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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schnaubte Seg und enthielt sich jeden Kommentars. Selbst er mußte zugeben, daß eine Armbrust unter gewissen Umständen ihren Nutzen haben kann. Llodi betätigte sich fleißig an der Kurbel, um sie wieder zu spannen. Ich sah mich um. Auf den Decks herrschte allmählich ein wüstes Durcheinander. Es gab keinen Zweifel, daß sich der Shank näher herandrängte. Er mußte bei diesem Beschußduell die schwereren Verluste hinnehmen und wollte nahe herankommen, um zu entern und sich ins Handgemenge zu stürzen.
    Auf der einen Seite war dieser Erfolg durchaus erfreulich, doch er stellte den Kommandanten der Shankjid vor ein Dilemma. Der Voller, ein Produkt aus Tomecdrin in Balintol, war mir fremd. Teilweise war er ein phantasievoll gebautes Schiff. Seine Kampftürme waren wie die Schichten einer Hochzeitstorte gebaut und mit Winkeln, Eisenspitzen und Brustwehren übersät. Die mittlere Breite des Vollers betrug über zehn Meter, und er war fast dreimal so lang. Zwei Decks waren mit Vartern bestückt; zwanzig Stück in zwei Reihen auf jeder Seite. Nun waren dies normale Varter, nicht die überlegenen Gros-Varter aus Vallia. Doch wir waren den Fischköpfen an Feuerkraft überlegen, womit wir wieder bei dem erfreulichen Erfolg waren.
    Das Dilemma präsentierte sich wie folgt: Sollten wir den Schtarkin weiterhin beschießen oder längsseits gehen und entern? Unter anderen Umständen war das Entern die letzte und entscheidende Handlung. Dies alles entwickelte sich zu einer klassischen Auseinandersetzung zwischen zwei Schiffen. Beide verfügten über zwei Decks, so daß man sie eigentlich nicht zur Kategorie der Fregatte rechnen konnte, doch in jeder anderen Hinsicht war es wie bei einer großen Schlacht zwischen zwei Fregatten auf der Erde.
    Merkwürdigerweise gab ich mich, als die Schiffe sich umkreisten, eine Zeit parallel zueinander flogen und wir einen Pfeil nach dem anderen abschossen, der Illusion hin, ich hätte als Passagier nicht das Kommando. Oby war der Kapitän. Falls Seg oder Inch das Kommando und damit die Strategie übernommen hatten, war es in Ordnung.
    Also war das nicht mein Dilemma. Ich schoß lieber noch ein bißchen länger auf den Cramph, bevor wir enterten. Wenn man im Vorteil ist, sollte man ihn nutzen.
    Allerdings fügten unsere Pfeile den Fischgesichtern schwere Verluste zu.
    Larghos die Drossel, der gewöhnlich mit der Strangdja kämpfte, war ein Bogenschütze aus Loh. Er und Moglin der Flatch schossen treffsicher und zügig. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Fan-Si einen Bogen hob.
    Ich rief wütend: »Fan-Si! Hierher! Bratch!«
    Sie kam mit wedelndem Schweif heran und wußte ganz genau, was ich wollte.
    »Bald verliere ich die Geduld mit dir! Verschwinde unter Deck und komm nicht ohne Rüstung wieder! Dernun!«
    Sie wollte mir einen kessen Blick schenken, sah, daß ich nicht scherzte, und huschte hastig mit herabhängenden Schweif davon.
    »Sie lernen es nicht«, bemerkte Seg.
    »Nein, weil sie tot sind.«
    »Stimmt.«
    »Sieh dir mal den jungen Rollo an. Er will als Bogenschütze aus Loh ins Abenteuer ziehen. Mich interessiert deine Meinung dazu.«
    Man konnte eindeutig feststellen, daß Rollo sich für etwas Besonderes hielt. Ich hatte Seg noch gar nicht erzählt, daß Rollo in Wirklichkeit ein Zauberlehrling aus Loh war. Ich hatte es Delia letzte Nacht gesagt, und sie hatte gelacht und gesagt: »Da wird der gute Deb-Lu aber alle Hände voll zu tun haben.«
    Nun schoß Rollo der Läufer, wie er sich nannte, mit einer sauberen Eleganz, die Seg ein zustimmendes Grunzen entlockte. »Vielleicht sollte er etwas weiter durchziehen«, sagte er und studierte mit leicht schräg gehaltenem Kopf die Technik. »Man könnte aus ihm einen guten Bogenschützen machen – vorausgesetzt, er hört auf seine Lehrer.«
    »Was das angeht, Seg«, sagte ich, »wäre es mir lieber, er ließe sich weiter dazu ausbilden, wozu er berufen ist, nämlich zum Zauberer aus Loh. Oh – behalt das aber für dich!«
    »Kann er keinen Zauber da hinüber schicken?« wollte Inch wissen.
    »Er ist Novize. Da mußt du warten, bis Deb-Lu mit ihm fertig ist.«
    Ein verdammt großer Felsbrocken krachte vor uns in das Schanzkleid, und Korero und Tim brachten ihre Schilde zusammen, als die Splitter flogen. Der Stein prallte ab und fiel in die Tiefe. Der Shank konnte ein paar ordentliche Treffer landen, und hin und wieder hörten und spürten wir es, wenn ein besonders heftiger Schlag das Schiff zum Erzittern brachte.
    Am Ende würde, wie es

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