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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte klauenbewehrte Vorderpfoten und ein wahrhaft riesiges Maul mit scharfen Kanten. Unangenehm, o ja. Wir rannten weiter.
    Die Felskammer, in die wir nach der nächsten Biegung gelangten, verlor sich nach oben scheinbar unendlich in einem purpurnen Dunst, den unsere Fackeln lediglich am Rand mit einem orangeroten Schimmer anzurühren vermochten, so daß er um so undurchdringlicher und geheimnisvoller wirkte. Herumziehende Abenteurer wie wir schienen hier wenig Trost finden zu können.
    »Das muß genügen«, sagte Seg zuversichtlich.
    Ich reagierte ziemlich unhöflich, als ich sagte: »Vielleicht wäre hier ein flach schießender zusammengesetzter Reflexbogen eher ...«
    »Oho!« entfuhr es Seg. »Auch du fällst mir in den Rücken!«
    Energisch hielt er mir die Fackel hin, nahm den großen Lohischen Langbogen in die linke Faust und umfaßte den aufgelegten Pfeil mit erfahrenen Bogenschützenfingern. Wir hörten das Monstrum im Tunnel röhren. Unsere Fackeln verbreiteten ein gewisses Licht, in dem ich allerdings blinzeln mußte, denn es kam mir irgendwie seltsam strahlend vor. Der Fackelschein traf auf Schuppen und spitze Rückenknochen und zwei lodernde Augen.
    Seg schoß.
    Ein Beobachter hätte kein scharfes Bild von ihm gewinnen können, so schnell schickte er die beiden Pfeile auf den Weg; der zweite folgte dem ersten so dichtauf, daß die ganze Aktion in der Zeit eines Lidschlages erledigt war und die beiden Pfeile unterwegs zu sein schienen, ehe Seg sich überhaupt bewegt hatte.
    »Nun ja«, sagte Nath der Unduldsame, »nun brauche ich diesen verdammten Herrn nicht mehr mit mir herumzuschleppen. Dafür danke ich dir, Seg der Horkandur.«
    Seg lächelte und schaute mich an.
    »Kleine flache Bögen«, sagte er. Dann schob er sich den prächtigen Lohischen Langbogen auf die Schulter und zog sein Messer.
    Ich blieb an seiner Seite, um ihm bei der Wiedergewinnung seiner vier Pfeile zu helfen. Dabei sagte Seg über die Schulter: »Erst wenn wir dem nächsten Schrecknis gegenüberstehen, Nath!«
    Die ersten beiden Pfeile hatten lediglich die Augen zerstört. Die restlichen Pfeile waren tief ins Gehirn eingedrungen; diese überließ ich Seg.
    Dennoch ist der Tod eines wilden Tiers, auch eines Ungeheuers, das mich hätte töten wollen, immer wieder ein sehr trauriges, ernüchterndes Erlebnis; ich kann nicht oft genug versuchen, diese Stimmung wiederzugeben.
    Als wir zu Nath dem Unduldsamen zurückkehrten, ließ er sein typisches schnaubendes Lachen hören. »Das nächste Schrecknis dürfte eher vor euch beiden Angst haben als umgekehrt.«
    Mich freute, wie sehr Nath doch zuweilen seinen Haß auf höhergestellte Männer und Frauen überwand und mich und Seg inzwischen als Gefährten akzeptierte.
    »Oh, aye«, sagte Seg auf seine gedankenlos draufgängerische Weise. »Wir werden bestimmt noch einigen verflixten Kriechern hier unten einen gehörigen Schrecken einjagen. Aber nachdem schon die Hälfte des Labyrinths verschwunden ist, dauert es bestimmt nicht mehr lange, bis wir ganz draußen sind.«
    Ich fand es nicht erstaunlich, daß Seg das Ausmaß akzeptierte, in dem hier Zauberkräfte am Werke waren. Seine eigene ungestüme Natur vermittelte ihm Erkenntnisse, die verbohrteren Sterblichen auf ewig verborgen blieben. Mit dem Tod des Uhu Phunik, des hermaphroditischen Kindes der Hexe aus Loh, waren seine ätherischen Konstrukte verschwunden. Luxuriöse, ausgedehnte unterirdische Gemächer, erstaunliche Paläste waren mit dem Tod des Phunik einfach ins Nichts verpufft. In einem gewaltigen Aufbäumen hatte sich daraufhin das Gewebe des normalen Universums in die alten Formen zurückbewegt, das nun die Verzerrungen der magischen Künste nicht länger ertragen mußte.
    Mit anderen Worten: Der ganze Laden stürzte auf denkbar brutale Weise in sich zusammen.
    Die meisten Angehörigen unserer Gruppe, die sich in das Labyrinth des Coup Blag gewagt hatte, konnten überleben, indem sie den herabrutschenden Schutt erklommen und sich kletternd in das Licht der Sonnen von Scorpio retteten.
    Kov Loriman, erschüttert durch den Tod seiner Dame Hebe, so daß er nur noch wie berauscht oder betäubt durchs Leben ging, war die Ursache dafür gewesen, daß Seg, Nath und ich weiter im Labyrinth des Coup Blag festsaßen.
    Inzwischen war auszumachen, daß Nath der Unduldsame die Belastung durch Kov Loriman immer unerträglicher fand. Nath war sich seines Blutes bewußt und wußte auch, daß die hohen Herren des Landes wenig mit ihm im Sinn

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