329 - Die Fährte der Roboter
und Miki Takeo einem 500 m durchmessenden Mondmeteoriten entgegen – und der AKINA, einem marsianischen Raumschiff, das offenbar führerlos auf die Erde zukommt. Der Schrei des sterbenden Streiters hat die Besatzung getötet, aber Matt will das Schiff nutzen, um das Trümmerstück vom Erdkurs abzubringen. Doch da rast von der Erde eine Atomrakete heran, verfehlt die AKINA nur knapp und zerlegt den Brocken. Von wem kam sie? Takeo errechnet als Ausgangspunkt Kourou in Französisch-Guayana. Doch bevor sie dorthin fliegen, muss Matt noch eine Entscheidung treffen: zwischen Aruula und seiner neuen Liebe Xij Hamlet. Als er sich für Letztere entscheidet, verlässt Aruula ihn und bleibt vorerst mit Rulfan und Vogler auf Canduly Castle.
In Kourou stoßen Matt, Xij und Miki Takeo auf eine Gesellschaft, die uralten Riten folgt und so den Weltraumbahnhof der ESA instand hält. Takeo gelingt es, weitere Abfangraketen zu starten und die meisten Trümmer abzuwehren. Unter denen, die durchkommen, ist ein Brocken, der neben Canduly Castle einschlägt und den Keller zum Einsturz bringt. Aruula wird beinahe gelähmt, als sie Rulfans Familie mit ihrem Körper abschirmt.
Gleichzeitig wird auch Matt verletzt, von einer Schlange. Indios mit Totemtieren um den Hals überfallen Kourou, um Waffen zu erbeuten. Miki Takeo bringt einen Peilsender an einem der Gewehre an. Nachdem Matt genesen ist, folgen sie dem Signal im Mondshuttle. Es führt sie nach Mexiko...
Nein, das klang nicht danach, als täte Noorita etwas weh. Diese Mischung aus gepresstem Glucksen und flehendem Wimmern brachte sie nur hervor, wenn es Zeit für ihre Milch wurde.
»Dann will ich dich nicht länger warten lassen«, flüsterte Itzel leise und schwang die Beine aus dem Bett. In einer beiläufigen Bewegung zupfte sie ihre langen schwarzen Haare im Nacken unter den Windungen der Schlange hervor.
Als sie aufstand und die Liege kurz schaukelte, brummte Diandro, ihr Mann, leise protestierend. Auch er bekam nicht genug Schlaf, seit ihr zweites Kind so unerwartet und viele Jahre nach dem Erstgeborenen das Licht der Welt erblickt hatte.
Itzel schlüpfte in ihre Sandalen aus geflochtenem Bast und entfernte sich lautlos. Diandro brummte noch einmal und drehte sich zur anderen Seite. Seine Hand baumelte aus dem Bett und streifte das zusammengeringelte Tier, das dort lag. Die Schlange regte sich nicht, also würde auch Diandro noch liegen bleiben.
Die wenigen Schritte zur Krippe im Nebenraum nutzte Itzel, um sich zu strecken und noch einmal herzhaft zu gähnen. Der Helligkeit nach war es früher Morgen. Die Nachtvögel zirpten noch vereinzelt, aber schon mischten sich die Laute der tagaktiven Dschungelbewohner darunter. Itzel hörte das Klappern von Holzgeschirr und das Plätschern von Wasser. Gedämpfte Stimmen aus der Nachbarhütte.
Noorita plärrte immer noch, beruhigte sich aber sofort, als die spürte, wie die Hände der Mutter sie umfassten und in die Höhe hoben. »Schhhhh«, machte Itzel. »Ist ja gut. Gleich gibt’s Frühstück.«
Das Kind hin und her wiegend, ging sie zum Tisch und setzte sich auf einen der drei Holzstühle. Sie lächelte ihre Tochter an. »Wenn du größer bist, wird Papa dir einen eigenen Stuhl bauen.« Itzel schob den Träger ihres Schlafgewands aus Leinen über die Schulter und entblößte ihre linke Brust. Gierig begann das Baby zu saugen, schloss die Augen und genoss die Wärme und Nähe seiner Mutter.
Itzel streichelte über das dichte dunkle Haar ihrer Tochter. Diese kleinen Wesen waren so verletzlich in den ersten Wochen ihres Lebens. Kaum vorstellbar, dass aus ihnen eines Tages Erwachsene wurden. Krieger, Bauern, Too’tem-Träger. Und doch war es so. Itzels Sohn, der nun schon zwölf Regenzeiten gesehen hatte, war das beste Beispiel dafür.
Gilbeeto... wo war er eigentlich? So früh am Morgen verließ er nur selten das Haus. Itzel wechselte das Kind von der einen Brust zur anderen und stand auf. Sie befühlte das zerwühlte Lager ihres Sohnes, aber die Decken waren kalt.
Ihr Blick ging zur Tür, und da sah sie es: Die Angel fehlte. Der Junge war wohl zum Hafen gelaufen, um einen Fisch zum Frühstück zu fangen. Das tat er hin und wieder, vor allem in letzter Zeit: Genau wie seine Eltern konnte Gilbeeto wegen seiner kleinen Schwester selten durchschlafen.
Nooritas Schlucke wurden langsamer und träger. Sie öffnete die Augen. Ein seliger Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Dann nieste sie einmal kräftig.
»Du kleines Ferkel!«,
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