365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
still in meinem Kopf. Niemand plagte mich, keiner verurteilte mich und keine tausend Assoziationen machten aus jedem Handgriff ein Problem. Genau genommen steckte ich hier in einer Situation fest, für die ich noch kein destruktives Programm entwickelt hatte.
Horst kam nach einer gefühlt endlosen Zeit wieder – in einer Hand irgendwelche bunten Dinge. Mir war egal was, ich war einfach nur froh, dass er wieder da war.
„Stehst du auf so etwas?“, fragte er und wackelte mit einem Plug herum. Ich starrte ihn an wie die Kuh vor dem Tor. Natürlich kannte ich so ein Ding … aber nicht als … äh … Sexhilfe, sondern als Therapiemethode. Mein Therapeut hatte mir so etwas empfohlen, um meine Panik vor Prostatauntersuchungen abzulegen – was notwendig war, da ich eine Hodenkrebsphobie habe. Na ja, der übliche Quirx in meinem Kopf und dank diesem Ding schaffte ich es zu den halbjährlichen Untersuchungen. Sich das Teil zum Spaß reinzurammen – auf das war ich noch nicht gekommen – auch wenn es nun so naheliegend schien. Bisher war es eine üble Angelegenheit zwischen mir, meinem Arsch und einer Menge Peinlichkeit gewesen. Die Idee, dass Horst mir da gleich behilflich sein würde, ließ meinen Schwanz gierig wippen. Das fasste er wohl als Zusage auf und kniete sich auch schon vor mich, öffnete eine Tube Gleitmittel und bereitete das Ding für meinen Arsch vor.
Er bat mich die Fersen vorübergehend auf diese Polster zu stellen, die bisher meine Knie fixiert hatten, was ich auch prompt tat. Er drückte an meinen Backen herum und begutachtete genau, wie ich beschaffen war … was mich so heiß machte, dass ich wimmerte. Dann spürte ich schon den Druck gegen mein Loch, der sich drängend verstärkte. Behutsam schob er mir das Teil langsam ganz rein, dann wies er mich an, meine Beine wieder in die Vorrichtung zu senken und mich zu setzen. Mir knallten die Sicherungen mittlerweile mehrmals raus und obwohl er meinen Schwanz seit einigen Minuten nicht mehr angefasst hatte, war ich kurz vorm Erguss. Horst bräuchte bloß einmal kurz mit der Zunge … tat er aber nicht. Er stand auf, setzte sich auf die Drückbank mir gegenüber und glotzte mich an.
„Willst du nicht …?“, stöhnte ich.
„Nein!“, sagte er und verschränkte die Arme. Ich war fassungslos. Das konnte er doch nicht machen! Ich begann ihn anzuflehen, dass er weitermachte, dass er mich erlöste, egal wie, völlig egal. Aber er schüttelte nur den Kopf und betrachtete mich. Sein Blick glitt ganz langsam über jeden Zentimeter meiner Haut.
„Erst glotzt du mich aus einem Versteck heraus an und dann lässt du mich drei Tage hängen. Jetzt siehst du, wie das ist“, erklärte er trocken. Ich beschwerte mich lauthals, rief, dass das nicht dasselbe wäre, unfair, gemein … Er konterte, dass ich ein freier Mann sei, wenn ich die Erlösung bräuchte, könnte ich sie mir geben, ich wäre doch nicht gefesselt. An diesem Punkt der Ereignisse war ich auch wirklich genau da angekommen. Ich befreite meine Arme aus dem Gerät und noch ehe ich sie auf mein mittlerweile vor Erregung schmerzendes Glied legen konnte, stand er vor mir und hielt meine Hände fest. Dabei stand er so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte, die Hitze des Körpers … und er sah mir so tief in die Augen, als könnte er bei meinem Arsch wieder raus schauen … wenn der nicht zugestöpselt gewesen wäre.
Ich knurrte ihm einen Fluch zu … was genau, das weiß ich nicht mehr, denn in dem Moment kam es mir, heftig, unerwartet, rollte über mich hinweg. Es war einer der intensivsten Orgasmen, die ich je erlebt hatte … weit und breit kein störender Gedanke – nur Hass auf diesen Quälgeist – und Liebe, weil er mir ermöglichte, Urlaub von meinem Denken zu nehmen.
Das war vor einem halben Jahr und seitdem stehe ich drei Mal in der Woche vor seiner Wohnungstür und bitte:
„Raub mir den Verstand, Horst, bitte raub' mir den Verstand.“
Und er macht es. Jedes Mal.
ENDE
© by Kooky Rooster
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5. Jedem seinen Horst – Sissi Kaipurgay
Nachbar duscht – ein Affront!
Mein Name? Nein, den behalte ich lieber für mich, er ist absolut – abscheulich. Vor siebzig Jahren mag er modern gewesen sein, doch ich bin erst vierzig und meine Eltern – nun, ich sehe sie sehr selten. Das mag auch an meiner homophilen Ausrichtung liegen, doch mir ist es – ehrlich gesagt – egal.
Was mir aber gar nicht egal ist,
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