dann brechen wir hier unsere Zelte ab«, ließ sich Miki Takeo vernehmen. »Laut meiner Peilung nähern sich die Indios in den Booten der Küste von Mexiko. Folgen wir dem Signal und finden heraus, was sie in Kourou wollten.«
    »So schnell wie möglich«, stimmte Matt zu. Er fühlte sich trotz der überstandenen Strapazen überraschend gut. Was ein Kuss von Xij bewirken kann, dachte er versonnen.
    »Die Leschoneers brechen auf«, vermeldete Takeo.
    Matt nickte. »Schließen wir uns ihnen an. Ohne Hubschrauber bleibt uns wohl nichts anders übrig.«
    Das Lächeln des toten Häuptlings im Rücken, folgten Matt und seine Gefährten den abrückenden Soldaten.

Epilog
    Auf den Dreizehn Inseln
    Königin Sabeen betrachtete den Scheibendolch in ihrer Hand. Mit der Waffe ließ sich ein Kettenhemd durchbohren, wie es die Leibwächter des Stammesführers Harims getragen hatten. Selbst Harims metallener Körperschutz hatte dieser Waffe nicht standgehalten. Sie war klein und unscheinbar und hatte dennoch so viele Leben im Schlaf genommen. Männer, Frauen und Kinder waren durch die dreieckige Klinge gefallen, nachdem das Schlafmittel fast alle im Stamm betäubt hatte.
    Die Horde hatte es gebüßt, Sabeen wie ein Stück Vieh behandelt zu haben. Verkauft und genötigt, als Lauscherin und Sklavin Dienste zu verrichten. Aber nun war diese schlimme Zeit der Demütigung endgültig vorbei. Sabeen würde niemandes Dienerin mehr sein, sondern Herrscherin eines stolzen Volkes.
    Eine Weile hing Sabeen ihren Gedanken nach und ignorierte die beiden Kriegerinnen, denen sie voll und ganz vertraute. Die beiden Schwestern warteten am Saalausgang geduldig auf entlassende Worte ihrerseits. Im Grunde war alles gesagt. Die Vertrauten kannten ihren Auftrag. Aruula musste aus dem Weg

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