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39 - Satan und Ischariot III

39 - Satan und Ischariot III

Titel: 39 - Satan und Ischariot III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Ihm folgten seine Nijoras, in drei Gruppen geteilt, zwischen denen in zwei Gruppen die gefesselten Gefangenen ritten. Beim Anblick derselben herrschte eine wahre Totenstille auf der Platte. Unsere Vorkehrungen waren also gut gewesen; sie hatten die gefürchteten Ausschreitungen verhindert.
    Ich richtete den Häuptling der Mogollons in sitzende Stellung auf, lehnte ihn mit dem Rücken an einen Stein, so daß er alles gut sehen konnte, und fragte ihn:
    „Erkennst du dort die Gefangenen?“
    „Melton“, antwortete er. „Die weiße Squaw und der Mann und die Squaw, welche wir im Wagen bei uns hatten.“
    „Zähle deine Leute!“
    „Sechzig gefangene Krieger.“
    „Die übrigen sind Yumas, welche sich bei der Squaw Meltons befanden. Auch sie haben wir gefangengenommen.“
    Der Zug war jetzt bei uns angekommen, ritt an uns vorüber und hielt dann an. Die gefangenen Mogollons senkten ihre Köpfe, als sie ihren Häuptling auch gefesselt bei mir liegen sahen. Melton blickte mir frech ins Gesicht. Als sich der Zug aufgelöst hatte, und alle Gefangenen von den Pferden genommen und auf die Erde gelegt worden waren, kamen die beiden Ältesten zurück. Ich fragte ihren Häuptling:
    „Willst du auch jetzt noch Bedenkzeit fordern?“
    Er sah den beiden Alten in die Augen. Sie schüttelten stumm die Köpfe, und so antwortete er:
    „Nein. Wir ergeben uns.“
    „Gut! Eure Waffen haben wir schon; da habt ihr nur noch die Munition und die Pferde abzugeben. Erst kommen die dran, welche da drüben sitzen, dann die Gefangenen, welche jetzt gekommen sind, und die letzten drei werdet ihr machen. Winnetou wird euch entlassen, weil ich keine Zeit dazu habe. Jeder von euch, der entlassen worden ist, hat sofort von der Platte zu verschwinden, natürlich zu Fuß, da er kein Pferd mehr besitzt, und in der Richtung nach der ‚Quelle des Schattens‘ zu. Eine Stunde, nachdem der letzte von euch fort ist, werde ich Krieger aussenden, welche jeden Mogollon, der sich noch in der Umgegend treffen läßt, erschießen müssen. Das merke dir!“
    Nach dieser ernsten Verwarnung suchte ich den Apachen auf und bat ihn, die Entlassung der Gefangenen zu leiten. Er war bereit dazu und holte sich mehrere Nijoras, welche ihm behilflich sein sollten. Ich aber ging nun zu Martha, welche von fern stand und auf mich wartete.
    „Gott sei Dank, daß ich Sie unverletzt finde!“ rief sie aus, indem sie mir beide Hände entgegenstreckte. „Sie haben sich also doch geschont?“
    „So, daß ich vor lauter Ungeschick vom Pferd fiel.“
    „Doch, ohne sich Schaden zu tun?“
    „Sonntagsreiter tun sich niemals Schaden.“
    „Scherzen Sie nicht! Wenn Sie gestürzt sind, kann es nur in einer gefährlichen Situation gewesen sein. Darf ich erfahren, wie der Unfall erfolgt ist?“
    „Später werde ich es Ihnen sagen. Jetzt habe ich Ihnen etwas zu zeigen. Kommen Sie.“
    Ich stieg mit ihr über die Felsenhöhe. Jenseits angekommen, zeigte ich auf ihren Bruder, welcher unter Pferden und mit dem Rücken gegen uns gerichtet, im Gras saß.
    „Da ist Ihr Bruder. Gehen Sie hin zu ihm; er will Ihnen etwas zeigen.“
    „Was?“
    „Etwas, was sich in dieser Brieftasche befindet. Nehmen Sie sie mit!“
    „Gehen Sie nicht mit hin?“
    „Nein; ich muß wieder nach der Platte, werde aber bald zurückkehren oder Sie holen lassen.“
    Ich gab ihr die Brieftasche und kehrte um. Nach einigen Schritten hörte ich einen freudigen Doppelschrei; als ich mich umsah, bemerkte ich, daß die Geschwister sich in den Armen lagen.
    Als ich jenseits wieder ankam, trat der Advokat auf mich zu. Er zeigte ein sehr finsteres Gesicht und fragte in einem Ton, als ob er ein Vorgesetzter von mir sei:
    „Ich sah Euch mit Mrs. Werner fortgehen. Wohin habt Ihr sie gebracht?“
    „Warum fragt Ihr?“
    „Weil die Lady unter meinem Schutz steht und es mir nicht gleichgültig sein kann, mit wem sie über die Berge steigt.“
    „Und wenn sie das mit Old Shatterhand tut, habt Ihr da vielleicht etwas dagegen?“
    Er antwortete nicht.
    „Sagt ja, so fliegt Ihr augenblicklich über die Platte hinüber und in den Cañon hinab! Ihr wäret mir der richtige Kerl, mir zu imponieren! Was Euer Schutz wert ist, hat Mrs. Werner zur Genüge erfahren. Ihr habt ja nicht einmal das Geschick, Euch ganz allein zu schützen! Aber da wir einmal beieinander stehen, will ich diesen Umstand, der sich wohl selten wiederholen wird, dazu benützen, eine Frage an Euch zu richten. Hatte der alte Mr. Hunter auch Immobilien

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