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330 - Fremdwelt

330 - Fremdwelt

Titel: 330 - Fremdwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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flüsterte Xij und deutete in den Baum, dessen Krone sie zuletzt durchklettert hatten. Vorsichtig drehte Matt Drax sich um und spähte hinter sich.
    Da saß es, auf einem starken Ast vielleicht zehn Meter entfernt: ein massiges, pelziges, grotesk verzerrtes Tier mit verzerrten Flecken auf dem Fell. Eine Kreatur, die entfernt an einen Jaguar erinnerte.
    Sie duckte sich wie zum Sprung.
    ***
    Spätsommer 2522
    Sie waren eigentlich ganz witzig, diese Maschinenkerle. Tranken Brainless Kids Schnaps und rauchten sein Kiff, sangen mit Monsieur Marcel, Paddy und den Mädels und fingen jetzt auch noch an zu tanzen. Trashcan Kid hatte nämlich eine Klampfe von der FUCKING WAASHTON mitgebracht und Monsieur Marcel spielte darauf. Brainless Kid gefiel das alles. Er war ziemlich gut drauf.
    Es war längst dunkel. Auf der Ladefläche hinter dem Fahrersitz eines der Trikes hatte er sich in seinen Mantel gerollt, beobachtete die anderen beim Feuer und döste so vor sich hin. Trikes – so nannten die Maschinenkerle ihre Maschinen; und sich selbst nannten sie Trex-Mex. Komischer Name.
    »Trex« sei ein altes Wort für »Tour« oder »Fahrt«, hatte Monsieur Marcel erklärt. Und »Mex« müsse man wohl von dem uralten Namen Mekos herleiten, von Mexiko.
    Brainless Kid wusste gar nicht, dass manche Gegenden früher anders geheißen hatten. Und was »herleiten« bedeutete, konnte er auch nur vermuten. Doch irgendwie fand er es aufregend, dass jemand Namen, die beim ersten Hören echt hirnrissig klangen, erklären konnte. So wie Monsieur Marcel. Dabei war der kaum zwei Jahre älter als Brainless Kid. Vielleicht hätte Doc Ryan ihm das auch noch beigebracht.
    »Klar hätte er mir das beigebracht, was, Paul?« Brainless Kid klopfte auf die Ausbeulung unter seinem Mantelstoff. »Von ihm hätte ich sogar noch Arzt gelernt, irgendwann. Schade, schade …« Er seufzte, schloss die Augen und stellte sich das verwitterte Gesicht und die weißen Haare des Docs vor. Und er stellte sich seine Stimme vor und hörte sie sagen: Im Grunde deines Herzens bist du ein guter Junge, Paulie. Brainless Kid lächelte friedlich in sich hinein.
    Die Trex-Mex besaßen sieben mit Eisen gespickte Keulen, sieben lange Messer, vier Schwerter und eine Pistole. Wie viel Schuss Munition sie besaßen und ob die zu Paddys Pistolen passten, hatten er und Trashcan Kid natürlich noch nicht herausgefunden.
    »Immer eins nach dem anderen, Paul.«
    Je mehr Schnaps sie tranken, desto lauter sangen die Maschinenkerle. Aber wenn sie weiterhin so viel soffen und rauchten, würde es damit bald vorbei sein. Schlafen würden sie dann nur noch und weiter nichts mehr.
    Bis dahin galt es noch ein bisschen durchzuhalten, vor allem die Mädels: Loola, Peewee und die Soldatenbraut. Die mussten tanzen mit den Kerlen, und die Kerle begannen schon, sie zu befingern. Brainless Kid sah es genau, er hatte ja Augen im Kopf. Johnny war übrigens an Bord geblieben. Wollte nichts wissen von Feiern und Ärger, wollte in Ruhe trauern.
    »Kann man doch verstehen, Paul, oder?«
    Zwei Gestalten lösten sich aus der Gruppe der Tanzenden und ließen das Feuer hinter sich. Loola und der Anführer der Trex-Mex. Brainless Kid kicherte. »Was für ein komischer Name, Paul, sag selbst.«
    Paul sagte nichts, doch vom Feuer weg kam nun auch eine dritte Gestalt zum Fuhrpark der Maschinenkerle. Sie folgte dem Paar.
    »Trashcan Kid, wetten? Eifersucht, falls dir das was sagt, Paul.« Brainless Kid machte sich so klein wie möglich. »Und siehst du, wie der Trex-Mex-Präsident schon schwankt?«
    Er zog den Teddy aus der Innentasche des Mantels und hielt ihn so neben sein Gesicht, dass es aussah, als würde auch er durch die Dunkelheit zu den drei Menschen äugen, die näher und näher kamen. Der Trex-Mex-Anführer nannte sich wirklich Präsident .
    »Brasilia?«, hörte Brainless Kid Loolas Stimme staunen. »So weit nach Süden seid ihr schon gefahren?« Sie und der Trex-Mex-Anführer ließen sich auf einem Trike nieder, das vielleicht zehn Schritte von dem entfernt stand, auf dessen Ladefläche Brainless Kid kauerte. Ganz bestimmt hatte Loola ihn längst gesehen – Loola entging so schnell nichts. Der berauschte Maschinenkerl dagegen schien Brainless Kid nicht zu bemerken. »Wie kommt es eigentlich, dass eure Maschinen trotz des EMP funktionieren?« Loola mimte die Neugierige.
    Der Trex-Mex-Präsident wusste von keinem EMP, doch über seine Maschine konnte er eine Menge erzählen. Und das tat er dann auch. Brainless

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