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365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

Titel: 365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster , Sissi Kaipurgay , Celine Blue , Nia White , Rigor Mortis , Natalie Elter , u.v.a.m. siehe Liste unten
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ihm.
    Dann kam der Sommer und ich hatte die Fenster geöffnet, da es in meiner Wohnung gefühlte viertausend Grad hatte. In seiner Wohnung anscheinend auch. Er brauchte eine Abkühlung. Ich auch – aber vorher musste ich ihm bei seiner zusehen. Er duschte … bei geöffnetem Fenster! Damit er mich nicht sehen konnte, rutschte ich auf die Knie und linste aus einer Ecke hinüber. Durch das geriffelte Glas hatte ich bereits den Eindruck gewonnen, dass er einen sehr attraktiven Körper hatte. Nun konnte ich ihn direkt bestaunen. Muskulös, mit einigen wenigen Tattoos, fit und sportlich. Nicht unbedingt mein Traumtyp, aber lecker. Sehr lecker! Genau genommen waren Männer wie er nur deswegen nicht meine Traumtypen, weil ich mir nicht zutraute, sie je haben zu können, denn ich glaubte nicht, dass sie an mir interessiert sein könnten. Selbstwertprobleme, die sich bis in meine Träume hinein manifestieren … dreitausend Euro kostete es, das herauszufinden, noch einmal so viel wird es kosten, dass ich zumindest von heißen Kerlen fantasieren kann. Heimlich ansehen … wie es schien … klappte dagegen ganz gut.
    Auch wenn ich alleine wohnte – in meiner Wohnung lief ich nie nackt herum. Selbst bei viertausend Grad hatte ich zumindest Jogginghose und T-Shirt an. Ausgezogen wurde sich nicht einmal zum Schlafen, sondern nur für die wenigen Minuten, die ich in der Dusche war. Der schreckliche Gedanke, dass mich ebenfalls jemand darin sehen könnte – so wie ich meinen Nachbar – machte es nötig, vorübergehend meine Tablettendosis zu erhöhen. Mittlerweile war diese Angst aber überwunden – dank Milchglasfolie auf meinen Badezimmerfenstern. Und zwar drei Schichten übereinander. Sicher ist sicher. Nun aber, erhitzt durch den Anblick meines Nachbarn, schob ich mir die Hose runter und auch wenn hier niemand war, der meinen blanken Arsch oder meinen Penis hätte sehen können, fühlte ich mich wie ein Exhibitionist. Damit wäre also das Gesprächsthema der nächsten Sitzungen bei meinem Therapeuten festgelegt.
    Während ich zusah, wie sich der Adonis im Haus gegenüber die Wasserperlen über den muskulösen Körper laufen ließ, bearbeitete ich meine Erektion bis zum Finale. Danach, wie immer: Schuldgefühle. Ich hatte diesen Kerl benutzt, hatte halbnackt in meinem Wohnzimmer gekniet um mir einen runterzuholen – wie erbärmlich. Einen Tag später hatte ich einen Brief ohne Absender in meinem Postkasten. Auf einem simplen, karierten Notizzettel stand:
    „Deal: Du holst dir einen runter während ich dusche – ich darf dir dabei zusehen!“
    Den Zettel zeigte ich nicht meinem Therapeuten – obwohl ich danach drei Tage nicht schlafen konnte. Ich traute mich nicht in meiner Wohnung Licht zu machen und obwohl man es durch die Milchglasscheiben ohnedies nicht gesehen hätte, bewegte ich mich für diese zweiundsiebzig Stunden nur auf allen Vieren vorwärts. Sicher ist sicher.
    „Spielverderber“, stand im nächsten Absenderabsenten Brief. Den Vorwurf kannte ich noch aus meiner Kindheit. Nicht alle Menschen sind mutig, beziehungsweise ist für jeden Mut etwas anderes. Für mich war das Kontingent an Mut eines Tages erschöpft, meiner Gemüsehändlerin einen guten Tag zu wünschen. Aber von diesem jungen Gott als Spielverderber bezeichnet zu werden, weil ich mir nicht vor offenem Fenster einen rubbeln wollte … das konnte ich dann doch nicht auf mir sitzen lassen.
    Den ganzen Tag lief ich herum wie ein kopfloses Huhn und … machte mir Gedanken, welchen Hintergrund mein Nachbar sehen würde, wenn er mir beim Wichsen zusähe. Welche Möbel, Bilder … ich stellte das halbe Wohnzimmer um, nur damit er den richtigen Eindruck von mir bekam. Wie der aussehen sollte wusste ich aber nicht genau. Okay … intellektuell, aber nicht zu sehr, dynamisch … zwanglos, hip, aber nicht oberflächlich. Als ich überzeugt war, dass alles perfekt war, öffnete ich die Fenster. Mein erstes Date seit vielen Jahren. Zwar saß ich vor dem Rechner, aber mein Blick war ununterbrochen auf die Fassade des gegenüberliegenden Hauses gerichtet. Würde der Nachbar den Wink mit den geöffneten Fenstern als Einverständnis erkennen? Oder hatte er sich gar von dem 'Spielverderber' abgewandt?
    Als die Fenster seines Badezimmers klapperten, schnellte mein bestes Stück senkrecht in die Höhe. Das war freudige Erwartung. Mein Nachbar stellte sich ans Fenster und winkte zu mir rüber. Der hatte vielleicht Nerven! Einfach so winken!
    „Komm

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