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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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freut mich, daß er sein altes Ich wiederfindet. Und ich sage dir eins, Seg, wenn es soweit ist, wird er den Coup Blag nicht verlassen wollen.«
    »Ganz recht.«
    Für uns lag die Wahrheit offen auf der Hand. Loriman würde darauf bestehen, Csitra zu suchen und sie zu erledigen. Sie – genaugenommen ihr hermaphroditisches Kind Phunik – hatte Dame Hebe getötet. Das würde Loriman weder vergessen noch verzeihen. Sein Rachedurst saß tief wie ein Geschwür, das sich nicht mehr heilen ließ, auch nicht durch die Vernunft.
    Wir begaben uns zu dem Tisch, an dem Nath und Loriman es sich bereits gut schmecken ließen.
    Die Frauen scharten sich um uns und aßen und tranken ebenfalls. Sie boten wahrhaft einen unheimlichen Anblick.
    Wir hörten uns ihre Geschichten an, die traurig und brutal und auf schmerzhafte Weise sogar vertraut waren.
    Sie waren entführt und in das Labyrinth gebracht worden, wo sie schwer arbeiten mußten, während sie mißbraucht und schlecht behandelt wurden und den einzigen Ausweg schließlich nur noch im Tod sahen.
    »Wir müssen sie mitnehmen«, resümierte Seg und atmete tief durch. »Nun ja, wenn wir müssen, müssen wir. Beim Verschleierten Froyvil! Wir schaffen es!«
    Nath nickte.
    Man spricht vom Soldaten oft wie von einem Mann oder einer Frau, die im Denken, Leben und Reden nur das Soldatentum kennt. Natürlich gibt es solche armen Wesen, auf der Erde wie auch auf Kregen. Als Menschen sind sie nicht voll ausgereift, das scheint mir klar zu sein. Irgendwie sind sie ja auch nützlich. Normalerweise wird man zum Soldaten, weil man muß, weil es im Augenblick keine andere Alternative gibt. Und man versucht dies alles so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Auf Kregen war es mein Pech gewesen, daß für mich das Leben und das Soldatsein umständehalber eng miteinander verzahnt gewesen waren – und das schon verdammt lange, bei Krun!
    Für mich war daher der Vallianer Nath ein Soldat durch und durch, der weitaus mehr konnte als nur Gehorchen und Kämpfen.
    Loriman kaute und schluckte und sagte: »Ich bin deiner Meinung, daß die Frauen nach Möglichkeit gerettet werden müssen. Wenn wir aber gegen Csitra stehen, werden sie uns nur hinderlich sein.«
    »Ah«, sagte Seg.
    »Was hat dieses ›Ah‹ zu bedeuten, Horkandur?«
    Als Edelmann war es Kov Loriman gewöhnt, seinen Willen durchzusetzen. Als Kov, womit er etwa einem irdischen Herzog vergleichbar war, brauchte er auf die Feinfühligkeit anderer Menschen keine große Rücksicht zu nehmen. Er war zu dem Schluß gekommen, daß Seg und ich nicht ganz auf die leichte gedankenlose Art zu behandeln waren, die er anderen Menschen gegenüber hatte. Diese Erkenntnis, die für ihn etwas Neues darstellte, stand im Widerstreit zu seinen natürlichen Instinkten. Er gedachte loszuziehen und Csitra die Hexe zu suchen und sich an ihr zu rächen. Er begriff nicht recht, warum wir diesen Wunsch nicht teilten.
    »Es bedeutet«, sagte Seg, »daß da noch andere Pfeile unterwegs sind.«
    »Erklär dich!«
    Ich bemerkte Segs Blick, und er setzte wieder einmal sein spöttisches Lächeln auf und lächelte, als wolle er sagen: »Richtig so, mein alter Dom, versuch du dich mal an diesem alten Onker!«
    Ich wandte mich dem Jagd-Kov zu. »Hör mal, Loriman, hör mir gut zu! Dich dürstet nach Rache gegen Csitra. Auch ich habe sehr unter ihren Machenschaften zu leiden gehabt, ebenso wie Seg, wie viele unserer Freunde.«
    Loriman wollte mich unterbrechen, über meinen Tonfall offenbar nicht weniger erzürnt als über meine Worte. Ich tat den Einwand mit einer Handbewegung ab und fuhr mit der energischen, unduldsamen Art Dray Prescots zu sprechen fort.
    »Csitra ist nun zu kontrollieren. Das Böse, das sie anrichten konnte, ging vorwiegend auf die erzwungene Verbindung zu Phu-Si-Yantong zurück, einen höchst unangenehmen Mann, den du vielleicht als Hyr Notor gekannt hast. Nun ja, der ist tot und steckt sicher auf den Eisgletschern Sicces. Yantong und Csitras Kind Phunik wollten das böse Werk seines Vaters fortsetzen – aber nun ist er ebenfalls tot, untergegangen im Quern von Gramarye. Die Hexe ist bereits schlimm gestraft.«
    »Aber nicht schlimm genug ...«
    »Wie du dich wegen Dame Hebe rächen willst, liegt allein bei dir, Loriman. Ich sage dir nun mit allem Nachdruck, daß Csitras Macht nicht mehr ausreicht, um uns noch Schwierigkeiten zu bereiten. Ihrem okkulten Aufbäumen läßt sich mit einem überlegenen Kharma begegnen. Dies ist wahr, Loriman, das

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