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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Rinucci sich an diesem Tag überhaupt in Pompeji aufhielt. Ihr war nur bekannt, dass er an einem Projekt im Zusammenhang mit dieser historischen Stätte arbeitete.
    Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, ehe sie am nächsten Tag in Aktion trat, verließ sie schließlich das Hotel, fuhr mit dem Taxi zum Bahnhof und nahm dann den Nahverkehrszug nach Pompeji. Während der halbstündigen Fahrt blickte sie die meiste Zeit aus dem Fenster und betrachtete den Vesuv, der die ganze Umgebung zu dominieren schien und immer näher kam. Vom Bahnhof erreichte sie in wenigen Minuten den Eingang zu der Ruinenstadt, kaufte eine Eintrittskarte und ging durch die Absperrung.
    Langsam blickte Della sich um und ließ alles auf sich wirken. Wohltuende Stille umgab sie. „Komm sofort zurück!“, durchbrach plötzlich eine schrille Stimme die Stille.
    Und dann merkte Della, was los war: Ein etwa zwölfjähriger Junge lief zwischen den Ruinen umher und sprang geschickt über die Mauern. Ihm folgte eine Frau mittleren Alters, die keine Chance hatte, ihn einzuholen.
    „Komm zurück!“, rief sie noch einmal.
    In dem Moment machte der Junge den Fehler, sich umzudrehen. Das lenkte ihn ab, und Della hatte Zeit genug einzugreifen und ihn festzuhalten.
    „Lassen Sie mich los!“, forderte er sie auf und versuchte, sich aus ihrem Griff zu befreien.
    „Nein, ich denke gar nicht daran“, erwiderte sie freundlich, aber bestimmt.
    „Vielen Dank.“ Die Frau kam keuchend näher und packte den Jungen am Arm. „Mickey, lass den Unsinn sein, bleib bei deinen Klassenkameraden.“
    „Das ist mir viel zu langweilig“, beklagte sich der Junge. „Ich hasse Geschichte.“
    „Vielleicht ist das deine einzige Chance, diese historische Stätte zu besichtigen“, versuchte die Lehrerin ihn zur Vernunft zu bringen. „Ich in deinem Alter wäre glücklich gewesen, eine Klassenfahrt nach Italien machen zu können. Aber ihr Kinder seid heutzutage alle gleich, ihr seid undankbar und uninteressiert.“
    „Ich finde es langweilig“, wiederholte der Junge mürrisch.
    Della und die Lehrerin tauschten einen vielsagenden Blick und lächelten sich verständnisvoll an. Das nutzte der Junge aus, blitzartig schoss er davon und verschwand um die nächste Ecke.
    „Oh nein! Ich kann doch die anderen Schüler nicht so lange allein lassen.“

„Bleiben Sie hier, ich bringe Mickey zurück“, versprach Della ihr.
    Das war leichter gesagt als getan. Der Junge war wie vom Erdboden verschluckt. Sie lief immer weiter, konnte ihn jedoch nirgends entdecken.
    Auf einmal erblickte sie die beiden Männer, die am Rand einer Ausgrabung in ein Gespräch vertieft waren.
    „Haben Sie einen Jungen in einem roten T-Shirt gesehen?“, wandte sie sich verzweifelt an die beiden. „Seine Lehrerin ist schon ganz außer sich.“
    „Nein, ich habe niemanden bemerkt“, antwortete der Ältere der beiden. „Und du, Carlo?“ Lächelnd drehte sich der jüngere Mann zu Della um – und in dem Moment wusste sie, wen sie vor sich hatte. Dieses attraktive Gesicht und das strahlende Lächeln kannte sie.
    „Nein, ich habe auch …“, begann er und rief dann aus: „Da drüben!“
    Der Junge lief gerade durch einen Torbogen über die Straße, die durch die Ruinenstadt führte. Ohne zu zögern, folgte Carlo Rinucci ihm. Schon bald verschwand die finstere Miene des Jungen, und er warf Carlo über die Schulter Blicke der Belustigung zu. Die Sache machte ihm offenbar Spaß. Wenig später erschienen auch die anderen Kinder, zwölf an der Zahl, und beteiligten sich begeistert an dem Spiel.
    „Du meine Güte“, seufzte die Lehrerin resigniert.
    „Ach, kein Grund zur Aufregung“, meinte Della. „Übrigens, ich bin Della Hadley.
    „Hilda Preston. Ich bin für die Kinder verantwortlich. Was soll ich jetzt machen?“
    „Gar nichts“, erwiderte Della belustigt. „Der junge Mann hat alles unter Kontrolle.“
    Was auch stimmte, denn die Kinder standen jetzt im Kreis um Carlo Rinucci herum.
    „Okay, ihr hattet euren Spaß, doch jetzt ist Schluss damit“, erklärte er und brachte sie zurück. „Was habt ihr euch dabei gedacht?“, fragte Hilda Preston vorwurfsvoll. „Ihr wisst genau, dass ihr in meiner Nähe bleiben sollt.“
    „Aber es war so schrecklich langweilig“, wiederholte der Junge, der als Erster weggelaufen war. „Das interessiert mich nicht“, fuhr die Lehrerin ihn an. „Ihr sollt etwas über antike Kultur lernen, deshalb seid ihr hier.“
    Della hörte, dass Carlo sich

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