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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich in der Dunkelheit ein wenig besser sehe? Oder übersteigt das eure Fähigkeiten?«
    »Ganz und gar nicht. Eine Kleinigkeit.«
    »Na und?«
    »Auf deine Weise warst du niemals engstirnig.«
    »Ich begegne allen jenen großzügig, die mich höflich behandeln.«
    Sollte er sich daran ruhig die Zähne ausbeißen, der hochwohlgeborene Haufen Onker!
    Aus dem weißen Rechteck, das an der Wand hing, strahlte plötzlich ein so reinweißer Lichtstrahl hervor, daß ich blinzeln mußte. Fluchend riß ich eine Hand hoch. Wenn sich die Everoinye darunter einen Scherz vorstellten, war es ein schmerzhafter Scherz.
    Vielleicht war kein Scherz beabsichtigt. Vielleicht handelte es sich um eine neue Form der Strafe wegen Aufmüpfigkeit.
    »Denk an deine Aufgaben, Dray Prescot! Du hast Vallia wiedervereinigt. Jetzt kommt es darauf an, Paz zu einen ...«
    »Das ist leichter gesagt als getan – trotz unseres schwülstigen Geredes. Die Aufgabe ist schwieriger als erwartet.«
    »Selbstverständlich.«
    Obwohl ich innerlich schäumte, sah ich ein, daß ich nicht weiterkommen würde. Zumindest hatte ich den Herren der Sterne meine Meinung gesagt, nicht daß die ihre nicht ausgeprägt genug gewesen wäre. Vielleicht ließen sie in ihrer Macht wirklich nach; aber noch waren sie so unvorstellbar viel stärker als jede andere mir bekannte Lebensform auf Kregen, daß sie in meinen Augen übermenschlich und allmächtig blieben.
    Die Veränderung befiel mich mit einem lautlosen blauen Schein, und schon wirbelte ich wieder durch das Nichts wie eine Vogelscheuche, die von einem Unwetter ergriffen wird. Im Davonrasen überlegte ich verbittert, daß die Everoinye mir keine magische Fackel oder ein sonstiges Beleuchtungsmittel für die Dunkelheit gegeben hatten – geizige Peitschenschwinger!
    Aus einer heftigen Drehung heraus landete ich auf den Füßen. Gestein scharrte unter den Sohlen, und das orangerote Licht von Fackeln brannte mir in die Augen. Der Gang war mit primitiven Werkzeugen aus dem Gestein gehauen worden, und aus der Ecke strahlte ein helles Licht herüber. Um die Ecke kam ein Mann und trat in mein Blickfeld.
    »Hai, mein alter Dom: Ich wußte, daß du dich hier irgendwo herumtreibst.«

4
     
     
    Die Begrüßung fiel sehr kurz aus, denn Seg setzte sofort hinzu: »Wir werden von einem sehr unfreundlichen Monstrum mit ungeheuren Beißwerkzeugen verfolgt. Ich habe ihm schon zwei seiner Augen ausgeschossen, aber wir brauchen ein bißchen mehr Platz, um es uns richtig vorzunehmen.«
    Nath der Unduldsame bildete einen massigen Umriß im Felsgang, wo er den gar nicht mehr so eindrucksvollen Kov Loriman den Jäger mehr zerrte als stützte.
    Der Jagd-Kov war nur noch ein Schatten seines früheren Ich. Verflogen waren das selbstbewußte Auftreten und die Arroganz, vergangen das vornehme Äußere. Er schien eingeschrumpft zu sein. Seit seine Liebste umgekommen und von der Erde verschlungen worden war, hatte er kaum noch aus eigener Kraft einen Schritt vor den nächsten gesetzt.
    »Hai, Jak!« rief Nath der Unduldsame heiser, und sein Gesicht war gerötet vor unterdrücktem Zorn. »Wir müssen weiter. Das Monstrum ist dicht hinter uns.«
    Für Widerworte blieb keine Zeit.
    Wenn die beiden mich aufforderten, die Beine unter den Arm zu nehmen, dann tat ich das eben. Wenn Seg, der der beste Bogenschütze auf zwei Welten ist, das Ungeheuer zweimal getroffen hatte und das Wesen noch immer lebte, dann war Flucht offensichtlich das Vernünftigste, was man unternehmen konnte.
    Nath hielt mit der Linken eine Fackel in die Höhe. Die rechte Hand zerrte Loriman weiter. Seg schwenkte eine Fackel in der linken Hand, die Rechte umfaßte den Bogen mit dem geschickten Griff des erfahrenen Bogenschützen, der aufgelegte Pfeil zum Schuß bereit.
    Ich wunderte mich, daß Seg die Sache so knapp hatte werden lassen, aber es blieb mir keine Zeit zum Fragen. Wir hasteten durch den Gang, dessen rauher Boden unseren Füßen weh tat. Das Licht wurde auf unheimliche Weise von den primitiv behauenen Felswänden zurückgeworfen. Es lag ein muffiger Gestank wie von schmutzigen Socken über allem, die man zu lange im Wäschekorb gelassen hatte.
    Ehe wir die nächste Biegung erreicht hatten, erschien das Ungeheuer hinter uns und wälzte sich durch den Korridor.
    Ich warf einen Blick zurück.
    Unschön. Kein Zweifel. Und sehr mißgelaunt, was nach dem Verlust von zwei von vier Augen kein Wunder war. Das Wesen schien ganz aus spitzen Wirbelknochen und Schuppen zu bestehen; es

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