Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Männern hindurch zum Säuleneingang von Marions Villa. Hier trat uns die Hausherrin zur Begrüßung entgegen, wie es sich geziemte. Seitlich warteten die zahlreichen Gäste. Delia und Milsi, die einen atemberaubenden Anblick boten, standen zwei Schritte vor den übrigen, was für die beiden wahrlich angemessen war. Ich bin der letzte Mensch auf zwei Welten, der vergißt, daß meine herrliche Delia, meine Delia aus Delphond, meine Delia aus den Blauen Bergen, eine Herrscherin ist.
    »Lahal, Majister! Llahal und Lahal!«
    »Lahal, meine Dame Marion. Lahal euch allen!«
    Die Grüße wurden gerufen, die Menschen begrüßten uns, und es dauerte nicht lange, da konnten wir die Villa betreten und uns den Getränken zuwenden, die wir im Sinn hatten.
    Aber ehe es soweit war, trat Dame Marion herbei, schaute zu mir auf und sagte: »Majister, darf ich dir Strom Nango ham Hofnar vorstellen?«
    »Lahal, Strom«, sagte ich sehr höflich und ohne zu lächeln, aber nicht verschlossen und nicht abweisend. »Lahal, du bist uns in Vallia und Vondium sehr willkommen.«
    »Lahal, Majister. Ich danke dir. Ich bringe dir eine Botschaft des Herrschers.«
    »Gut! Nedfar und ich sind alte Gefährten. Ich hoffe, es geht ihm gut und er kostet sein Leben voll aus.«
    »O ja, Majister. Voll.«
    Ich schaute mir Nango ham Hofnar an und mußte zugeben, daß er zu wissen schien, was er wollte. Er war nicht sonderlich groß, überragte Dame Marion aber um Haupteslänge. Das dunkle Haar trug er über der Stirn kurzgeschnitten. Die klobige Form der Lippen und Wangen verriet eine gewisse Selbstsicherheit. Dieser Mann konnte mir noch nützlich sein.
    Er trug eine graue Hose und ein blaues Hemd, über die Schultern hatte er sich ein kurzes hellgrünes Cape geworfen, das reichlich mit goldener Litze besetzt war. In Hamal wäre dieser Abendanzug durchaus am Platz gewesen. Unter Vallianern wirkte der Mann ausgesprochen fremdländisch und exotisch.
    Außerdem trug er Rapier und Main-Gauche.
    Seit einigen Perioden wurden die ursprünglich sehr strengen Regeln der Wachsamkeit bei meinen Gardisten doch etwas großzügiger ausgelegt; sie ließen inzwischen Unbekannte in meiner Gegenwart Waffen tragen, wobei man diese Personen allerdings gut im Auge behielt, bei Krun.
    Die anwesenden Vallianer hatten sich ebenfalls für den Abend herausstaffiert. Der normale Vallianer wird zu solchen Anlässen beruhigende Pastellfarben wählen und Gewänder, in denen man sich bequem bewegen und ausstrecken kann. Eingeladen war zu einer Art Verlobungsfeier, und die Gäste erschienen in einer verblüffenden Vielzahl von Farben. Natürlich gehörte dies alles zu den Freuden und der Freiheit solcher Anlässe. Meine Delia verblüffte mich, indem sie eine auffällige scharlachrote Robe trug, die reichlich mit Gold bestickt war – ein großer Unterschied zu den laypom- oder lavendelfarbenen Kleidern, die sie sonst bevorzugte. Milsi prangte orangerot neben uns. Sie und Delia hatten sich eng angefreundet, Zair sei Dank, und Milsi ließ sich in Garderoben-Protokollfragen gern von der Herrscherin beraten.
    Unweigerlich waren im Kreis der Gäste nur wenige blaue Roben auszumachen. Grün war vertreten, durchaus. Vallianer haben nichts gegen die grüne Farbe. Während ich nun langsam den Blick über Strom Nango gleiten ließ, sagte ich mir, daß Marion vermutlich taktvoll darauf gedrängt hatte, er möge ein andersfarbiges Hemd anziehen, woraufhin er nur gelächelt und gesagt hatte, daß er generell blaue Hemden trage, weil sie ihm stünden.
    Nach kurzem Gespräch wurde der Strom fortgeholt, um anderen Leuten bekanntgemacht zu werden, und Delia stellte mich zur Rede. Wir standen vor einem mit Leinentüchern gedeckten Tisch, auf dem sich die Speisen häuften.
    »Na? Was war los?«
    »Nichts. Seg und ich haben nichts weiter getan, als die nötigen Maßnahmen einzuleiten – dann sind wir gegangen.«
    »Ich habe noch nichts berichtet, Milsi und ich hielten es für das beste. Wozu die Feier verderben?«
    »Ganz recht.«
    »Und was hast du für einen Eindruck von dem hamalischen Strom?«
    »Ein harter Brocken. Unauslotbare Abgründe. Offenbar hat er sich mit Nedfar angefreundet, obwohl er im Krieg gegen uns gekämpft hatte.«
    Delia rümpfte die Nase. Sie weiß durchaus, wie gefährlich es für sie ist, so etwas in der Öffentlichkeit zu tun. Es gelang mir aber, mich zu beherrschen.
    »Wir haben die Hamalier in ehrlichem Kampf besiegt, der Krieg ist vorbei, jetzt sind wir Freunde. Du hast Prinz

Weitere Kostenlose Bücher