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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Dipensis.« Er stand vorsichtig auf, wie eine Katze. »Ich verschwinde, Dom. Diesmal werde ich den Tisch fangen und zurückwerfen.«
    Ich schüttelte die Kette. Andere Leute hatten kaum etwas von diesem Zwischenspiel mitbekommen, so schnell hatte es sich abgespielt. Der Dieb fiel nieder, ich ergriff die Halskette, und er lief weg. Ich verfolgte ihn nicht, sondern kehrte zu dem Tisch zurück, wo drei besorgte junge Leute die blutige Wunde des vierten begutachteten.
    Ich sagte nichts, sondern lud mir Wink auf die Schulter und ging zum Ausgang.
    Der andere Jüngling sagte sehr von oben herab: »He! Einen Moment! Was hast du vor?«
    »Dieses Bürschchen braucht einen Arzt.« Meine Stimme klang scharf.
    Das Mädchen, das helleres Haar hatte, als es hier unten sonst üblich war, sagte mit einer Stimme, die ihn zum Schweigen brachte: »Ja ... Folge mir! Wir bringen ihn nach Hause.«
    »Gibt es da einen Nadelstecher oder eine Nadelstecherin?«
    »Aber ja, natürlich.«
    »Geh voran!«
    Der andere junge Mann – sein Name war Prang – bot seine Hilfe an. Ich sagte: »Ich schaffe das schon, danke. Hier, gib das Leone!« Ich reichte die Halskette weiter, die die Ursache des ganzen Aufruhrs gewesen war.
    Leone, die mit dem ungewöhnlich hellen Haar, ergriff die Halskette und sah Wink blaß an.
    »Muß er sterben?« Sie eilte neben mir her, während ich große Schritte machte, um von diesem Ort fortzukommen. »Armer Wink! Bitte, sag mir, daß er nicht sterben wird!«
    »Dann ist er also kein Paol-ur-bliem«, hörte ich mich sagen.
    »O nein. Nein. Ich bin eine, aber Wink nicht.«
    Der Himmel zeigte bereits eine große Anzahl von Sternen, und das goldrote Licht der Errötenden Dame schien dankbar hernieder, als wir vorwärtseilten. Sie führten mich zu einem schmalen Seitentor, das in eine hohe Stuckwand eingelassen war. Leone hatte einen Schlüssel und ließ uns ein. Sie benahmen sich verstohlen, so daß ich zu der Überzeugung kam, daß man ihnen verboten hatte, sich am Abend in der Stadt zu amüsieren. Ein Grund dafür war offensichtlich genau das, was Wink zugestoßen war. Ich vermutete, es waren junge Adelige; gute Herkunft, Geld und Einfluß – und von den Arbeitern der Bewässerungsanlagen so weit entfernt, wie es nur möglich war.
    »Wir müssen es ihnen sagen«, sagte Prang. Seine Stimme war ein ersticktes Keuchen. »Müssen wir. Leone ... sorg dafür!«
    »Muß ich wohl.« Ihre Stimme wurde schneidend. »Und wenn sie jemanden verantwortlich machen wollen, dann werde ich die Verantwortung übernehmen ...«
    »O Leone«, warf das andere Mädchen, Ching-Lee, ein, »du bist nicht verantwortlich!«
    »Ich lasse nicht zu, daß sie den armen Wink dafür verantwortlich machen; nicht so. Ich nehme die Schuld auf mich. Und jetzt, Ching-Lee, beeil dich und hol die Nadelstecherin.«
    Wir passierten schattige Gärten, in denen Büsche und Blumen in einem Überfluß wuchsen, der zeigte, welcher Reichtum hier herrschte. Nach einer Tür passierten wir einige Gänge, stiegen ein paar Stufen hoch und gelangten in eine verschwenderisch eingerichtete Halle. Langsam wurde mir klar, daß dies ein Palast war. In einem kleinen mit blauen und weißen Volailblumen tapezierten Raum legte ich Wink auf ein mit goldenen Lilien überhäuftes Sofa, trat zurück und schaute mir die jungen Ausreißer an. Ching-Lee kam mit der Nadelstecherin zurück, und es blieb mir erspart, mich zu den Tränen in Leones und Prangs Augen zu äußern.
    »Ts-ts!« machte die Nadelstecherin in ihrer professionellen Art. »Welch ein Unheil habt ihr jungen Taugenichtse angerichtet?« Sie beugte sich sofort über Winks verletzte Seite.
    »Oh, Dame Lingli! Du wirst es doch nicht der Majestrix erzählen, oder?«
    Die Dame Lingli, die vorsichtig Winks blutbeflecktes Hemd aufschnitt, sah nicht auf. Ich hörte die sanfte Zuneigung in ihrer Stimme. »Warum, Leone, sollte ich so streng sein?«
    »Nu-un, wir waren fort ...«
    »Ich will es nicht wissen.« Geschickte Hände führten Akupunkturnadeln ein. Wink würde keinen Schmerz mehr fühlen. »Was du der Königin erzählst, ist deine Sache. Meine ist es, Meister Wink wieder auf die Beine zu bringen.«
    »O danke, Lingli! Du bist ein Juwel!«
    »Hmppf!« schnaubte die Nadelstecherin und machte sich weiter mit Wink zu schaffen.
    Danach wandte sie sich mir zu.
    »Halt still!« sagte sie streng. Vorsichtig wickelte sie den schmierigen Verband von meinem linken Arm ab. Das Maulvoll Fleisch, das Arzuriel – ein ziemlich

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