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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gekommen war. Dabei wurden wir ebensowenig gestört, wie man mich auf dem Herweg aufgehalten hatte. Ein weiter Umhang verbarg die Identität des Zauberers, sein Haar war außerdem unter meinem Helm verschwunden. Draußen im Mondlicht wollte ich ihn in Richtung Fluß zerren, stieß nun aber auf Widerstand.
    »Dort entlang, Prescot? Ich kann doch nicht schwimmen.«
    »Macht dir deswegen keine Sorgen. Komm!«
    Am Flußtor flackerten Fackeln, Wächter standen in Gruppen davor. Nun ja, es wäre töricht gewesen, etwas anderes zu erwarten.
    »Du kannst doch nie ...«
    »Halt nur deine Weinschnute, sei ein braver Zauberer, San!«
    Mit dem energischsten Tonfall, den ich bisher von ihm gehört hatte, sagte er: »Ich habe schon gehört, du seist ein ungewöhnlicher Mann, Prescot. Wie ich sehe, sind diese Geschichten offenbar nicht übertrieben.«
    Ich löste mein Krozair-Langschwert.
    »Halte dich dicht bei mir! Sorg dafür, daß du dich duckst, wenn es nötig wird. Ich möchte dir nicht versehentlich den Kopf abhacken.«
    Er erschauderte auf seltsame Art, und schon marschierten wir auf das Tor und die Wächter zu.
    Zuerst näherten sie sich nur, um uns zu befragen, dann aber, zu meinem ewigen Kummer, um zu sterben.
    Die Klinge hieb und hackte und stach auch gelegentlich zu, und Mergondon klammerte sich wie ein Blutegel an meinen Rücken.
    Brüllend versuchten die Wächter Druck zu machen, und es wurde enger. Mergondon murmelte etwas wie: »Daß es so würde, hätte ich nicht gedacht!« Dann rief er: »Jurukker! Ich bin es ...«
    Ein Schrei entfuhr dem Wächter, der von der Seite an mich heranwollte, und übertönte Mergondons panischen Ruf. Wie trunken torkelte der Angreifer fort. Ein langer rosagefiederter Pfeil ragte ihm aus dem Rücken.
    Im nächsten Moment gingen Nath und Orso, die über und über naß waren, mit ihren Klingen auf die Wächter los. Segs Stimme erhob sich über das Lärmen.
    »Hier entlang, Fanshos!«
    Eine Kette zerlumpter tropfnasser Gestalten erhob sich am Ufer und stürzte sich auf die verbleibenden Wächter. Es dauerte nicht lange, dann war alles vorüber. Langsam kamen wir wieder zu Atem.
    Strahlend sagte Seg: »So war's recht, mein alter Dom! Alle an Bord!«
    Wir drängten uns an Bord des Pontons, der besorgniserregend zu schwanken begann. Die freigelassenen Gefangenen jubelten. Seg durchtrennte das Seil und ließ das große Floß mit der Strömung treiben.
    Als endlich Verstärkungen auftauchten und durch das Lager des Königs liefen, waren wir schon mitten auf dem Fluß und kamen mit Hilfe langer Stangen recht gut vorwärts.
    Ich wandte mich an Al-Ar-Mergondon. »Hör mal, San«, flüsterte ich ihm ins Ohr, »nenn mich nicht Prescot, sondern nur Jak. Wie du verstehen wirst, geht es dabei um Leben und Tod. Dein Leben und deinen Tod.«
    »Ich begreife nicht ...«
    »Jak. Denk daran! «
    »So behandelt man keinen Zauberer aus Loh!«
    »Du wirst immerhin besser behandelt als bei Morbihom, findest du nicht?«
    Er kauerte sich zusammen, und ich hatte das Gefühl, daß er schmollte.
    Der größte Teil der Gefangenen entstammte der lomischen Armee, es waren aber auch einige Vallianer darunter. Von ihnen kannte ich nur Nath den Iartus, einen Hikdar, der mir die bisherigen Ereignisse schildern konnte. Er war, das muß ich hinzufügen, außer sich, daß er sich hatte erwischen lassen, und alles andere als überrascht, daß der Herrscher von Vallia – oder der Ex-Herrscher – aufgetaucht war, ihn zu retten.
    Seg kam herbei und sagte: »Wir haben leider unsere Zorcas verloren«, meldete er.
    »Ja, vermutlich wäre es nicht ratsam, sie zu holen.«
    »Orso ist außer sich. Er hatte sein Tier persönlich trainiert.«
    »Das war uns schon aufgefallen.«
    Nath der Unduldsame bemerkte: »Murlock der Flotte wird um so besser dabei wegkommen.«
    »Der bereitet gerade ein Frühstück zu, das wir nicht einnehmen werden.«
    »Das ist nun wirklich ein Verlust«, sagte Nath betrübt und rieb sich den Magen.
    Während das Floß den Fluß hinabtrieb, gelang es uns, ein wenig zu schlafen. Noch vor der Morgendämmerung stakten wir den Ponton zum gegenüberliegenden Ufer und gingen an Land. Wachsam Ausschau haltend marschierten wir nach Westen. Als wir schließlich einer lomischen Kavallerie-Patrouille in die Arme liefen, erkannten wir, daß wir das Niemandsland zwischen den Fronten durchquert hatten.
    Danach ging es nur noch darum, daß die befreiten Gefangenen sich wieder ihren Einheiten anschlossen und unsere kleine Gruppe

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