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38 - Satan und Ischariot II

38 - Satan und Ischariot II

Titel: 38 - Satan und Ischariot II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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haben.“
    „Wir haben oft von ihnen geredet, aber nicht so ausführlich.“
    „Die Leute müssen doch essen und trinken. Wer versorgt sie mit Speise und Trank?“
    „Melton sagte, daß Wasser unten sei; gefüttert werden sie einstweilen von zwei Indianern.“
    „Was bekommen sie zu essen?“
    „Nichts als Maiskuchen, die ich mit den Indianerinnen gebacken habe.“
    „Da die Arbeiter nicht freiwillig hier sind, muß man sie gefangen halten und die notwendigen Maßregeln getroffen haben, daß sie nicht entfliehen und sich an denen, die sie zu versorgen haben, vergreifen können. Was für Vorkehrungen hat man da getroffen?“
    „Sie haben Hand- und Fußschellen.“
    „Wie hat Melton hier in dieser Wildnis zu solchen Marterwerkzeugen kommen können?“
    „Er hat sie mitgebracht. Die Indianer, welche uns transportierten, hatten alle notwendigen Gegenstände auf ihre Packpferde geladen.“
    „Können die Bedauernswerten denn in Ihren Fesseln arbeiten?“
    „Wahrscheinlich; aber jetzt arbeiten sie noch nicht. Die Arbeit wird erst beginnen, wenn noch einige Weiße angekommen sind, auf welche Melton wartet. Diese sind teils Aufseher und teils Sachverständige.“
    „Hat man sie einzeln eingesteckt, oder befinden sie sich beisammen?“
    „Soviel ich weiß, stecken sie beisammen.“
    „Sie werden jetzt von zwei Indianern versorgt. Diesen können sie doch trotz der Hand- und Fußschellen gefährlich werden!“
    „Nein, denn es ist stets eine starke Tür dazwischen. Hoffentlich werden Sie dieselbe öffnen können?“
    „Auf alle Fälle.“
    „Dann lassen Sie die Gefangenen heraus?“
    „Natürlich.“
    „Und was geschieht mit Melton? Wollen Sie den vielleicht laufenlassen?“
    „Den lasse ich nicht laufen, sondern hängen!“
    „Ich will Ihnen sagen, wie Sie das anzufangen haben. Draußen im Freien dürfen Sie ihn nicht angreifen, denn er würde Sie niederschießen.“
    „Das befürchte ich nicht.“
    „O doch, denn er ist stets mit zwei Revolvern bewaffnet. Die legt er aber ab, sobald er sich daheim befindet. Sie müssen ihn also in seiner Wohnung aufsuchen.“
    „Das beabsichtige ich allerdings, obgleich ich mich vor seinen Revolvern nicht fürchte.“
    „Kennen Sie denn seine Wohnung?“
    „Nein. Ich weiß nur, daß man in den Schacht steigen muß, um zu ihr zu gelangen; ich denke aber, daß Sie mir eine Beschreibung von ihr geben werden.“
    „Das kann ich, denn ich kenne sie genau. Sie ist von einem gewissen Eusebio Lopez gebaut worden.“
    „Eusebio Lopez? Ich habe vorhin die beiden Buchstaben E.L. gesehen; das werden die Anfangsbuchstaben dieses Namens sein. Die Wohnung ist zugleich ein Versteck, kann also nicht sehr geräumig sein.“
    „Oh, sie ist groß genug. Es hat oben auf dem Felsen eine Rinne gegeben, welche Lopez einfach zugemacht hat; dadurch ist ein verdeckter Gang entstanden, welcher im Schacht beginnt und nach der Wohnung führt. Die Rinne ist an ihrem Ende, an der Felsenwand, sehr breit gewesen, und Lopez hat sie durch Mauern abgeteilt, wodurch mehrere Stuben entstanden sind, die wir bewohnen. Die äußere Wand sieht gerade wie der Felsen aus, weshalb man von unten nicht bemerken kann, daß da oben eine Wohnung ist. Die Fenster sind Mauerlöcher, die in der Entfernung gar nicht auffallen können.“
    „Wie tief steigt man in den Schacht, um in den Gang zu kommen?“
    „Vielleicht zwanzig Stufen eine Leiter hinab.“
    „Ich sehe aber hier einen Förderkasten, welcher an einer Kette hängt; da ist doch anzunehmen, daß es oben eine Welle, einen Göpel gibt, durch welchen man den Kasten in die Höhe zieht?“
    „Ein solcher Göpel ist allerdings da.“
    „So ist die Leiter eigentlich überflüssig.“
    „Sie führt auch nicht bis ganz herab, sondern nur bis in den Gang. Wer von da aus herunter will, muß in den Kasten steigen.“
    „Gut. Und nun die Wohnung!“
    „Die besteht aus vier Stuben. Zwei liegen am Ende des Ganges und zwei an den Seiten desselben.“
    „In welcher ist Melton zu finden?“
    „Wenn Sie dem Gang folgen, so liegt rechts der Raum, in welchem die alten Indianerinnen wohnen; links wohnte ich. Dann haben Sie zwei Türen vor sich, die hart nebeneinander liegen. Rechts wohnen die Weller, und links befindet sich Melton.“
    „Was für Schlösser haben die Türen?“
    „Sie können keine haben, denn sie sind nicht von Holz, sondern bestehen aus Matten, welche von oben herabhängen.“
    „Wie ist das Lager Meltons beschaffen?“
    „Er schläft auf Decken

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