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4 Farben platin

4 Farben platin

Titel: 4 Farben platin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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ich noch nicht die Kraft dazu. Ich sollte ihn verkaufen und das Geld spenden. Er ist bestimmt eine Menge wert.«
    »Die Walrettung kann immer Bares gebrauchen.«
    »Kann man den Wert einer Liebe mit Geld aufwiegen?«, frage ich beklommen.
    Oh nein, jetzt nicht sentimental werden .
    Ich rufe mir ins Gedächtnis, was dieses Symbol zu bedeuten hat und wie kläglich Rhys es verraten hat. Die Tränen, die in meinen Augen brennen, versuche ich krampfhaft zurückzudrängen. Die haben hier nichts mehr zu suchen.
    Als Hunter seinen Jeep vor der Garage abstellt, parkt ein fremder Wagen vor meinem Haus. Hunter nimmt mein Surfbrett und gemeinsam gehen wir auf das Haus zu.
    Erst im letzten Augenblick entdecke ich Rhys auf den Stufen der Veranda. So, wie es aussieht, scheint er schon länger auf mich zu warten.
    »Das war es wohl dann mit dem gemeinsamen Abendessen«, murmelt Hunter und drückt mir das Brett in die Hand. Er lässt es sich aber nicht nehmen, mir einen Abschiedskuss auf die Wange zu geben, dann ist er auch schon verschwunden.
     

15
     
     
    Langsam gehe ich auf ihn zu, erwarte fast, dass Rhys wütend auf mich zustürmt, weil Hunter mich geküsst hat, doch nichts davon geschieht. Er bleibt auf der obersten Treppenstufe sitzen und schaut mich nur schweigend an.
    Ich lehne das Surfbrett an die Veranda und bleibe ein wenig unschlüssig stehen, weil ich nicht genau weiß, was er von mir will. Seinen Ring zurück? Mir kurz erklären, was ich ohnehin schon weiß, dass alles aus und vorbei ist?
    Rhys schaut mich so intensiv an, dass es mir Angst bereitet. Die körperliche Anziehungskraft zwischen uns ist fast greifbar, ich glaube, wenn ich ihn berühre, würden Funken sprühen. Nichts auf dieser Welt kann dieses Band zerschneiden, das zwischen uns besteht, das wird mir plötzlich klar. Am liebsten würde ich schreiend wegrennen, doch etwas tief in mir sagt mir, dass irgendetwas nicht stimmt. Mein Herz rast jedenfalls, seit ich ihn erblickt habe. Ich habe ihn fürchterlich vermisst und das zeigt mir, wie sehr ich ihn noch immer liebe.
    Sein Blick wandert über mein Gesicht, und als er nichts sagt, setze ich mich einfach zu ihm auf die Treppe. Er schaut auf meine Hand und sein Blick bleibt an meinem Verlobungsring hängen.
    »Du trägst ihn also immer noch.«
    Es ist eine Feststellung , keine Frage, und das Timbre seiner Stimme jagt wieder einmal Schauer über meine Haut. Die feinen Härchen stellen sich auf, wie zur Abwehr, dabei ist es ein wohliger Genuss, der über mich hereinbricht.
    »Man müsste mir schon den Finger abha cken«, erwidere ich und lächele ironisch.
    Ihm so nah zu sein , stürzt meine Gefühle in ein Chaos. Plötzlich weiß ich nicht mehr, was ich denken soll, mein Kopf ist vollkommen leergefegt. Alle Vorwürfe, die ich mir schön zurechtgelegt hatte, zerplatzen wie Seifenblasen.
    Durchdringend schaut Rhys mich an und das Blau seiner Augen leuchtet so intensiv, dass es mir fast Angst macht. Angst mich in seinen Augen zu verlieren. Dabei muss ich bei klarem Verstand bleiben, anders werde ich das hier nicht überleben können, ohne mein Herz vollends zu verlieren, ohne mich vollkommen selbst aufzugeben.
    »Du weißt, dass ich dich niemals, und das meine ich wortwörtlich – niemals betrügen würde.« Wieder nur eine Feststellung von Tatsachen, keine Frage.
    »So, weiß ich das?« Meine Stimme ist leise.
    Sein Blick geht hinaus auf das Meer, das grünlich -blau schimmert und so wunderschön aussieht. »Ich bin mir sicher, dass du das weißt. Ansonsten hättest du längst diesen Ring in den Weiten des Ozeans versenkt.«
    »Ich wollte ihn zu gunsten der Walrettung verkaufen.«
    »Wirklich?«
    Er kann also doch Fragen stellen.
    »Vielleicht hätte ich auch einen Teil des Erlöses den Delfinen zukommen lassen.«
    »Dann werde ich beiden einen Scheck ausstellen.« Das ist seine Art von Humor.
    »Man kann aber nicht alles im Leben mit einem Scheck wieder hinbiegen.«
    Rhys nickt ernst. »Nein, das kann man nicht. Deshalb bin ich ja auch hier.«
    »Um was zu tun?« Gespannt halte ich den Atem an.
    »Um dir zu sagen, dass wir reingelegt wurden.«
    Das Wort wir zeigt mir an, dass er mich zumindest nicht ganz aus seinem Leben gestrichen hat. Ich würde mir gerne seine Sicht der Dinge anhören, doch hier draußen ist nicht der richtige Ort dafür. Ich trage noch meinen Surfanzug und fühle mich unwohl darin.
    » Lass uns reingehen, ich würde mich gerne umziehen.« Diesmal bin ich es, die keine Frage stellt,

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