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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aus der Halterung und stürzte sich wie eine Riesenfledermaus auf uns.
    Wir fuchtelten mit den Schwertern herum, und Seg hielt eine Fackel an das flatternde Gebilde und ließ es abbrennen. Es wehte brennend und knisternd zu Boden.
    Wir versuchten zu Atem zu kommen.
    »So etwas kann einen zu Tode würgen«, bemerkte Nath. Die Art und Weise, wie er sich schon ans Überleben im Coup Blag gewöhnt hatte, war irgendwie amüsant; doch hätte ich mir das anmerken lassen, würde ich später, wenn wir wieder im Freien waren, darunter leiden müssen.
    Langsam gingen wir auf den Ursprung der Geräusche zu und zupften dabei ziemlich energisch an den Wandteppichen, an denen wir vorbeikamen. Nur drei weitere mußten wir in Brand stecken.
    Die Geräusche nahmen an Lautstärke zu und ließen sich bald zwei Quellen zuordnen. Beide Geräusche waren äußerst unschön. Erstens handelte es sich um das Schreien von Frauen. Zweitens war ein Schnaufen und Grunzen wie von Tieren zu hören, die ihren Freßdrang stillten.
    Seg, den ich oft als gutaussehend beschrieben habe, was ja auch zutrifft, bekam plötzlich ein schockiert-rotes Gesicht. Er sah aus wie ein Adler, der im Begriff steht, seine Beute anzufallen. Wenn mein Klingengefährte so aussieht, sollte jeder Übeltäter schleunigst ein Versteck aufsuchen und beten, daß Seg Segutorio ihn nicht entdeckt.
    Nath sagte gepreßt: »Das klingt ja wie ...« Schon lief er hinter Seg her.
    Kov Loriman fiel wie ein Sack zu Boden.
    Wenn in der Höhle vor uns die Dinge im Gange waren, die meine Gefährten und ich vermuteten, boten sie uns die Gelegenheit – so schlimm und herzzerreißend sie sein mochten –, den Jagd-Kov wieder zum Leben zu erwecken. Wenn ich mich in seinem Charakter nicht sehr täuschte, dann besaß er trotz seiner Arroganz und seines Hochmuts gegenüber anderen, trotz seiner sklavischen Hingabe zur Jagd noch Eigenschaften, die durch die Umstände vor uns wiedererweckt werden würden, Eigenschaften, die von seinem vornehmen Leben noch nicht gänzlich zugeschüttet worden waren. Ich griff ihm unter die linke Schulter und zerrte ihn förmlich durch den Felsgang.
    Die Frauen gehörten zahlreichen Rassen an, Diffs und Apims. Nicht alle waren jung und hübsch, wenn sie auch zumeist eher jünger als älter waren, und ihr Zustand ließ darauf schließen, daß sie schwer arbeiten mußten, wenn man nicht gerade das üble Spiel mit ihnen trieb, das hier ablief. Einige trugen noch Kleidungsreste, keiner waren Schmuckstücke geblieben. Sie schrien. Alle schrien.
    Die bestialischen Geräusche entfuhren den gorillagesichtigen Malkos, die zwar keine Apims waren, aber doch der menschlichen Rasse zugerechnet werden mußten. Sie wurden von Csitra in ihrem labyrinthischen Coup Blag als Wächter eingesetzt. Es waren unangenehme, gefühllose Burschen, und Seg hatte schon einmal mit einem blutrünstigen Haufen dieser Geschöpfe zu tun bekommen, als er Dame Milsi kennenlernte, die jetzt seine Frau war.
    Mit einer Kraftanstrengung stellte ich Kov Loriman auf die Füße. Noch hatte ich mein Schwert nicht gezogen und konnte daher seine Waffe ergreifen und ihm in die Hand drücken. Ich wickelte seine Finger einzeln um den teuren Griff.
    Loriman war ein pandahemischer Edelmann, der vermutlich schon viel herumgekommen war und wohl auch den südlichen Kontinent Havilfar besucht hatte. So hatte er viel gesehen auf seinen Reisen und Jagdunternehmungen. Bestimmt wußte er auch von den Legenden, die sich um Dray Prescot rankten, den Herrscher Vallias, und hatte sie bestimmt wie jeder gebildete Mann für offenkundig erfunden gehalten. Wie auch immer, jedenfalls war ihm Dray Prescot gewiß nicht unbekannt, der in seinem scharlachroten Lendenschurz herumturnte und ein leuchtendes Krozair-Langschwert schwenkte.
    In meinem Bericht, das ist klar, schildere ich Ihnen ganz offen das Äußere der Dinge und lasse Ihnen auf diese Weise das Vergnügen, ihre innere Bedeutung herauszufinden. Damit meine ich nicht die versteckte Bedeutung; diese liegt für alle, die unter das Geflecht der Sprache blicken können, offen zutage. Die Sprache, auf der Erde wie auch auf Kregen, ist Kommunikator und Barriere zugleich.
    Ich mußte Kov Loriman dazu bringen zu sehen, was seine Augen ihm mitteilten. Dies hatte zur Folge, daß ich meinen Eintritt in den Kampf, meine Unterstützung Segs und Naths hinauszögerte.
    So hat denn diese Szene keine versteckte Bedeutung: klar ist, daß ich damit das Leben und die seelische Gesundheit dieser halb

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