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4 Farben platin

4 Farben platin

Titel: 4 Farben platin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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Jaz abgehauen? O Gott, hoffentlich begeht sie keine Dummheit!«
    Er bleibt am Fenster stehen und scheint plötzlich mit seinen Gedanken ganz woanders, dann dreht er sich mit einem Ruck um und funkelt ihn an.
    »Wir müssen sie finden, ist sie vielleicht zurück nach New York?«, fragt Alex und starrt ihn dabei an.
    »Ich lasse ihre Kreditkarte überwachen, bisher ist sie nicht belastet worden, also gehe ich davon aus, dass sie noch in Frankfurt ist, nur wo? Gibt es eine Freundin oder sowas in der Art, wo sie übernachten könnte?«
    »Ich weiß es nicht genau. Sie hat viele Jahre auf Hawaii verbracht, daher glaube ich nicht, dass sie hier noch eine wirkliche Freundin hat.«
    »Glaubst du, sie ist nach Hawaii geflüchtet?«
    »Wie denn ohne Geld? Ich verstehe einfach nicht, dass du sie hast gehen lassen.«
    »Ich habe sie nicht freiwillig gehen lassen, Alex! Bis ich überhaupt kapiert hatte, was das läuft, war Jaz schon über alle Berge und hat sich in die Arme von Paul Vig geflüchtet.«
    »Paul Vig? Der Violinist?« Alex lässt sich schwer auf den Sessel neben Rhys fallen. »Woher kennt Jaz diesen Typen überhaupt? Jetzt sag mir nicht, dass du die beiden zusammengebracht hast!« Ale xʼ Augen sind weit aufgerissen.
    » Paul ist ein Freund von mir und Jaz mochte ihn ...«, mit einem Mal kommt ihm ein Gedanke, der Rhys innehalten lässt. Er springt abrupt auf. »Ich muss los ... noch einmal mit Paul sprechen.«
    »Rhys, was ist ? Wo willst du hin?«
    » Ich melde mich, sobald ich etwas von Jaz höre.«
    Auf dem Weg zu den Fahrstühlen gabelt Rhys Matt auf. »Veranlasse, dass der Jet aufgetankt wird und am Flughafen startklar auf uns wartet. Dann pack unsere Sachen, wir fliegen in der nächsten Stunde«, kommandiert er.
    »Wohin fliegen wir?«
    »Das werde ich jetzt versuchen herauszubekommen!«
     
    ***
     
    Entnervt knalle ich den Telefonhörer auf die Gabel zurück. Dies war nun schon der dritte Anruf für eine Aushilfsstelle, bei der ich eine Absage bekommen habe. Nicht einmal vorstellen durfte ich mich. Zu jung, zu alt, zu überqualifiziert. Na toll. Was nutzt mir meine solide Ausbildung als Meeresbiologin, wenn ich damit weder eine Stelle als Putzfrau noch als Fastfood Verkäuferin finden kann? Vermutlich haben die alle nur Angst, dass ich zu gut über meine Rechte informiert sein könnte und sie sich für den Hungerlohn, den sie zahlen wollen, eine Querulantin in den Betrieb holen. Das nächste Mal verschweige ich meine Qualifikation und gebe vor, eine mittellose Mutter mit vier kleinen Kindern zu sein. Das klappt bestimmt sofort, das klingt nach leicht auszunutzen.
    Verdammt! Paul weiter auf der Tasche zu liegen, das ist etwas, was ich auf keinen Fall möchte. Meine eigene Kreditkarte zu benutzen ist ebenfalls keine Option.
    Besorgt setze ich mich auf die Stufen der Veranda und trinke einen Kaffee. Vielleicht sollte ich diesem Albtraum einfach ein Ende setzen. Sobald ich meine Karte benutze, weiß Rhys, wo ich zu finden bin. Vermutlich würde er hier auftauchen, aber wenn ich Glück habe auch nicht. Eventuell ist er ja bereits wieder mit dieser Christina zusammen und ich bin längst abgeschrieben. Gut möglich, dass ich ihn gar nicht mehr interessiere. Wenn er Sex mit einer Professionellen mir vorzieht, muss ich seinen Bedürfnissen wohl nicht genügt haben. Vermutlich hat er sich mit mir einfach nur gelangweilt.
    Immer wieder versuche ich eine Erklärung zu finden für etwas, das ich nicht erklären kann.
    Ich blicke hinüber zu Hunters Haus. Er ist im Institut und arbeitet. Ich sitze hier und langweile mich. Dabei habe ich ja eigentlich auch einen Job, der mir sogar sehr gut gefällt. Vielleicht sollte ich wirklich die Assistentin meines Bruders werden, so wie wir es von Anfang an geplant hatten. Ich würde Rhys nur noch gelegentlich sehen, wenn er in Frankfurt aufschlägt, das ist etwas, womit ich möglicherweise leben kann.
     
    ***
     
    »Ich muss Paul sprechen!«
    Rhy sʼ Stimme hallt durch den Gang, sie könnte Papier schneiden, so scharf klingt sie, das weiß er.
    »Tut mir leid, Paul muss sich auf seinen Auftritt vorbereiten. Er darf unter keinen Umständen gestört werden.« Die Stimme von Paul Vigs Manager ist zwar laut, aber das kann Rhys weder einschüchtern, noch nötigt es ihm irgendeinen Respekt ab.
    »Ich bin ein Freund , er wird mich sicher empfangen, wenn Sie ihn fragen.«
    »Auf keinen Fall, er darf jetzt nicht gestört werden, er muss sich warmspielen.«
    Die Tür zu Paul Vigs Garderobe

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