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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschwinden, als hätte sie nie existiert.
    Aber während dieser kurzen Spanne war die Nacht so finster wie der Mantel des Notor Zan, obwohl die Frau der Schleier hoch am Himmel schwebte. Der Mond namens Frau der Schleier wird in Loh auch oft Errötende Dame genannt. Als ich mir meinen Weg in der Straße von einer Fackel zur nächsten ertastete, war ich recht erfreut darüber, daß das Licht meines Lieblingsmondes im Moment nicht erstrahlte. Ich mußte fort, ohne daß sich Meuchelmörder an meine Fersen hefteten.
    Im Moment war es zwecklos, herausfinden zu wollen, wer den Messerwerfer geschickt hatte. Hargon und Caran waren beide tot, und sobald die Leute, die sie bezahlt hatten, mit ihrem Auftrag fertig waren, würde man nichts mehr für Hargon oder Caran tun. Die beiden hatten sich verrechnet.
    Mein früherer Beschluß, etwas zu essen aufzutreiben und dann schlafen zu gehen, kam mir nun unbefriedigend vor. Ich war ruhelos. Nun, bei Krun, das ist nichts Neues in meinem Leben!
    Eine brennende, von Klampen gehaltene Fackel über einer Tür beleuchtete einen Balken, an dem ein Krug hing. Leute gingen ein – und aus. Ich erkannte die Taverne von Lush Bonhomie. Das brachte die Entscheidung. Ich trat ein.
    Die äußeren Wände waren glatt und ohne Öffnung. Der Eingang führte in einen Hof, der Buden, offene Fenster und Türen einschloß; alle strahlten goldenes Lampenlicht von wunderschöner Helligkeit aus. Ich blinzelte. Der Hof brodelte förmlich. Ich nehme an, andere Vergnügungssuchende in anderen Zeiten und an anderen Orten würden sagen, hier ging es ausgelassen zu. Viele der jungen Leute, die sich hier amüsierten, trugen Halbmasken, viele der Frauen waren verschleiert; alle waren gut gekleidet, oft sogar prachtvoll. Hier zeigte sich Reichtum, und er wurde offen zur Schau gestellt. Die Gerüche von Wein und Parfüm trafen zusammen und vermischten sich. Was mir bei dieser glitzernden Zurschaustellung sofort als Mangel auffiel, mag manchem Betrachter seltsam anmuten: Ich war mir sofort des denkwürdigen Effektes bewußt, der dadurch entstand, daß die jungen Männer kein Rapier an der Seite trugen. Ich schüttelte den Kopf, als ich an einige der Höllenhunde dachte, die ich auf Kregen kennengelernt hatte. Bei Krun! Jemanden ohne Rapier an der Seite bei der abendlichen Unterhaltung zu verärgern! Unerhört! Aber natürlich waren in diesem abgelegenem Teil von Loh Rapiere seltsame und fremde Waffen.
    Man trug noch nicht einmal ein Paar jener Stichwaffen, die jeder Krozair bei sich hatte, wenn er ausging und sein großes Langschwert zu Hause ließ.
    Es gab eine Menge Lynxter, Dolche und Messer. Ich verhielt mich unauffällig und hatte mir vorgenommen, etwas Trinkbares und einen Imbiß zu finden, während ich die endgültige Entscheidung traf, sofort nach Annorpha und zu Mevancy aufzubrechen.
    Es war mein fester Vorsatz, nicht in Schwierigkeiten zu geraten.
    Ha!
    Ein lachender Bursche taumelte in meinen Weg und fiel beinahe hin: Er klammerte sich plappernd an mich. »Meine Entschuldigungen, Dom! Ich weiß, daß ich schrecklich im Unrecht bin. Daran ist nur Leone schuld, die Unbarmherzige.«
    Er trug eine modische rote Halbmaske, und sein gerötetes Gesicht lugte hervor, heiter und fröhlich. Die Haare standen ihm wirr vom Kopf ab. »Da!« rief er. »Da ist mein Leumundszeuge!«
    Seine freie Hand zeigte auf den Tisch, die andere krallte sich wie im Todeskampf an mir fest. An dem Tisch saßen ein weiterer Jugendlicher und zwei Mädchen, die ihren Gefährten auslachten. Die beiden Burschen waren gut gekleidet, und an ihren Gürteln schwangen Dolche. Alles war mit Edelsteinen übersät. Die beiden Mädchen trugen luftige Seide und silbern durchwirkte Hemden, lange Röcke – einer kastanienbraun, der andere safrangelb – und viel Geschmeide. Ihre Gesichter wurden halb durch Schleier verborgen, und ihr Haar war mit viel Kunstfertigkeit hochgesteckt.
    »Llahal«, sagte ich und konnte die lächerliche Förmlichkeit in meiner Stimme hören. »Ich wünsche euch einen angenehmen Abend.« Und ich schob den sich an mich klammernden jungen Burschen geschickt auf den nächsten Stuhl. Er sackte zusammen und plapperte immer noch in seinem gutgelaunten Lachen daher.
    Voller guter Vorsätze wandte ich mich ab, nachdem ich den Damen zum Abschied ein Nicken gewidmet hatte.
    Die Leute in der Taverne von Lush Bonhomie wollten sich amüsieren. Daß die Tsungfariler hingebungsvoll daran glaubten, daß sie nach dem Tod in den Gilium

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